Seriensationell: Bobiverse von Dennis E. Taylor

In der Rubrik "Seriensationell" möchten wir Ihnen einige interessante Buchreihen und -serien vorstellen, die uns in ihren Bann gezogen haben.

Dennis E. Taylor ist ein kanadischer Schriftsteller, der lange Zeit als Programmierer gearbeitet hat. In seinen Romanen thematisiert er oft das Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz mit dem Menschen und die Beziehung zwischen den beiden. Als ehemaliger Softwareentwickler bringt er das passende Hintergrundwissen mit, um mit seinen Romanen auch technisch zu überzeugen.

Seinen ersten Roman mit dem Titel "Outland" hat er im Jahr 2015 selbst publiziert, mittlerweile ist der Roman auch bei Heyne erschienen (Dennis E. Taylor: Outland). Anfang diesen Jahres veröffentlichte Taylor seinen Standalone-Roman Die Singularitätsfalle. Mit seiner Bobiverse-Trilogie gab es anfangs aber Schwierigkeiten, weil sein Agent keinen Verlag fand, der Interesse daran hatte. Deshalb erschien Ich bin viele zuerst als Hörbuch bei Audible.

2018 gab es die ersten beiden Romane der Trilogie dann auch endlich in Deutschland in Buchform. Ein Jahr später landete dann auch gleich der Abschluss der Trilogie in den Bücherregalen und auf den eReadern. 

 

Die Handlung

Robert "Bob" Johansson ist gerade einmal Mitte 30, als er im Jahr 2016 seine Firma verkauft und in Geld geradezu schwimmt. Was macht man mit so viel Geld? Als Science-Fiction Fan investiert Bob in Kyro-Technologie: Er will seinen Kopf nach seinem Tod einfrieren lassen, damit dieser irgendwann in der Zukunft auf einen neuen Körper gesetzt werden und er somit weiterleben und die Zukunft der Menschheit erleben kann. Wie es das Schicksal so will, stirbt er kurz darauf bei einem Verkehrsunfall. 117 Jahre später wacht er wieder auf. Soweit, so gut: Scheinbar hat diese Kyro-Sache funktioniert. Aber wo ist sein Körper? 

Als Bob feststellt, dass man nur sein Bewusstsein aus seinem Kopf gepflückt hat und er nun Teil einer Computermatrix ist, durchlebt er viele Emotionen. So hat er sich sein Leben in der Zukunft nun wirklich nicht vorgestellt. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass er jetzt nicht mehr eine unabhängige Person ist, sondern Eigentum von Applied Cybernetics Inc. Als solches soll er nun Sonden ins All schicken, um einen anderen bewohnbaren Planeten zu finden, da die Erde nicht mehr lange bewohnbar sein wird. Ganz schön viel Verantwortung!

Bis Bob mit seinen ganzen neuen Fähigkeiten klarkommt, dauert es eine Weile. Er ist nicht mehr länger "nur" Robert, er ist Bob 2.0. Und Bob 2.0 kann eine Sache, von der Robert nur träumen konnte: Er kann sich klonen! Und so kommt es, dass es bald mehrere hundert Bobs gibt, die miteinander kommunizieren und sich Aufgaben aufteilen. Jeder Klon erhält einen eigenen Namen und unterscheidet sich ein kleines bisschen vom Original. Zusammen schwärmen sie aus, um die Galaxie zu erkunden.

Dabei treffen sie auch unweigerlich auf andere Lebensformen, von denen nicht alle den Menschen freundlich gesinnt sind. "Die Anderen" gehören dazu. Heuschreckenartig überfallen sie andere Planeten und löschen die darauf lebende Bevölkerung aus. Die Erde gerät in ihr Visier und die Bobs sind die einzigen, die helfen können. 

An dieser Stelle wollen wir nicht zu viel verraten. Auf die Ereignisse im zweiten und dritten Band lässt sich nur schwer eingehen, ohne zu spoilern. Die Romane sollten aber auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, um der Handlung folgen zu können. Durch diverse Erzählperspektiven und teilweise große Zeitsprünge ist es manchmal ohnehin ein wenig schwer, dranzubleiben und alles zu verstehen. Aber wer eine gut durchdachte Science-Fiction Serie sucht, die dystopische Elemente mit einer ordentlichen Prise Humor vermischt, dem sei die Bobbiverse-Trilogie wärmstens ans Herz gelegt. 

 


Reihenfolge der Bobbiverse-Trilogie von Dennis E. Taylor:

  1. Ich bin viele
  2. Wir sind Götter
  3. Alle diese Welten

 


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