5 historische Romane, die in den USA spielen

Wilder Westen, Sklavenhandel, die große Depression und riesige Sandstürme. In diesem Artikel stelle ich fünf historische Romane über die USA vor, die mir noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis geblieben sind.

 

Cover Kristin Hannah: Die vier Winde

Kristin Hannah: Die vier Winde

Die vier Winde erzählt von der Weltwirtschaftskrise im Amerika der 1930er Jahre und beschwört dabei ein Bild herauf, dass apokalyptisch wirkt: Zur Massenarbeitslosigkeit kommt eine Dürre hinzu, die in den durch Landwirtschaft und Ackerbau ausgebeuteten Landschaften verheerende Sandstürme heraufbeschwört. In dieser Szenerie bleibt der Farmerin Elsa Martinelli nichts anderes übrig, als mit ihren Kindern ihr Land zu verlassen. Doch Familie Martinelli ist nicht die einzige Familie, die in Kalifornien nach Arbeit sucht. An die vier Winde ist nichts Schönes, Aufmunterndes, sondern nur Erschreckendes. Was wirken könnte wie eine Zukunftsversion, war Realität. Insofern ist die vier Winde zwar ein düsterer Roman, dafür erzählt er von einem Kapitel US-amerikanischer Geschichte, das viele so noch nicht kennen dürften..

Zum eBook

 

Cover Colson Whitehead: Underground Railroad

Colson Whitehead: Underground Railroad

Zeitlich weiter zurück, in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, geht es mit Underground Railroad. Während im Süden der USA der Sklavenhandel blüht und übelste Formen annimmt, ist der Norden gemäßigter. Über das Netzwerk der Underground Railroad werden immer wieder Versuche unternommen, Sklaven aus dem Süden zur Flucht in den Norden zu verhelfen. Zu diesen Sklaven gehört auch die junge Cora, die auf der Farm der Randalls lebt. Schon ihre Mutter ist dort geboren, doch als einziger Sklavin gelang ihr die Flucht. Die zurückgelassene Cora muss sich alleine durchschlagen und erlebt tagtäglich die Grausamkeiten der Plantagenbesitzer. Schließlich flieht auch Cora und trifft dabei auf das Netzwerk der Underground Railroad. Doch ein Sklavenfänger, der sein Geld damit verdient, entlaufene Sklaven zurückzubringen, ist ihr auf den Fersen.

Underground Railroad ist etwas sperriger Roman, der nicht ganz eingängig zu lesen ist. Das liegt wohl insbesondere am distanzierten Erzählstil, durch den man mit den Figuren beim Lesen nicht warm wird. Auch gibt es plötzliche, überraschende Perspektivwechsel, die man erst mit der Geschichte verknüpfen muss. Trotzdem gibt es auf gut 350 Druckseiten - einen komprimierten Einblick in ein dunkles Kapitel US-amerikanischer Geschichte.

Zum eBook

  

Cover Juliet Grames: Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna

Juliet Grames: Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna

Obwohl dieser Roman in Italien beginnt und auch zu einem großen Teil dort spielt, passt er trotzdem gut in eine Liste historischer Romane über die USA, illustriert er doch die Geschichte ihrer Einwanderer. Stella Fortuna lebt mit ihrer Familie in Italien unter ärmlichsten Verhältnissen. Ihr Familienleben wird geprägt von ihrer fügsamen Mutter und ihrem gewaltsamen Vater Tony. Gegen den Willen der Familie wandert Tony nach Amerika aus und zwingt seine Familie kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, ihm zu folgen. In Amerika angekommen arbeitet die gesamte Familie an ihrem bescheidenen Wohlstand. Doch statt Reichtum wünscht Stella sich Unabhängigkeit von ihrer Familie - ein Traum, der mit ihrer geringen Schuldbildung nur schwer zu realisieren ist.

Zum eBook

 

Cover Gwen Bristow: Tiefer Süden

Gwen Bristow: Tiefer Süden (Louisiana-Trilogie, Band 1)

Tiefer Süden ist der erste Teil einer Trilogie, die größtenteils im 18. und 19. Jahrhundert spielt und die Besiedlung Lousianas, die Urbarmachung des Landes, die Entwicklung der Plantagen und damit auch den Umgang mit den dort arbeitenden Sklaven beschreibt. Im Vordergrund steht zwar eine Familien- und Liebesgeschichte, die Lebensumstände der damaligen Zeit werden aber sehr lebendig beschrieben und eröffnen einen Blick auf ein Thema, zu dem man aktuell nicht sehr viele Romane findet.

Beachtet werden muss allerdings, dass Gwen Bristow, die 1980 verstarb, bereits 1939 diesen Roman veröffentlichte. Zwar liest der Roman sich für sein Alter erstaunlich gut, an einigen Stellen merkt man ihm aber auch sein Alter und seine doch vielleicht etwas andere Perspektive auf bestimmte Themen an.

Zum eBook

 

Cover Peter Dexter: Deadwood

Peter Dexter: Deadwood

Mit einer Mischung aus Sarkasmus und Gewalt erzählt Pete Dexter vom „wirklichen“ Wilden Westen abseits von Winnetou- und Lucky Luke-Romantik. In der Stadt Deadwood leben im Jahr 1876 Glücksritter und Gestrandete, viele auf der Suche nach Gold. Hier gibt es weder Gut noch Böse, jeder versucht sich irgendwie zu behaupten und das beste für sich herauszuschlagen. Die harte, distanzierte Sprache passt zur Geschichte, macht den Roman streckenweise aber auch schwer zu lesen, bis man sich an diesen Stil gewöhnt hat. Alles in allem ist Deadwood jedoch ein Roman, der sich von den übrigen Western-Romanen deutlich abhebt und schon alleine deshalb einen Blick wert ist.

Zum eBook

 

Passende Artikel

Kommentare

create
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein*

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

info