Bis nächsten Freitag
Theaterstück
Drei Freitage, zwei alte Freunde, ein Gasthaus - wo Realität auf Zukunftsängste und Geister der Vergangenheit trifft
Über die Angst vorm Vergessenwerden
18 Uhr – um diese Zeit treffen sich Werner, Dozent, und Richard, Buchhändler, an drei aufeinanderfolgenden Freitagen im Gasthaus "Zur tschechischen Botschaft". Sie haben sich ewig nicht mehr gesehen, jahrelang aus den Augen verloren und sind ihre eigenen Wege gegangen. Sie sind alte Freunde, und man merkt schnell: Es verbindet sie so einiges, über das sie in der beinahe leeren Gaststube bei dem ein oder anderen Bier reden. Sie schwelgen in Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Jugend und diskutieren –mitunter auch heftig –, denn bei Themen wie Politik, die Pandemie oder der Umgang mit Schicksalsschlägen könnten ihre Meinungen nicht konträrer sein.
Zwischen Erinnerungen an Vergangenes und der Frage nach dem Morgen
Während draußen der Feierabendverkehr vorbeizieht, müssen sie zusehen, wie ihnen im Älterwerden zwischen den Fingern zerfällt, was ihr Leben ausmacht: Die Überzeugungen und Hoffnungen, die Liebe und die Karriere, die Verlässlichkeit ihres Körpers. "Wir sind abgesetzt", klagen sie, doch dieses Gefühl schweißt sie nicht zusammen, im Gegenteil. Wo der Dozent mit Wut und Zynismus gegen seine Ängste ankämpft, verliert sich der Buchhändler in Wehmut und Resignation. Und immer mehr wird ihnen bewusst, dass diese Gaststube mit der resoluten tschechischen Kellnerin und dem taubstummen Peterchen mehr ist als bloß ein in die Jahre gekommenes Lokal. Es ist eine Zwischenstation an der Ausfahrtsstraße ihres eigenen Lebens, ein Ort, der auf diese beiden Männer gewartet hat.
Was bleibt von uns übrig, wenn wir einmal nicht mehr da sind?
Peter Turrini beweist einmal mehr, dass er zur Elite der Theaterautoren unserer Zeit zählt, und erschafft mit "Bis nächsten Freitag" eine Alltagssituation, die bei genauerem Hinsehen viel mehr verbirgt, als sie auf den ersten Blick erahnen lässt. In seinen beiden Protagonisten spürt er einer der prägenden gesellschaftlichen Stimmungen unserer Zeit nach: der Angst vor dem Bedeutungsverlust, dem Misstrauen gegenüber den Strukturen und einer traurigen Wut auf die Verhältnisse.
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URAUFFÜHRUNG am 16.11.2023 im Theater in der Josefstadt
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Peter Turrini, geboren 1944 in St. Margarethen in Kärnten. Mit seinen Theaterstücken und Drehbüchern gilt er als einer der führenden deutschsprachigen Dramatiker der Gegenwart, er verfasst zudem Gedichte und Essays. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt und seine Stücke weltweit gespielt. Zudem wurde Peter Turrini mehrfach ausgezeichnet, zuletzt etwa mit dem Vinzenz-Rizzi-Preis (2014) oder dem Nestroy-Theaterpreis für sein Lebenswerk (2011). Bei HAYMONtb sind seine Stücke "Jedem das Seine" (gemeinsam mit Silke Hassler, 2016), "Sieben Sekunden Ewigkeit" (2017) und "Fremdenzimmer" (2018) erschienen, bei Haymon die von Gerhard Haderer gezeichnete Graphic Novel "Rozznjogd" (2018). Zu seinem 75. Geburtstag im September 2019 erschien die von Christine Rigler verfasste Biographie "Diese Komödie ist eine Tragödie. Werk und Leben des Schriftstellers Peter Turrini". 2020 erschien sein neues Theaterstück "Gemeinsam ist Alzheimer schöner", gefolgt 2023 von "Bis nächsten Freitag".
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- Artikel-Nr.: SW9783709984130110164
- Artikelnummer SW9783709984130110164
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Autor
Peter Turrini
- Wasserzeichen ja
- Verlag Haymon Verlag
- Seitenzahl 96
- Veröffentlichung 16.11.2023
- ISBN 9783709984130
- Wasserzeichen ja