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- Buchtipp: Der Tag, an dem es 449 Franz Klammers regnete von Gion Mathias Cavelty lectorbooks ebook
Der Tag, an dem es 449 Franz Klammers regnete
Eine Rezension von Michael Marcus Thurner
Lust auf kurzweilige Unterhaltung? Der Roman von Gion Mathias Cavelty mag mit 144 Seiten nicht allzu lang sein, aber ist dafür vollgepackt mit herrlicher Unterhaltung. Folgendes sagt PERRY RHODAN-Autor Michael Marcus Thurner zum Buch:
Februar 1974, die XI. Olympischen Winterspiele haben begonnen. Der Österreicher Franz Klammer ist unterwegs zum Triumph, er wird sich zum Sieger in der Olympischen Abfahrt krönen …
… als er beim letzten Sprung verschwindet, endlos lange in durch die Luft segelt und im Jahr 33 landet. Exakt auf dem Kopf von Jesus Christus, der sich als Maschinenwesen entpuppt.
So beginnt also die Erzählung von Gion Mathias Cavelty, die an Absurditäten auf den folgenden Seiten rein gar nichts auslässt. Es taucht unter anderem der sprechende Kopf von Johannes dem Täufer auf, der Klammer bei seinen weiteren Abenteuern begleiten wird. Sie bereisen Raum und Zeit, sie bekommen es mit 448 mehr oder weniger toten Franz Klammers zu tun. Johannes überredet den Skirennläufer, an den »absoluten Nullpunkt« zurückzukehren, dem einzigen Raum- und Zeitpunkt, an dem das fürchterliche Durcheinander unzähliger Parallelwelten zu beseitigen wäre.
Klammer hat natürlich seine eigene Vorstellung von einer idealen Welt. Er, der Bauernbub, hätte gerne ein Gailtal mit Bergen, die niemals aufhören. Alle Menschen müssten kärntnerisch sprechen, die einzige Speise wären Kärntner Kasnudeln.
… als er beim letzten Sprung verschwindet, endlos lange in durch die Luft segelt und im Jahr 33 landet. Exakt auf dem Kopf von Jesus Christus, der sich als Maschinenwesen entpuppt.
So beginnt also die Erzählung von Gion Mathias Cavelty, die an Absurditäten auf den folgenden Seiten rein gar nichts auslässt. Es taucht unter anderem der sprechende Kopf von Johannes dem Täufer auf, der Klammer bei seinen weiteren Abenteuern begleiten wird. Sie bereisen Raum und Zeit, sie bekommen es mit 448 mehr oder weniger toten Franz Klammers zu tun. Johannes überredet den Skirennläufer, an den »absoluten Nullpunkt« zurückzukehren, dem einzigen Raum- und Zeitpunkt, an dem das fürchterliche Durcheinander unzähliger Parallelwelten zu beseitigen wäre.
Klammer hat natürlich seine eigene Vorstellung von einer idealen Welt. Er, der Bauernbub, hätte gerne ein Gailtal mit Bergen, die niemals aufhören. Alle Menschen müssten kärntnerisch sprechen, die einzige Speise wären Kärntner Kasnudeln.
Und so zieht Cavelty den Leser an der Hand durch eine witzige, absurde, bizarre Geschichte, in der einige sehr schlaue Dinge verborgen liegen. Es lohnt sich wirklich, den – relativ kurzen – Roman, aufmerksam zu lesen.
Man muss sich halt darauf einlassen, dass es in diesem Buch keinerlei Regeln gibt und sprichwörtlich alles geschehen kann. Wenn man das mal akzeptiert hat, unterhält man sich vorzüglich.
Sonderbar ist, dass Cavelty den Ausgangspunkt seiner Geschichte, Franz Klammers Olympiasieg, um zwei Jahre vorverlegt hat. Der Kärntner fuhr im Februar 1976 zum vielumjubelten Sieg am Patscherkofel nahe Innsbruck. Zu dieser Abweichung von der Realität hat es an dieser Stelle meiner Ansicht nach keinen Grund gegeben.
Als gelernter Österreicher bin ich übrigens wegen Caveltys Schlusspointe auch ein klein wenig beleidigt. Sie stellt Bernhard Russi in den Mittelpunkt, jenen Landsmann des Autors, der in unserer Realität zweiter geworden ist …
Sonderbar ist, dass Cavelty den Ausgangspunkt seiner Geschichte, Franz Klammers Olympiasieg, um zwei Jahre vorverlegt hat. Der Kärntner fuhr im Februar 1976 zum vielumjubelten Sieg am Patscherkofel nahe Innsbruck. Zu dieser Abweichung von der Realität hat es an dieser Stelle meiner Ansicht nach keinen Grund gegeben.
Als gelernter Österreicher bin ich übrigens wegen Caveltys Schlusspointe auch ein klein wenig beleidigt. Sie stellt Bernhard Russi in den Mittelpunkt, jenen Landsmann des Autors, der in unserer Realität zweiter geworden ist …