Rezension: Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland

Mit dem Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland hat es ein ungewöhnlicher Titel auf die Bestseller-Liste geschafft. Dieser wartet nicht nur mit einer interessanten Geschichte auf, sondern hat auch Ähnlichkeiten zu einer Trilogie, die wir bei Beam bereits empfohlen hatten.

 

Das sagt der Klappentext: 

Cover Sarah Brooks: Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland

Sarah Brooks: Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland

Erscheinungsdatum: 24.07.2024 - Verlag: C.Bertelsmann Verlag - Seitenzahl: 416

Es ist das Ende des 19. Jahrhunderts, und nichts fasziniert die Menschen so sehr wie die geheimnisvollen und angsteinflößenden Wunder des Ödlands. Nichts berührt diese riesige, verlassene Wildnis zwischen China und Russland außer dem Transsibirien-Express, der jeden befördert, der es wagt, das Ödland zu durchqueren. Es gibt jedoch Gerüchte, dass der Zug nicht mehr sicher ist. Wer sich nun auf diese Reise begibt, hat seine ganz eigenen, verborgenen Gründe dafür: eine trauernde Frau mit fremdem Namen, ein Kind, das im Zug geboren wurde, und ein in Ungnade gefallener Naturforscher. Doch mehr und mehr scheint es, als würden die Gefahren des Ödlands ihren Weg ins Innere finden …

Lassen Sie sich verzaubern und gehen Sie mit Sarah Brooks auf eine Reise, die sie so schnell nicht vergessen werden. Doch sehen Sie sich vor – das Ödland ist heimtückischer, als man meinen könnte.

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Rezension zu "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks:

Vor einiger Zeit hatte ich bei Beam bereits die Southern-Reach-Trilogie vorgestellt, da sie zu den wenigen Büchern gehört, die ich mehr als ein Mal gelesen habe. Als ich nun das Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland las, wurde ich an diese Trilogie erinnert. Trotzdem ist das Handbuch keine Kopie, sondern ein eigenständiger Roman mit ganz eigenen Ideen.

Das Handbuch spielt nicht in der Gegenwart, sondern zum Ende des 19. Jahrhunderts. Im sogenannten Ödland, das in der Steppe Sibiriens liegt, gehen merkwürdige Dinge vor, weshalb eine riesige Mauer um das Areal gebaut wurde.

Wer von Russland nach China möchte oder andersherum, muss das Ödland durchqueren. Dafür gibt es einen gewaltigen Zug, der alles beinhaltet, um eine zweiwöchige Durchquerung durchzustehen: Neben Schlafwagen und Speisewagen gibt es sogar einen Gartenwagen, in dem Pflanzen wachsen. Denn den Zug verlassen darf im Ödland niemand.

Was diesen Roman und die Southern Reach Trilogie vereint, ist die Art und Weise der Naturdarstellung. In beiden Geschichten ist die Natur in einer bestimmten Zone so verändert, dass Menschen diese nicht mehr auf normalem Weg betreten können. In beiden Geschichten ist diese veränderte Natur für die Menschen gefährlich und zugleich faszinierend. In beiden Geschichten versuchen die Menschen, der Natur auf den Grund zu kommen. Und genau dies macht beide Geschichten so spannend.

Im Zug durch das Ödland sind ganz verschiedene Menschen unterwegs: Die Chinesin Weiwei wurde im Zug geboren und lebt bereits ihr ganzes Leben darin. Die Russin Maria reist unter falschem Namen um herauszufinden, was mit ihrem Vater bei der letzten Durchquerung passiert ist. Ein Forscher möchte zum letzten Mal das Ödland durchqueren, ehe er in den Ruhestand geht. Zwei Männer der Transsibirien-Kompanie passen darauf auf, das niemand versucht, hinter die Geheimnisse des Ödlands zu kommen.

Mit seiner Geschichte ist das Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland ein Titel, der in diesem Jahr unter anderen definitiv heraussticht. Kommt er zuerst wie ein historischer Roman daher, hat er schließlich aber doch einen gehörigen dystopischen (oder wenn man die Natur als Gut ansieht eventuell sogar utopischen) Anteil. Das Ende fällt nach meinem Geschmack im Vergleich zum übrigen Roman etwas ab. Trotzdem ist der Roman insgesamt spannend fast bis zur letzten Seite und erhält damit eine klare Leseempfehlung.

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