Kurzrezension: Die Nanny

„Sie ist die Tote im See. Sie ist die Frau an der Tür. Sie ist das Kindermädchen!“ Gut angeteasert ist dieser Thriller auf jeden Fall schon mal - und auch die Geschichte liest sich richtig gut.

Nachdem Nanny Hannah eines nachts spurlos verschwand, steht sie plötzlich wieder vor der Tür des altehrwürdigen Herrenhauses, in dem Jo aufgewachsen ist. Nach dem Tod ihres Mannes ist diese zusammen mit ihrer Tochter in das Haus ihrer Mutter zurückgekehrt. Dass die Nanny gerade erscheint, als eine Leiche aus dem See des Anwesens gezogen wird, muss Zufall sein - doch warum scheint Jos Mutter trotzdem davon überzeugt, bei der Leiche im Teich handele es sich um Nanny Hannah?

„Die Nanny“ ist kein klassischer Thriller. An einigen Stellen wird es dem einen oder anderen nicht spannend genug sein, da Bedrohung und Nervenkitzel fehlen. Mir hat aber besonders der schlau gemachte Perspektivwechsel gefallen. Gilly Macmillan setzt die Cuts der Kapitelenden so gut, dass man kaum eine Möglichkeit findet, das Buch zu unterbrechen.

Macmillan steigert die Spannung langsam und kaum spürbar. Die Figuren spielen ein verdecktes Spiel, kaum merkliche Hinweise und ein Psychospiel der wiedergekehrten Nanny zermürben die Charaktere und drehen die Rollen um.

Vielleicht hätte man für das Ende noch eine fulminantere Lösung finden können, unterm Strich aber hat mich in der letzten Zeit nur Die verlorene Frau ähnlich gefesselt. Wem diese Neuerscheinung ebenfalls gefallen hat, der sollte auch zur Nanny greifen.


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