Wir waren Sappho
»Was wir wollten? Fürs Erste das, was der anderen Hälfte der Bevölkerung allein durch ihre Geburt zugestanden worden war.« In ihrem für den Booker-Preis nominierten Roman beleuchtet Selby Wynn Schwartz ein zu Unrecht vergessenes Kapitel feministischer Geschichte: Von der italienischen Frauenrechtlerin Lina Poletti über Colette und Sarah Bernard bis zur großen Virginia Woolf verknüpft sie Schicksale historischer Persönlichkeiten zwischen Italien, Griechenland, London und Salons in Paris. Ihre übersprudelnd kreative fiktionalisierte Biografie folgt den Erlebnissen einer Gruppe genialer Feministinnen, Queers, Künstlerinnen und Schriftstellerinnen der Jahrhundertwende, die sich allesamt nicht ins Frauenbild ihrer Zeit fügen wollen, auf ihrem Weg zu Freiheit und Selbstbestimmung. Wie ein Leuchtturm steht die antike Dichterin Sappho über alledem, ihre Lyrik dient den Protagonist*innen als Vorbild und Inspiration. Schwartz' vielstimmiger, episodenhafter Roman macht mit seiner poetischen Sprache lesbische und feministische Geschichte auf einzigartige Weise greifbar. Er würdigt Pionier*innen der Vergangenheit und ist zugleich hochaktuell und gibt Hoffnung für die Zukunft.
Selby Wynn Schwartz hat an der University of California, Berkeley, in Vergleichender Literaturwissenschaft promoviert und sich mit queerer Geschichte befasst. Derzeit unterrichtet sie Schreiben an der Stanford University. Die preisgekrönte Schriftstellerin stand mit ihrem Debütroman auf der Longlist für den Booker-Preis 2022. Luca Mael Milsch studierte Literaturwissenschaften in Hannover und Berlin, schreibt und übersetzt Lyrik und Prosa, zuletzt Andrew Sean Greer und Mason Deaver, und moderiert Lesungen. Das Romandebüt erscheint im März 2024 im Haymon Verlag.
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- Artikel-Nr.: SW9783731762652110164