Lesen Sie die Vorgeschichte von "Neanderthal", ein Thriller von Jens Lubbadeh, der am 13. November 2017 erschienen ist.
Michael Marcus Thurner rezensiert den neuen Roman von Jens Lubbadeh
Wir schreiben das Jahr 2053. Sarah Weiss und Max Stiller sind gefragte Paläoanthropologen. Sie erforschen die Lebensumstände der Neandertaler – und werden wegen ihres Fachwissens zu einem mysteriösen Kriminalfall in Düsseldorf hinzugezogen. Denn es wird ein höchst sonderbarer Leichnam entdeckt, der dem eines Neandertalers frappant ähnelt. Darüber hinaus tauchen sechs weitere Skelette dieser Verwandten des Homo sapiens auf, die allesamt überraschend gut erhalten sind.
Weiss und Stiller stoßen bei ihren Nachforschungen auf unerklärliche Widersprüche. Die gefundenen Knochen scheinen nicht älter als einige Jahrzehnte zu sein – und der Tote, so zeigt eine ausführliche Gen-Analyse, ist tatsächlich den Neandertalern zuzurechnen.
Noch bevor Sarah und Max Zugriff auf alle Informationen bekommen, schalten sich Angehörige des »Ministeriums für Gesundheit und Glück« ein. Sie unterbinden weitere Untersuchungen und sorgen dafür, dass alle mit dem Kriminalfall in Verbindung stehenden Personen festgesetzt werden.
Sarah und Max gelingt die Flucht vor den Häschern des Ministeriums.
Doch damit hat ihre Suche nach Antworten erst begonnen. Und Sarah Weiss wird bei den Nachforschungen mit ihrer persönlichen Vergangenheit konfrontiert.
Weiss und Stiller stoßen bei ihren Nachforschungen auf unerklärliche Widersprüche. Die gefundenen Knochen scheinen nicht älter als einige Jahrzehnte zu sein – und der Tote, so zeigt eine ausführliche Gen-Analyse, ist tatsächlich den Neandertalern zuzurechnen.
Noch bevor Sarah und Max Zugriff auf alle Informationen bekommen, schalten sich Angehörige des »Ministeriums für Gesundheit und Glück« ein. Sie unterbinden weitere Untersuchungen und sorgen dafür, dass alle mit dem Kriminalfall in Verbindung stehenden Personen festgesetzt werden.
Sarah und Max gelingt die Flucht vor den Häschern des Ministeriums.
Doch damit hat ihre Suche nach Antworten erst begonnen. Und Sarah Weiss wird bei den Nachforschungen mit ihrer persönlichen Vergangenheit konfrontiert.
Jetzt gratis lesen! "Das Neanderthal-Projekt" von Jens Lubbadeh
Zwölf junge Frauen werden auf ein Luxusresort eingeladen. Der Grund: sie wurden für ein geheimes Forschungsprojekt gecastet. Noch glauben alle, es gehe lediglich um eine normale Studie für einen Pharmakonzern. Doch als sie unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen eingesperrt werden, bekommen die Zwölf es mit der Angst zu tun. Denn das Projekt dauert neun Monate, und noch weiß keine von ihnen, was dabei herauskommen wird …
Zwölf junge Frauen werden auf ein Luxusresort eingeladen. Der Grund: sie wurden für ein geheimes Forschungsprojekt gecastet. Noch glauben alle, es gehe lediglich um eine normale Studie für einen Pharmakonzern. Doch als sie unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen eingesperrt werden, bekommen die Zwölf es mit der Angst zu tun. Denn das Projekt dauert neun Monate, und noch weiß keine von ihnen, was dabei herauskommen wird …
"Sehr empfehlenswerter Thriller, auch für SF-Fans"
Ich bin ein klein wenig zwiegespalten. Von Anfang an faszinierte mich das Buch, ich konnte kaum mehr die Finger davon lassen. Da waren so viele großartige Ideen zu finden … Jens Lubbadeh schreibt über eine Zukunft, die sehr nahe an der unseren dran ist – und dann doch wieder ganz weit weg erscheint.
Er spitzt einen besonderen Aspekt unseres heutigen Lebens zu: Das »Ministerium für Gesundheit und Leben« gibt den Takt für ein möglichst aktives und körperbewusstes Leben vor. Rauchen, Alkohol und andere Drogen sind gesellschaftlich verpönt, auch Fettleibigkeit gilt als Ausschlussgrund aus dieser Gesellschaft. Föten werden pränatal behandelt, um alle möglichen Krankheitsrisiken im Ansatz zu eliminieren und sie zu genetisch sauberen Bürgern werden zu lassen.
In scharfem Kontrast zu dieser übersauberen Gesellschaft steht Max Stiller, der sehr selbstbewusst mit seiner Gehörlosigkeit umgeht und dabei von seiner Kollegin Sarah unterstützt wird. Die Einblicke ins Leben eines Menschen, der sich meist über Gebärdensprache verständigt, waren für mich als Leser hochinteressant. Auch die Charaktere der beiden waren richtig gut gezeichnet, während andere Figuren ein wenig abfallen.
