Das Postamt
Tagores bekanntestes Bühnenstck ist das 1912 erschienene Drama Dakghar (Das Postamt), das als ein Meisterwerk des symbolischen Theaters gilt. Von der Fachkritik wird das Stück häufig als ein Rückblick Tagores auf seine Kindheit gelesen. Im Gegensatz zu seinem anderen Meisterwerk, dem 1910 veröffentlichten Drama Raja (Der König der dunklen Kammer), kommt Das Postamt ohne folkloristische Liedeinlagen und tiefgründig-rätselhafte Dialoge aus. Im Mittelpunkt der Handlung steht Amal, ein sterbenskranker Junge, der von seinem Pflegevater gezwungen wird, in einem kleinen Zimmer zu leben, damit er nicht den gefährlichen Einflüssen der Umwelt ausgeliefert ist. Amal gefällt das nicht. Er fühlt sich wie ein Verbrecher, den man eingekerkert hat. Von einem Stuhl aus, den er an das Fenster gestellt hat, blickt Amal auf die Straße und verfolgt das bunte Treiben der Menschen. Mit seinen Blicken sucht er die Freiheit, das Leben, die Welt und die Natur. Manchmal gelingt es ihm, mit einem der Menschen, die an seinem Fenster vorübergehen, zu sprechen. Er klammert sich an jedes Wort, das ihm zufliegt, nimmt am Schicksal der Menschen teil und genießt in seiner Phantasie alle Freiheiten des Lebens. (Zitat aus buecher-wiki.de)
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- Artikel-Nr.: SW321349