Die packende Erzählung aus dem Jahr 1942 fängt meisterhaft den Schrecken des Krieges und die Sehnsucht nach Heimat und Menschlichkeit ein. Erleben Sie die berührende Geschichte von Peter, Hannes und Ernst, drei unzertrennlichen Freunden, an der Ostfront des Zweiten Weltkriegs. Inmitten der eisigen Weiten der Kosakensteppe bei Stalingrad kämpfen sie nicht nur gegen den Feind, sondern auch gegen die unbarmherzige Kälte und den drohenden Tod. Trotz aller Widrigkeiten klammern sie sich an das kleine bisschen Hoffnung, das ein mitgeführter Tannenbaum symbolisiert. Diese bewegende Erzählung erinnert uns daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten der menschliche Geist nach Licht und Hoffnung strebt.
Und weiter geht’s zurück über die endlose, eisige Kosakensteppe. Ein Glück, dass es endlich wieder Nacht wird. Man kauert sich hinter das Geschütz, buddelt sich in dem tiefen Schnee eine Mulde, hockt todmüde darin nieder und presst das gefrorene Brot unter dem Rock an die Brust, um es aufzutauen und weich zu kneten.
„Scheiß auf alles! Heut machen wir mal Fettlebe!“, sagt der Hannes jetzt; „ich habe hier ’ne Büchse Gulasch und Erbsen, Peter! Das muss mir ran! Wer weiß, ob’s meiner Mutter Sohn morgen noch schmeckt?“
Der Hannes hat seinen Dolch schon in das Konservenblech gestoßen und öffnet mit seinen klammen Fingern die Gulaschbüchse. Das alles ist hart wie Stein, total gefroren, geradezu trostlos.
„Mindestens dreißig Grad unter Null!“, konstatiert der Hannes.
„Und nirgends ein Stückchen Holz!“, ergänzt der Peter und kriecht tiefer in die Schneemulde.
„Bleib mal zehn Minuten ganz ruhig, alter Räuber!“ sagt Hannes. „Ich werd was zaubern!“
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter– und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Versandkostenfreie Lieferung! (eBook-Download)
Als Sofort-Download verfügbar
- Artikel-Nr.: SW9783689121143458270
- Artikelnummer SW9783689121143458270
-
Autor
find_in_page
Friedrich Wolf
- Wasserzeichen ja
- Verlag find_in_page EDITION digital
- Seitenzahl 13
- Veröffentlichung 01.08.2024
- ISBN 9783689121143
- Wasserzeichen ja