Fantastische Science Fiction
Michael Marcus Thurner rezensiert "Das Buch des Phönix" von Nnedi Okorafor
Das Buch des Phönix
Eine Rezension von Michael Markus Thurner
Phönix Okore bewohnt Turm 7.
Sie ist bloß wenige Jahre alt, besitzt aber schon den Intellekt einer Erwachsenen. Ihre besonderen Gaben erlauben es ihr, unglaublich rasch zu lesen und zu lernen. Mangels Kontakt mit anderen Wesen ist sie allerdings in mancherlei Hinsicht unbedarft, ihr fehlen die Lebenserfahrungen. Als Saeed stirbt, der Mann, den sie mehr als alle anderen mag und der sich von Metallen und Sanden ernährt, wird Phoenix’ Leben auf den Kopf gestellt. Mit Hilfe von Mmuo, der durch Wände gehen kann, gelingt es ihr, aus Turm 7 zu entkommen. Sie stirbt und zerstört dabei ihr Gefängnis – und wird wiedergeboren. Ihr wachsen Flügel, mit deren Hilfe sie vom amerikanischen Festland flieht und nach Afrika reist, in die Heimat ihrer Vorväter … Klingt verwirrend, nicht wahr?
Sie ist bloß wenige Jahre alt, besitzt aber schon den Intellekt einer Erwachsenen. Ihre besonderen Gaben erlauben es ihr, unglaublich rasch zu lesen und zu lernen. Mangels Kontakt mit anderen Wesen ist sie allerdings in mancherlei Hinsicht unbedarft, ihr fehlen die Lebenserfahrungen. Als Saeed stirbt, der Mann, den sie mehr als alle anderen mag und der sich von Metallen und Sanden ernährt, wird Phoenix’ Leben auf den Kopf gestellt. Mit Hilfe von Mmuo, der durch Wände gehen kann, gelingt es ihr, aus Turm 7 zu entkommen. Sie stirbt und zerstört dabei ihr Gefängnis – und wird wiedergeboren. Ihr wachsen Flügel, mit deren Hilfe sie vom amerikanischen Festland flieht und nach Afrika reist, in die Heimat ihrer Vorväter … Klingt verwirrend, nicht wahr?
Und dennoch ergibt das alles einen Sinn. Nicht im Herkömmlichen, nein. Nnedi Okorafor verzichtet darauf, den Lesern all diese unwahrscheinlichen Dinge im Detail zu erklären. Es geht der Autorin auch nicht um wissenschaftliche Akkuratesse. Sie will vielmehr zeigen, wie eine lebensverachtende Geschäftsidee in Einklang mit genetischen Experimenten gebracht wird und zu einer gewaltigen Katastrophe führt.
Das Besorgniserregende ist, dass die fantasylastigen Elemente des Romans einen Plot transportieren, der nicht allzu weit weg von der Realität zu sein scheint.
Doch zurück zur Geschichte der Phönix Okore. Sie landet also in Afrika und meint, in einem kleinen Nest in Ghana Frieden finden zu können. Doch die Mitarbeiter von »LifeGen Technologies«, die Betreiber der sieben Türme, finden sie nach einigen Monaten ungestörten Lebens. Sie können Phönix nichts antun, können sie nicht töten. Denn die Frau kehrt immer wieder zurück, wie der sprichwörtliche Phönix aus der Asche. Doch sie nehmen ihr all das, was ihr wichtig und wertvoll ist. Bis die junge Frau eine Entscheidung trifft und zu strafen beginnt …
»Das Buch des Phönix« ist ein Prequel zu »Wer fürchtet den Tod«, das vor einigen Monaten ebenfalls bei Cross Cult erschienen ist. In diesem Werk wird eine Geschichte aus der Zeit nach den Umtrieben der Phönix Okore erzählt. Die Bücher sind unabhängig voneinander zu lesen, beide transportieren starke Botschaften. Auch zum mehr oder weniger offen zur Schau gestellten Rassismus in den USA. Und das in einer recht ungewöhnlichen Sprache, die einfach klingt und dennoch in manchen Passagen unglaublich gescheite Formulierungen beinhaltet. (Hier auch ein Dankeschön an die Übersetzerin Claudia Kern, die richtig gute Arbeit geleistet hat.)
Das Besorgniserregende ist, dass die fantasylastigen Elemente des Romans einen Plot transportieren, der nicht allzu weit weg von der Realität zu sein scheint.
Doch zurück zur Geschichte der Phönix Okore. Sie landet also in Afrika und meint, in einem kleinen Nest in Ghana Frieden finden zu können. Doch die Mitarbeiter von »LifeGen Technologies«, die Betreiber der sieben Türme, finden sie nach einigen Monaten ungestörten Lebens. Sie können Phönix nichts antun, können sie nicht töten. Denn die Frau kehrt immer wieder zurück, wie der sprichwörtliche Phönix aus der Asche. Doch sie nehmen ihr all das, was ihr wichtig und wertvoll ist. Bis die junge Frau eine Entscheidung trifft und zu strafen beginnt …
»Das Buch des Phönix« ist ein Prequel zu »Wer fürchtet den Tod«, das vor einigen Monaten ebenfalls bei Cross Cult erschienen ist. In diesem Werk wird eine Geschichte aus der Zeit nach den Umtrieben der Phönix Okore erzählt. Die Bücher sind unabhängig voneinander zu lesen, beide transportieren starke Botschaften. Auch zum mehr oder weniger offen zur Schau gestellten Rassismus in den USA. Und das in einer recht ungewöhnlichen Sprache, die einfach klingt und dennoch in manchen Passagen unglaublich gescheite Formulierungen beinhaltet. (Hier auch ein Dankeschön an die Übersetzerin Claudia Kern, die richtig gute Arbeit geleistet hat.)
»Das Buch des Phönix« hat mich voll gepackt. Ich habe mich mit Phönix auf ungewöhnliche Reisen begeben, habe neue Perspektiven kennengelernt, habe mich für Aspekte afrikanischer Lebenskulturen zu interessieren begonnen – und kann den Hass nachvollziehen, den die Protagonistin im Laufe dieser Geschichte entwickelt.
Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung für all diejenigen aus, die sich für gut erzählte Science Fiction abseits der Hard-SF und Military SF interessieren.
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