Weil Lubbadeh sehr geschickt reales Wissen mit fiktiven Forschungsergebnissen vermengt, habe ich parallel zum Lesen immer wieder in Internet nachgeforscht. Ich weiß seitdem ein wenig mehr über die Erforschung der Neandertaler-Genome und einen damit befassten Forscher namens Svante Pääbo, der auch als Begründer der Paläogenetik gilt. Da hat mich Lubbadeh so richtig, richtig erwischt und mich für einen wissenschaftlichen Teilbereich begeistert, von dem ich bislang kaum eine Ahnung hatte.
Positiv überraschend ist auch das Tempo, mit dem einen der Autor durch die Handlung trägt. Immer wieder gibt es neue, weiterführende Erkenntnisse, so dass man glaubt, zur Hälfte des Buchs bereits alles zu wissen – und dann kommt doch noch viel, viel mehr.
Aber es gibt auch einige Dinge, die mich irritierten. Vor allem wurde ich mehrmals bei der Entwicklung von Figuren enttäuscht, von denen ich glaubte, dass sie handlungstragend wären. Ich baute eine Verbindung mit ihnen auf, eine gewisse Erwartungshaltung. Und musste dann ernüchtert feststellen, dass sie während ihres Weges (im übertragenen Sinne) »krepierten«. Sie fielen sang- und klanglos aus der Handlung raus, und das hat meinen sonst sehr, sehr guten Eindruck von »Neandertal« doch ein wenig getrübt.
Als Fazit bleibt: Ich durfte ein höchst interessantes Buch aus der Feder eines deutschen Autors lesen, das mit seiner wissenschaftlichen Akkuratesse und seinen Ideen zu begeistern weiß. Einen kleinen schalen Beigeschmack hinterlässt Jens Lubbadeh mit der Führung einiger handlungstragender Figuren. Das hindert mich allerdings nicht daran, »Neandertal« allen SF-Lesern sehr zu empfehlen.
Er spitzt einen besonderen Aspekt unseres heutigen Lebens zu: Das »Ministerium für Gesundheit und Leben« gibt den Takt für ein möglichst aktives und körperbewusstes Leben vor. Rauchen, Alkohol und andere Drogen sind gesellschaftlich verpönt, auch Fettleibigkeit gilt als Ausschlussgrund aus dieser Gesellschaft. Föten werden pränatal behandelt, um alle möglichen Krankheitsrisiken im Ansatz zu eliminieren und sie zu genetisch sauberen Bürgern werden zu lassen.
In scharfem Kontrast zu dieser übersauberen Gesellschaft steht Max Stiller, der sehr selbstbewusst mit seiner Gehörlosigkeit umgeht und dabei von seiner Kollegin Sarah unterstützt wird. Die Einblicke ins Leben eines Menschen, der sich meist über Gebärdensprache verständigt, waren für mich als Leser hochinteressant. Auch die Charaktere der beiden waren richtig gut gezeichnet, während andere Figuren ein wenig abfallen.
Weil Lubbadeh sehr geschickt reales Wissen mit fiktiven Forschungsergebnissen vermengt, habe ich parallel zum Lesen immer wieder in Internet nachgeforscht. Ich weiß seitdem ein wenig mehr über die Erforschung der Neandertaler-Genome und einen damit befassten Forscher namens Svante Pääbo, der auch als Begründer der Paläogenetik gilt. Da hat mich Lubbadeh so richtig, richtig erwischt und mich für einen wissenschaftlichen Teilbereich begeistert, von dem ich bislang kaum eine Ahnung hatte.
Positiv überraschend ist auch das Tempo, mit dem einen der Autor durch die Handlung trägt. Immer wieder gibt es neue, weiterführende Erkenntnisse, so dass man glaubt, zur Hälfte des Buchs bereits alles zu wissen – und dann kommt doch noch viel, viel mehr.
Aber es gibt auch einige Dinge, die mich irritierten. Vor allem wurde ich mehrmals bei der Entwicklung von Figuren enttäuscht, von denen ich glaubte, dass sie handlungstragend wären. Ich baute eine Verbindung mit ihnen auf, eine gewisse Erwartungshaltung. Und musste dann ernüchtert feststellen, dass sie während ihres Weges (im übertragenen Sinne) »krepierten«. Sie fielen sang- und klanglos aus der Handlung raus, und das hat meinen sonst sehr, sehr guten Eindruck von »Neandertal« doch ein wenig getrübt.
Als Fazit bleibt: Ich durfte ein höchst interessantes Buch aus der Feder eines deutschen Autors lesen, das mit seiner wissenschaftlichen Akkuratesse und seinen Ideen zu begeistern weiß. Einen kleinen schalen Beigeschmack hinterlässt Jens Lubbadeh mit der Führung einiger handlungstragender Figuren. Das hindert mich allerdings nicht daran, »Neandertal« allen SF-Lesern sehr zu empfehlen.