Die Ziziras-Mission - Schlachtkreuzer Barrakuda 2

Terra-Utopia - Band 13

Die Ziziras-Mission - Schlachtkreuzer Barrakuda 2
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Bei einem Einsatz kommt ein Jägerpilot des Schlachtkreuzers Barrakuda fast ums Leben. Klaus Renner kann ihn in letzter Sekunde retten. Dafür wird er zum neuen Staffelführer ernannt. Die zeitraubende Aufgabe und eine neue Kollegin führen schnell zu Konflikten mit seiner Freundin Miriam Savage. Zusätzlich macht ein Saboteur den Hangar unsicher. Währenddessen plant die Erdflotte, zum großen Schlag gegen die Ziziras auszuholen. Doch der Angriff beruht auf falschen Annahmen … Ein neuer Roman von Steffen Kremser Klaus Renner traute der Sensoranzeige seines VK09-Jägers nicht. Der Drelldorianer Bonba Bateria scherte mit seinem VK09er... alles anzeigen expand_more

Bei einem Einsatz kommt ein Jägerpilot des Schlachtkreuzers Barrakuda fast ums Leben. Klaus Renner kann ihn in letzter Sekunde retten. Dafür wird er zum neuen Staffelführer ernannt. Die zeitraubende Aufgabe und eine neue Kollegin führen schnell zu Konflikten mit seiner Freundin Miriam Savage. Zusätzlich macht ein Saboteur den Hangar unsicher.

Währenddessen plant die Erdflotte, zum großen Schlag gegen die Ziziras auszuholen. Doch der Angriff beruht auf falschen Annahmen …



Ein neuer Roman von Steffen Kremser



Klaus Renner traute der Sensoranzeige seines VK09-Jägers nicht. Der Drelldorianer Bonba Bateria scherte mit seinem VK09er tatsächlich aus und verließ das Schlachtfeld. Dieser folgte dem fliehenden ziziranischen Tanker in die Wolkendecke des in der Nähe befindlichen Planeten Nad-Ker.

Er mochte den felligen, stets treudoof blickenden Drelldorianer. Aber leider war dieser auch häufig überfordert. Es gab die klare Maßgabe für ihre überfallartigen Angriffe auf Transportschiffe der Ziziras, sich nicht weit von ihrem Schlachtkreuzer Barrakuda zu entfernen. Beim Eintreffen ziziranischer Kriegsschiffe sollte eine zeitnahe Flucht möglich sein. Dazu mussten die Jäger in Reichweite bleiben, um im Notfall sofort zurückkehren zu können. Deswegen war die Verfolgung gegnerischer Schiffe untersagt.

Dshalb funkte Klaus Carmen Neerforth an: „Dein Flügelpartner verfolgt einen der Tanker. Er dringt in die Atmosphäre des Planeten ein.“

„So ein Idiot! Wenn er so klar Befehle missachtet, muss er selbst zurechtkommen. Ich werde mich für diesen Volltrottel nicht in Lebensgefahr bringen. Außerdem will ich die Gefahr nicht eingehen, nicht da zu sein, wenn die Barrakuda flüchten muss“, war Carmens stoffelige Reaktion.

Klaus versuchte Bonba zu erreichen. Keine Verbindung. Die stürmische Wolkendecke oder die Atmosphäre von Nad-Ker schienen die Kommunikation zu stören. Also fasste er den Entschluss, selbst aktiv zu werden.

Er befahl seiner Flügelpartnerin Günes Aktürk: „Folge mir. Wir müssen Bonba zurückholen.“

„Was?“, erwiderte sie entsetzt.

„Bonba ist einem der Tanker in die Atmosphäre von Nad-Ker gefolgt.“

„Das darf doch nicht wahr sein.“

Klaus nahm Kurs auf den wolkenverhangenen Planeten. Günes folgte ihm. Beim Eintauchen in die Wolkendecke vibrierte der VK09er heftig. Der Sturm war wilder, als es von oben den Anschein gehabt hatte. Klaus hatte Mühe, den Jäger auf Kurs zu halten. Seine Sensoren zeigten immer noch keine Spur von Bonba. Also ging er in einen Sturzflug über, um aus dieser Wolkendecke herauszukommen. Die Beschwerde seiner Flügelpartnerin konnte er kaum verstehen. Der Sturm und die Wolkendecke verursachten Funkstörungen. Das war ihm gar nicht so unrecht. So konnte er sie einfach abwimmeln: „Tut mir Leid, ich verstehe dich nicht.“ Inwieweit der Funkspruch bei ihr ankam, wusste er nicht. Aber es war ihm auch egal.

