Rezension: DDR-Trilogie von Farina Eden

Historische Romane - insbesondere Trilogien - sind im Trend. Ob 19. Jahrhundert, Erster oder Zweiter Weltkrieg und zuletzt auch die Wirtschaftswunderjahre - fast alle Themen werden inzwischen abgedeckt. Was die DDR angeht, sind die Verlage bisher aber eher zurückhaltend. Nun legt Farina Eden mit Geteiltes Land eine Trilogie vor, die von drei Jahrzehnten DDR-Geschichte erzählt.

 

Das sagt der Klappentextvon Band 1: 

Cover Farina Eden: Geteiltes Land – Zwischen Angst und Freiheit

Farina Eden: Geteiltes Land – Zwischen Angst und Freiheit

Erscheinungsdatum: 23.02.2023 - Verlag: Piper ebooks - Seitenzahl: 320

Für Liebe und Freiheit wagten sie alles – das Schicksal einer Familie im geteilten Deutschland

Berlin 1961: Die Schrecken des Zweiten Weltkriegs sind Vergangenheit, und die Hauptstadt blüht wieder auf. Die 19-jährige Gesine aus Berlin-Mitte und der Westberliner Student Peter sind frisch verliebt, aber ihnen bleiben nur wenige Monate, bevor der Bau der Mauer der Beziehung ein jähes Ende bereitet. Gesine ist verzweifelt. Ihre alleinerziehende Mutter Lotte versteht den Schmerz ihrer Tochter und versucht, Gesine und ihrer Schwester Sonja trotz der schwierigen Situation in Ostberlin ein gutes Leben zu ermöglichen. Doch Gesines Entschluss steht fest: Sie wird zu Peter in den Westen flüchten. Sie ahnt nicht, dass der Preis für ihre Liebe weit mehr sein wird als ihre Freiheit …

Inspiriert von der eigenen Geschichte der Autorin.

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Rezension zu "Geteiltes Land" von Farina Eden:

Die drei Bände spielen in den 60er und 70er Jahren und behandeln damit anders als andere Romane nicht die Wendezeit, sondern ausschließlich das Leben in der DDR weit vor dem Mauerfall. Ausgehend von der Teilung Deutschlands und dem Mauerbau erzählt die Autorin die Geschichte der Familie Richter, die durch den Mauerbau getrennt wird. Von da an ist das Leben der Töchter in der DDR von Repressionen und dem Wunsch, auszureisen, geprägt.

Jeder der drei Bände erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte und ist auch einzeln lesbar, wenn die drei auch durch die Familiengeschichte verknüpft sind. Während sich die ersten beiden Bände vor allem mit dem Aufbau des Landes, aufkeimenden Hoffnungen auf Wohlstand, aber auch der Stasi und dem Umgang mit politischen Gefangenen, Repressionen und Verfolgung beschäftigen, erzählt der dritte Band aus ganz anderer Perspektive vom Profisport und Doping in der DDR. Die Themen sind dabei durchweg schon aus sich heraus spannend: Geheime Ermittlungen und Intrigen der Stasi, Verhöre im Gefängnis, der Alltag im Jugendheim, Zwangsadoption … Farina Eden verarbeitet all diese Themen in ihren Romanen.

Eden stellt die DDR vor allem kritisch dar und zeigt die unschönen Seiten. Die Stasi ist omnipräsent und eine ständige Bedrohung. Dabei gibt es aber nicht nur schwarz und weiß, sondern die Charaktere stehen oft zwischen den Stühlen: Entscheiden sie sich für den Staat oder für die Familie? Spielen sie der Stasi Informationen zu oder schaffen sie es, den Geheimdienst mit unwichtigen Beobachtungen hinzuhalten?

Farina Eden erzählt flüssig, einfach und unterhaltend. Ihre Charaktere sind sehr lebendig und zugänglich. So wird eine Zeit, die vielen wahrscheinlich weniger präsent ist, anschaulich zugänglich gemacht. Die einzelnen Themen könnten in ihrer Tiefe für sich genommen sicher auch Romane füllen. Es bleibt zu hoffen, dass weitere historische Romane sich auch mit der Geschichte Ostdeutschlands beschäftigen.

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