Münster in der Hand der Wiedertäufer

aus Historische Kurzgeschichten aus Westfalen

Religion und Gewalt in Münster zu Zeiten der Reformation um 1530 In Münster war die Reformation im Jahre 1524 aufgetreten und hatte anfangs eine sehr entschiedene Färbung von politischer Reaktion wider die Macht des Klerus in dem geistlich regierten Staate angenommen. Beim ersten Sieg dieser Bewegung sehen wir denn auch den Klerus sich in zwei Parteien trennen. Das Domkapitel verließ die Stadt, die niedere Geistlichkeit aber blieb gegen den Willen des Kapitels darin zurück. Im Jahre 1531 erscheint dann, nach mancherlei durch die Glaubensneuerung herbeigeführten Wirren und Zerwürfnissen, Bernhard Rottmann, Geistlicher an der Stiftskirche... alles anzeigen expand_more

Religion und Gewalt in Münster zu Zeiten der Reformation um 1530



In Münster war die Reformation im Jahre 1524 aufgetreten und hatte anfangs eine sehr entschiedene Färbung von politischer Reaktion wider die Macht des Klerus in dem geistlich regierten Staate angenommen. Beim ersten Sieg dieser Bewegung sehen wir denn auch den Klerus sich in zwei Parteien trennen. Das Domkapitel verließ die Stadt, die niedere Geistlichkeit aber blieb gegen den Willen des Kapitels darin zurück. Im Jahre 1531 erscheint dann, nach mancherlei durch die Glaubensneuerung herbeigeführten Wirren und Zerwürfnissen, Bernhard Rottmann, Geistlicher an der Stiftskirche von St. Mauritz. Seiner großen, von einem schönen Organe unterstützten Beredsamkeit gelang es, den weitaus größten Teil der Bevölkerung dem neuen Glauben zuzuführen. Das Volk erbrach in einem Aufstand die Kirchen und setzte seinen Redner mit Gewalt zum Prediger an der Lambertikirche ein. Der Fürstbischof Friedrich von Wied* verzichtete aus Verdruss über diese Vorgänge auf seinen Bischofssitz. An seinen Nachfolger auf den Bischofssitz, Fürstbischof Erich von Grubenhagen*, richtete der Magistrat das Gesuch, Rottmanns Lehre anzuerkennen, da sie das gereinigte Christentum darstelle. Des Fürsten Antwort war eine Drohung, wenn man nicht den Rottmann zur Stadt hinaus­treibe. Der Fürst starb jedoch bald, ohne seinen Drohungen Nach­druck gegeben zu haben. An seine Stelle wurde Franz Graf von Waldeck*, auch Fürstbischof von Osnabrück und Minden, erwählt. Er verordnete sehr bald wider die Bewohner der Stadt Zwangs­maßregeln,welche wegen unzulänglicher Mittel sie durchzuführen, mehr erbitterten als nützten und denen Gegenmaßnahmen der Mün­sterer folgten, indem sie mit 600 Reitern und 300 Fußknechten einer Winternacht die nahe Stadt Telgte überfielen, wohin der Fürst die Stände des Landes zu sich beschieden hatte.

Hinweis: Diese Kurzgeschichte ist dem Buch "Historische Kurzgeschichten aus Westfalen" entnommen.



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