Endlich durchdrang sein Jäger die Wolkenschicht. Er zog die Nase seines VK09er etwas nach oben, um in einen langsameren Sinkflug überzugehen. Außerdem konsultierte er die Sensoranzeigen. Tatsächlich lieferten sie unterhalb der Wolkendecke wieder Daten. Sie teilten ihm die Position von Bonba mit. Jener befand sich auf der dicht bewachsenen Planetenoberfläche. Klaus änderte den Kurs und hielt auf seinen Pilotenkollegen zu. Vom Tanker entdeckte er keine Spur. Vermutlich war er außer Sensorreichweite.

Klaus und Günes verlangsamten ihren Anflug, als sie Bonbas Jäger visuell sehen konnten. Jedenfalls der noch sichtbare Teil von ihm. Er war umschlungen von gelben Tentakelpflanzen. Sie hatten sich mehrfach um seinen Rumpf geschlungen und hielten den VK09er an Ort und Stelle fest.

Das hasste Klaus an Planeten der Ziziras. Immer wieder gab es dort aggressive Pflanzen und tierische Bewohner, die auf deren Seite kämpften. Sie lebten in einer Art Symbiose. Dies lag in der Geschichte der Ziziras begründet. Ihren Heimatplaneten Ziz-Nat und dessen Flora und Fauna hatten sie einst bis zum Exitus ausgebeutet. Um ihr Überleben zu sichern, hatten sie sich in die sechs Raumrichtungen aufgemacht und ihre tote Welt zurückgelassen. Daraus hatten sich fünf neue unabhängige ziziranischen Gesellschaften entwickelt. Eine Gruppe war bei ihrer Suche nach neuen Welten zu Grunde gegangen. Die anderen hatten Sektoren gebildet, die von Sektorlords beherrscht wurden. Um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, hatten die Ziziras gleich von Anfang an eine enge Gemeinschaft mit der jeweiligen Welt gebildet.

Der Antrieb von Bonbas Jäger schien auf Höchstleistung zu laufen. Aber er kam nicht von der Stelle. Die Schlingpflanzen drückten immer fester zu. Sie schienen den Jäger zerquetschen zu wollen.

Klaus und Günes sausten herab. Am Boden gab es Bewegung. Unglaublich lange Schlingpflanzententakel wühlten sich aus der Erde und schnellten nach oben. Die beiden republikanischen Piloten schickten ihnen Lasersalven entgegen. Mit ihren schlängelnden Bewegungen waren die Tentakel schwer zu treffen. Trotzdem trafen mehrere Laserstrahlen ihr Ziel und brannten Löcher in die Pflanzententakel oder trennten sie gleich ganz ab. Die getroffenen Tentakel wanden sich wie unter Schmerzen.

Plötzlich spürte Klaus einen Ruck in seinem Jäger. Der VK09er tanzte unnatürlich hin und her. Gleichzeitig verlangsamte sich sein Anflug immer mehr.

„Verdammt“, funkte er an Günes. „Ich glaube, mich hat eines dieser Mistdinger erwischt.“

„Das kann ich bestätigen. Ein Tentakel wickelt sich um deinen Jäger.“

Klaus war bewusst, dass der Tentakel ihn wie Bonba hinabziehen würde, sobald dieser seinen Jäger richtig im Griff hatte. Aber was konnte er dagegen machen? Er versuchte es mit Brems- und Beschleunigungsmanöver. Aber diese versagten ebenso wie jedweder Ausbruchversuch in verschiedene Richtungen. Stattdessen kippte sein VK09er auf die Seite und wurde sturzgleich nach unten gezogen. Seine Cockpitanzeige warnte ihn vor dem harten und unkontrollierten Aufprall auf dem Planetenboden.

Günes feuerte auf seinen Jäger. Nein, sie feuerte auf das Stück Fangarm etwas unter seinem Jäger. Die Schüsse drei und vier saßen. Der abgetrennte Tentakel schwang schmerzgepeinigt umher. Klaus drehte seinen Jäger und ging in einen kontrollierten Anflug auf Bonba über.

„Danke“, sendete er Günes.

„Jetzt müssen wir uns um Bonba kümmern“, erwiderte sie.

Über Bonbas eingewickelten Jäger bremste Klaus ab. Er kippte den Bug seines Jägers nach oben. Günes gab ihm Feuerschutz. Sie nahm die Schlingpflanzen, die Klaus‘ Jäger zu nahe kamen, ins Visier.

