The Hollow Places von T. Kingfisher bietet eine fesselnde Mischung aus Horror, dunklem Humor und schaurigen Mysterien. Dieser Roman ist eine meisterhafte Verschmelzung von kosmischem Schrecken und psychologischem Horror, bei dem jede Seite einen tiefer in eine unheimliche und verstörende Welt zieht.
Das sagt der Klappentext:
T. Kingfisher: The Hollow Places
Erscheinungsdatum: 29.11.2024 - Verlag: Eichborn - Seitenzahl: 368
Kara freut sich darauf, in dem wirklich sehr kuriosen Kuriositätenkabinett ihres Onkels auszuhelfen. Doch als sie dort eines Tages ein mysteriöses Loch in der Wand entdeckt, nimmt ihr Leben eine dramatische Wendung. Sie beginnt, die Gänge hinter der Wand zu erkunden - zusammen mit Simon, dem exzentrischen Barista aus dem Café. Das Loch erweist sich als Portal in eine wenig einladende parallele Welt, in der tückische Weidenbäume ein Eigenleben führen und unheimliche Gestalten hausen, von denen die meisten nicht gerade wohlgesonnen sind. Wenn man jetzt nur wüsste, wo nochmal der Ausgang war ...
Rezension zu "The Hollow Places" von T. Kingfisher:
Kara zieht nach ihrer Scheidung zurück in ihre Heimatstadt, um im Kuriositätenmuseum ihres Onkels zu helfen. Dieses Museum, das gefüllt ist mit seltsamen Artefakten und bizarren Sammlerstücken, scheint zunächst der perfekte Zufluchtsort für Kara zu sein. Doch schon bald entdeckt sie einen geheimen Durchgang, der gar nicht da sein sollte, denn er befindet sich in der Außenwand des Hauses. Aber er führt auf jeden Fall irgendwo hin, denn da ist eindeutig ein Gang hinter der Wand, auch wenn es logisch gesehen überhaupt keinen Sinn ergibt. Kara kann an nichts anderes mehr denken als an dieses Loch in der Wand und entwickelt eine Obsession damit, der Sache auf den Grund zu gehen.
Was The Hollow Places besonders gruselig macht, ist die Atmosphäre der allgegenwärtigen Bedrohung, die T. Kingfisher meisterhaft aufbaut. Alleine der Schauplatz selbst – ein Kuriositätenmuseum voller merkwürdiger, unheimlicher Objekte – sorgt für ein Gefühl des Unbehagens, das sich durch den gesamten Roman zieht. Bei einigen Ausstellungsstücken erwartet man schon fast, dass die nachts anfangen, sich zu bewegen. Kingfisher beschreibt diese Orte mit einer Detailgenauigkeit, die uns tief in die klaustrophobische und albtraumhafte Welt eintauchen lässt.
Ein weiterer starker Aspekt des Buches ist die Mischung aus Horror und Humor. Kara ist bodenständig, sarkastisch und bringt eine willkommene Prise Leichtigkeit in die düstere Handlung. Ihre Kommentare und die Freundschaft mit Simon sorgen für eine Balance zwischen den schaurigen Momenten und den menschlicheren, leichteren Szenen. Diese humorvollen Einlagen mindern jedoch nie die Intensität des Horrors – im Gegenteil, sie verstärken sie, indem sie die Figuren greifbarer und ihre Ängste realistischer machen.
Die unheimliche Welt hinter der geheimen Tür ist aber nicht nur visuell bedrohlich. Was dort auf Kara und Simon wartet, ist nicht bloß eine physische Gefahr, sondern verkörpert auch das Unbekannte, das Irrationale und das Unfassbare. Die ständige Bedrohung und der zunehmende Wahnsinn, der von dieser Dimension ausgeht, lässt die Frage aufkommen, wie viel tatsächlich real ist und wie viel eine Projektion der Ängste der Charaktere.
Schade, dass der Roman nicht früher auf Deutsch erschienen ist, denn er wäre die perfekte Halloween Empfehlung gewesen. "The Hollow Places" gehört aber auf jeden Fall bei allen auf die Leseliste, die sich nach subtilem und atmosphärischem Horror sehnen, der nicht auf viel Blut als Schockfaktor setzt.
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