Rezension: Zeiten des Wandels

In diesem - auf den ersten Blick etwas kritisch gestalteten - Roman steckt eine spannende Familiensaga, die auf Mallorca und Kuba spielt. 

Das sagt der Klappentext: 

Cover Carmen Bellmonte: Zeiten des Wandels

Carmen Bellmonte: Zeiten des Wandels

Erscheinungsdatum: 08.02.2022 - Verlag: Heyne Verlag - Seitenzahl: 560

Mallorca, 1913: Die Familie Delgado führt ein kleines Weingut am Fuße des idyllischen Tramuntana-Gebirges. Doch als die Konkurrenz auf dem Festland immer stärker wird, bricht die Weinwirtschaft auf der Insel ein. Die Kinder der Delgados müssen rasch handeln, um das elterliche Gut vor dem Ruin zu bewahren: Antonia und ihr Verlobter Mateo gehen nach Kuba, wo sie die Familie mit einem neuen Weingut unterstützen wollen. Carla sucht sich Arbeit auf der heimatlichen Insel. Leo schlägt seinen ganz eigenen, nicht immer legalen Weg ein, der ihn zunehmend von seiner Familie wegführt. Werden die Delgados die Krise überstehen? Und zu welchem Preis?

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Rezension zu "Zeiten des Wandels" von Carmen Bellmonte:

Diesen Auftakt zu einer vierbändigen Familiensaga hätte ich leider fast verpasst. Denn das Cover passt so gar nicht zum Inhalt. Würde ich nach dem Cover gehen, so würde sich die Geschichte des Romans ungefähr wie folgt gestalten: Eine Frau Mitte. 40 hat sich von ihrem Mann getrennt. Aus dem Nachlass ihrer Tante erbt sie eine Finca auf Mallorca. Dort findet sie alte Briefe, die auf ein Geheimnis in der Vergangenheit ihrer Großmutter hindeuten. Und dann ist da noch der nette Nachbar, der ein Spiel mit ihr zu spielen scheint.

Um all das geht es aber nicht. Carmen Bellmonte erzählt - beginnend 1913 - die Geschichte der Familie Delgado, die zu diesem Zeitpunkt aus den Eltern sowie vier Kindern besteht. Die Eltern sind Weinbauern, doch durch den Ersten Weltkrieg sinkt bald die Nachfrage. Doch ihre älteste Tochter Antonia will heiraten und nach Kuba auswandern. Während andere Bücher dieses Genres an dieser Stelle viel Aufheben um die Hochzeit machen würden und vermutlich auch die Überfahrt nach Kuba detailliert schildern würden, hält sich Carmen Bellmonte mit allem, was die Handlung nicht direkt vorantreibt, äußerst kurz.

Dieses kurze, zielgerichtete Erzählen macht den Reiz dieser Familiensaga aus. Der erste Band umfasst so alle Geschehnisse von 1913 bis 1926 und damit weit mehr Ereignisse als nur Antonias Ehe und Auswanderung. Allzu viel möchte ich natürlich nicht verraten, nur, dass es niemals richtig rund für die Familie läuft und meist auf ein Unglück ein ganz anderes folgt. Am Ende des ersten Bandes stehen Missverständnisse, Lügen und eine Familienfehde, die noch genug Stoff für eine Fortsetzung bieten.

Ich empfehle daher jedem, der gerne Familiensagas liest, in die Leseprobe hineinzuschauen und sich nicht vom Cover Abschrecken zu lassen.

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