Robert Altman: GOSFORD PARK
Robert Altmans Film GOSFORD PARK ist vieles gleichzeitig: ein Gesellschaftsdrama, eine Sozialstudie mit dokumentarischen Anklängen, ein Kriminalfilm und nicht zuletzt eine Familientragödie mit antiken Ausmaßen.
In seinem drittletzten Film hat sich der amerikanische Regisseur an neuen Genres versucht und – wie schon in zahlreichen Filmen zuvor – die Regeln für die jeweilige Gattung verschoben, indem er innovative Lösungen für bekannte Muster gefunden hat. Alles beginnt wie ein klassischer upstairs-downstairs-Film, aber Altmans amerikanisch geprägter Blick auf die englischen Traditionen blickt hinter viele Kulissen und führt zur kritischen Analyse eines Gesellschaftssystems, das auf überholten hierarchischen Strukturen basiert. Gleichwohl bewahrt der u. a. mit Maggie Smith und Kristin Scott Thomas besetzte Film seinen unterhaltsamen Charakter, weil die Konflikte mit scheinbar leichter Hand gezeigt werden und die musikalische Inszenierung für Ablenkung von den dramatischen Ereignissen sorgt.
Jörn Glasenapp, Studium der Germanistik, Amerikanistik und Anglistik in Göttingen; 1999 Promotion; danach Wechsel in die Kultur- und Medienwissenschaft; 2006 Habilitation; seit 2010 Inhaber des Lehrstuhls für Literatur und Medien an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Fotogeschichte, -ästhetik und -theorie; Filmgeschichte, -ästhetik und -theorie; Visual History; mediale Komik; Sigmund Freud.
Elisabeth K. Paefgen ist emeritierte Professorin für Didaktik der deutschen Literatur sowie für Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin. Ihre gegenwärtigen Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Film und Literatur, Lyrik der Gegenwart und Komik in seriellen Erzählungen.
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- Artikel-Nr.: SW9783967079470110164