Klaus gab maximale Energie auf die Triebwerke. Sein Jäger schoss steil in den Himmel. Gleichzeitig verbrannte sein Triebwerksstrahl die Schlingpflanzen um Bonbas VK09er unter ihm. In Sekundenschnelle waren diese zu Asche zerfallen. Die letzten Reste fielen vom Jäger ab. Ohne den Klammergriff, der ihn am Boden gehalten hatte, jagte Bonbas Jäger mit Vollschub davon. Günes folgte den beiden.

Zusammen schossen sie durch die Wolkendecke und aus der Atmosphäre von Nad-Ker. Von den ziziranischen Tankern waren nur noch Trümmer übrig. Nur noch zwei VK09-Jäger schwirrten umher. Alle anderen waren bereits in die beiden Hangars des Schlachtkreuzers zurückgekehrt. Sie selbst nahmen Kurs auf ihren Backbordhangar.

Klaus empfing eine Nachricht von seiner Freundin Miriam Savage, die in einem der beiden Jäger saß: „Ist denn schon Weihnachten?“

Klaus war irritiert: „Was? Warum?“

„Dein Jäger ist so schön geschmückt.“

„Ach so.“ Sie meinte den immer noch um den Jäger gewickelten Rest der Tentakelpflanze.

Die Lackierung von Bonbas Jäger dagegen war schwarz versengt und an manchen Stellen dank der zusammendrückenden Schlingpflanzen etwas eingedrückt. Die Mechaniker würden sich freuen.

Plötzlich tauchten unweit von ihnen drei feindliche Fregatten aus dem Transraum auf. Deren Form erinnerte Klaus immer an stachelige Rosenstiele.

Unter den warnenden Worten der Jägerleitzentrale landeten die fünf Jäger. Kaum hatte der letzte das elektromagnetische Schutzfeld des Hangars passiert, initiierte die Barrakuda die Flucht durch den Transraum. Die ziziranischen Fregatten hatten das Nachsehen.



***



Klaus Renner saß zusammen mit Günes Aktürk, Bonba Bateria und Carmen Neerforth im Büro des Geschwaderführers. Bruce McCormick thronte hinter seinem Schreibtisch, während die vier vor ihm nach seiner Ansprache wie geprügelte Hunde wirkten.

Günes verteidigte sich: „Ich hatte ja keine Wahl. Ich durfte meinen Flügelpartner nicht alleine lassen.“ Dabei warf sie Klaus einen flüchtigen Blick zu.

McCormick brummte: „Das interessiert mich nicht.“ Dann stierte er Klaus an: „Renner, wie kommen Sie dazu, klare Befehle zu missachten und die Barrakuda und deren Besatzung leichtfertig einer tödlichen Gefahr auszusetzen?!“

Klaus rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. „Ich wollte unserem Ehrenkodex folgend, nicht einfach einen Kameraden zurücklassen.“

„Ihnen war also das Leben eines Kameraden, der sich selbst leichtfertig in Gefahr gebracht hat, mehr wert, als die hunderten Leben ihrer restlichen Kameraden?!“

Klaus schluckte. „In Abwägung der bestehenden Situation sah ich es als meine Pflicht an, diesem Kameraden zu Hilfe zu eilen.“

„Und wie war die Situation? Ihrer Meinung nach!“

Klaus wusste, dass er nun aufpassen und seine Worte sorgfältig wählen musste. „Einerseits war das Leben eines Piloten direkt in Gefahr. Andererseits bestand keine unmittelbare Gefahr für die Barrakuda und die anderen Piloten. Die Tanker waren unseren Jägern schutzlos ausgeliefert und stellten keine Gefahr dar. Und beim Eintreffen feindlicher Schiffe hätte die Barrakuda jederzeit flüchten können.“

„Und hätte drei statt nur einen Piloten und der dazugehörigen Jäger verloren.“

Trotzig erwiderte Klaus: „Durch mein Handeln hat sie keinen statt einen Piloten und den dazugehörigen Jäger verloren.“ Ihm lag auf der Zunge zu fragen, ob McCormick es besser gefunden hätte, wie Carmen den Kameraden im Stich zu lassen. Aber Klaus schluckte die Bemerkung hinunter. Dabei war Bonba für sie nicht nur ein Kamerad, sondern sogar ihr Flügelpartner.

