Im Wahn der Anderen
Drei Erzählungen
Drei Erzählungen von dem Meister der literarischen Halluzination László Krasznahorkai
New York ist ein vertikaler Albtraum. Doch Manhattan ruht auf einem gewaltigen Felsen aus Granit, einer Horizontale, die alles trägt und verbindet. Die Menschen vergessen das: Hier, in der 26th Street, lebt ein Bibliothekar, der sich auf den Spuren Herman Melvilles verliert. Aber betritt er den Wahn des Anderen oder schließt ihn sein eigener immer dichter ein? In einer anderen Geschichte endet eine labyrinthische Verfolgungsjagd mit Zug und Fähre quer durch Europa auf einer abgelegenen Insel. Doch hier lauert keine Rettung, sondern eine Falle.
Die Erzählungen von László Krasznahorkai in »Im Wahn der Anderen« entfalten eine hypnotische Wirkung. Oft entwickelt sich der atemlose Sog im Dialog mit Zeichnungen des Malers Max Neumann: Text und Bilder greifen ineinander und entdecken eine Dimension der Realität, die weiter greift als Tag und Nacht, Schlaf und Traum.
Ein wirklich anspruchsvolles Werk. Die Zusammenfassung dieser drei Erzählungen in einem Band macht unheimlich viel Sinn, weil die Querverweise offensichtlich sind.
Mit dem Erzählband »Im Wahn der Anderen« liegt jetzt ein neues sprachliches Meisterwerk von László Krasznahorkai vor.
Ein Band nicht für literarische Anfänger, sondern für jene, die schon allerhand gelesen haben und seltene Abenteurer suchen.
ein großartiges Leseerlebnis!
László Krasznahorkai schreibt genial monomanisch über die Flucht in den Stillstand und die Sehnsucht, sich allem zu verweigern.
László Krasznahorkai zu lesen: stets eine Erfahrung. Und ein Erlebnis.
famoser Erzählband
Wenn man sich für die Sprache, die Atemlosigkeit und das Tempo [...] in der Literatur [...] begeistert, dann muss man László Krasznahorkai lesen.
Mit atemberaubender Spannung, die Heike Flemming sprachlich virtuos ins Deutsche übertragen hat, zeichnet Krasznahorkai den Weg vom Wahn in den Wahnsinn nach [...].
So dunkel der Reigen der Prosatexte ist – sie zeigen, wie László Krasznahorkai fortwährend die Grenzen konventionellen Erzählens sprengt, auf großartige Weise.
Auf schreckliche Weise grandios, denn es gelingt dem Autor, in jeder Erzählung von Angst und Wahn einen ganz eigenen Ton zu finden.
Schöne Sätze gibt es zuhauf im Werk von László Krasznahorkai.
Die Kunst Krasznahorkais besteht nicht zuletzt im Erschaffen und Ausmalen solcher Wesen, die sich der Beschreibung von außen entziehen [...].
[...] eine Steigerung der Intensität, an der diesem ungarischen Katastrophenvisionär besonders gelegen ist.
Aus den Wiederholungen schälen sich ein Rhythmus und ein Sog heraus, mit denen László Krasznahorkais, der Apokalypse verfallene Stilistik, Glück zu erzeugen vermag.
»Im Wahn der Anderen« beweist eindrücklich die Meisterschaft des 70-jährigen Fast-Nobelpreisträgers.
ein neues sprachliches Meisterwerk
Vor allem zeigt dieser Band eines: Es ist höchste Zeit, dass Krasznahorkai, der zuverlässig als heißer Tipp für den Literaturnobelpreis gehandelt wird, diesen auch erhält.
[...] faszinierende Satz-Sonaten.
»Jedes meiner Bücher soll die literarische Landkarte verschieben«, sagt László Krasznahorkai, dem 2015 der International Man Booker Prize verliehen wurde. 1954 in Gyula/Ungarn geboren, gilt er als einer der innovativsten Schriftsteller Europas, dessen Romane »Satanstango« und »Melancholie des Widerstands« überall auf der Welt begeistert aufgenommen werden. Die internationale Beachtung begann jedoch 1993 in Deutschland mit dem SWR-Bestenliste-Preis für »Melancholie des Widerstands«. In den letzten Jahren erschienen die Erzählbände »Seiobo auf Erden« (Brücke-Berlin-Preis und Literaturpreis Leuk 2010) sowie »Die Welt voran« (2014). Für seinen Roman »Baron Wenckheims Rückkehr« (2018) wurde er mit dem National Book Award 2019 for Translated Literature ausgezeichnet. 2021 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur sowie 2024 den spanischen Literaturpreis Prix Formentor. Zuletzt erschienen der Roman »Herscht 07769« und der Erzählband »Im Wahn der Anderen«. Heute lebt László Krasznahorkai in Triest, Italien.
Heike Flemming studierte in Leipzig, Wien und Budapest, lebt als freischaffende Übersetzerin in Berlin und hat 2014 über den ungarischen Gegenwartsroman promoviert. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen Péter Esterházy, Imre Kertész, Szilárd Borbély und László Krasznahorkai. 2010 erhielt sie den Brücke-Berlin-Preis, 2014 den Förderpreis zum Straelener Übersetzerpreis. 2021 wurde sie mit dem Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik 2021 sowie dem Hieronymusring der Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Stiftung ausgezeichnet.
Max Neumann, 1949 in Saarbrücken geboren, ist einer der wichtigsten Maler der figurativen Gegenwartskunst. Ausstellungen u.a. in New York, Paris, Mailand, Greifswald und Berlin, wo er lebt und arbeitet.
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- Artikel-Nr.: SW9783104917252450914