Rezension: Das Haus der Bücher und Schatten von Kai Meyer

Mit "Der junge, die Bücher und die Nacht" startete Kai Meyer 2022 eine Romanreihe, die sich um das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Graphische Viertel in Leipzig dreht. Der neueste Teil der Reihe verspricht wieder spannende Unterhaltung.

 

Cover Kai Meyer: Das Haus der Bücher und Schatten

Kai Meyer: Das Haus der Bücher und Schatten

Erscheinungsdatum: 04.11.2024 - Verlag: Knaur eBook - Seitenzahl: 528

Das Baltikum, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs: Tiefer Schnee und endlose Wälder isolieren ein abgelegenes Herrenhaus von der Außenwelt. Dorthin begibt sich die junge Lektorin Paula Engel aus Leipzig, um das Manuskript des Schriftstellers Aschenbrand zu begutachten. Zusammen mit ihrem Verlobten Jonathan trifft sie auf einen faszinierenden, aber rätselhaften Exzentriker, der ein düsteres Geheimnis hütet.

Leipzig, 1933: Im renommierten Graphischen Viertel rettet der von den Nationalsozialisten entlassene Kommissar Cornelius Frey einem Mädchen das Leben. Beim Abschied flüstert sie ihm zu: »Sie weinen alle im Keller ohne Treppe.« Doch in der darauffolgenden Nacht wird sie ermordet aufgefunden – neben der Leiche eines Polizisten. Während Cornelius den Mörder sucht, kämpft er sich in seinen alten Beruf zurück und stößt auf ein Geflecht aus Okkultisten, Verschwörern, Freimaurern und Fanatikern. Welche Verbindung hatten diese zu Paula und Jonathan, die zwanzig Jahre zuvor im Baltikum spurlos verschwanden?

Nach dem Erfolg von "Die Bibliothek im Nebel" und "Die Bücher, der Junge und die Nacht": Kai Meyer erzählt erneut von den Geheimnissen des Graphischen Viertels, dem nebelverhangenen Herz der Bücherstadt Leipzig.

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Rezension zu "Das Haus der Bücher und Schatten" von Kai Meyer:

Mit Der junge, die Bücher und die Nacht startete Kai Meyer 2022 eine Romanreihe, die sich um das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Graphische Viertel in Leipzig dreht.

Die Reihe ist grob in den 1910er bis 1940er Jahren angesiedelt, einer Zeit, in der Leipzig DIE Bücherstadt überhaupt ist: Zahlreiche Verlage und ebenso viele Druckereien haben sich im Graphischen Viertel angesiedelt.

Würde man die Buchreihe mit anderen Reihen vergleichen, so ähnelt sie am meisten der vierteiligen Buchreihe von Carlos Ruiz Zafon (Der Schatten des Windes, das Spiel des Engels, der Gefangene des Himmels, das Labyrinth der Lichter). In beiden Reihen geht es um Bücher, bibliophile Helden, Buchhandlungen, geheime Bücher, tragische Helden und böse, faschistische Widersacher.

Auch Kai Meyer verknüpft seine Romane Der Junge, die Bücher und die Nacht, Die Bibliothek im Nebel sowie den jetzt neu erschienenen Roman Das Haus der Bücher und Schatten nur lose miteinander. Einzelne Figuren bzw. Orte tauchen in jedem Buch auf, jedoch steht die Handlung jeweils für sich. Alle Romane im Zusammenspiel jedoch ergeben ein Panorama der Bücherstadt. So lohnt es sich, die Romane auch mehrmals zu lesen und die Ebenen zusammenzupuzzeln.

Anders als bei den ersten beiden Romanen ist Das Haus der Bücher und Schatten vornehmlich ein Kriminalroman - zumindest zu Beginn. Der Ermittler Cornelius Frey muss im Jahr 1933 einen Mord aufklären, dessen Wurzeln bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen.

Die anfangs nüchterne Geschichte nimmt jedoch schnell an Fahrt auf und bekommt schließlich doch noch die mysteriös-verträumte und zugleich subtil-bedrohliche Stimmung, die auch die ersten beiden Romane ausmachen. Verschiedene Handlungsebenen werden geschickt verknüpft und zum Ende hin wartet eine überraschende Wendung.

Alles in allem ist auch der dritte Teil der Reihe wieder ein Lesegenuss - wenn auch der Kriminalroman-Stil am Anfang zunächst ein wenig abschreckend wirkt.

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