McCormicks Blick wanderte zum Drelldorianer. Dieser blickte vor sich und knetete seine felligen Hände.

„Bateria“, dröhnte McCormicks Stimme im Büro.

Bonba zuckte zusammen und sah ängstlich auf.

„Wie kamen Sie auf die irrsinnige und befehlsverweigernde Idee, dem Tanker in die Atmosphäre zu folgen?!“

„Ich …“, Bonbas Stimme versagte. Er setzte erneut an: „Ich … Carmen, äh Frau Neerforth hat im Hangar zu mir gesagt, ich soll keinen Tanker entkommen lassen.“

Die Blicke aller Anwesenden richteten sich auf Carmen.

Diese konterte mit schriller Stimme entrüstet: „Verleumdung! Das habe ich so nie gesagt. Da hat er mal wieder etwas missverstanden.“

„Zu Ihnen komme ich gleich.“ Es klang wie eine Drohung von McCormick. „Alle anderen verlassen jetzt bitte den Raum.“

Carmen schluckte hörbar. Mehr oder weniger erleichtert verließen die anderen das Büro.



***



Carmen sah den Geschwaderführer unverwandt an. Dieser wartete, bis sich seine Bürotür wieder geschlossen hatte.

Sie überlegte kurz, ob sie die Initiative ergreifen sollte. Aber sie entschied sich dagegen. Also wartete sie darauf, dass McCormick das Wort ergriff.

Dieser räusperte sich: „Wie konnten Sie als Flügelpartnerin und Staffelführerin zulassen, dass sich ein Pilot unerlaubt entfernt und dann noch nicht einmal Unterstützung leisten?“

„Also mit diesem Bateria gibt es dauernd Probleme. Ich habe Ihnen schon so oft gesagt, dass er total überfordert ist.“

„Das ist jetzt aber nicht das Thema. Es geht um ihr Handeln und ihre Verantwortung.“

Carmen ahnte schon, dass sie da nicht so einfach rauskam. Eine Verwarnung war wohl unumgänglich. „Ich habe gemäß den Befehlen gehandelt. Vorschriftsmäßig.“

„Ich glaube, Sie wissen ganz genau, dass ihr Verhalten in der Situation nicht korrekt war. Weder als Flügelpartnerin geschweige denn als Staffelführerin. Und genau da liegt das Problem. Als Flügelpartnerin könnte ich darüber hinwegsehen und es bei einer Ermahnung belassen.“

Carmen hielt den Atem an.

„Aber als Staffelführerin war ihr Verhalten inakzeptabel und verantwortungslos.“

Carmen atmete hörbar ein: „Dem möchte ich entschieden widersprechen. Ich wollte mich gerade darum kümmern, als sich Herr Renner einmischte und …“

„Das können Sie gerne schriftlich bei mir einreichen. Ich werde es dann ihrer Dienstakte hinzufügen. Aber das ändert nichts an meiner Entscheidung.“

Eigentlich wollte sie seine Entscheidung lieber nicht wissen. Aber ihre Neugierde ließ sie trotzdem die Ohren spitzen.

„Sie werden degradiert und sind ab sofort keine Staffelführerin mehr …“

„Was?“, platzte Carmen dazwischen.

„Sie werden weiterhin mit Bonba Bateria als Flügelteam fliegen.“

Carmens Augen verengten sich.

„Den Platz als Staffelführer wird Klaus Renner übernehmen.“

„Warum? Nur wegen der Sache mit Bateria?“, klagte Carmen.

„Nein. Dies war nur die letzte Schraube am Jäger. Immer wieder kam mir zu Ohren, dass sie Piloten schikanieren, insbesondere ihren Flügelpartner, schroff und kein Vorbild sind. Weder menschlich noch fachlich.“

Wie vom Blitz getroffen saß Carmen auf ihrem Stuhl. Das musste sie erst einmal verdauen. Am meisten interessierte sie, wer solche Beschuldigungen gegen sie vorgebracht hatte. Aber sie traute sich nicht zu fragen. Ansonsten würde McCormick sicher zur Supernova und sie verschlingen. Deswegen sagte sie kleinlaut nur: „Und warum Herr Renner?“

„Er zeigt Initiative, hat schon heikle Missionen erfolgreich abgeschlossen und ist für andere da. Auch wenn er jung ist und ihm Führungserfahrung fehlt, will ich ihm diese Chance geben.“

Carmen zog eine Grimasse. Sie war sich sicher, dass dieses Experiment bald scheitern würde.

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