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Die westdeutsche Demokratie und die Verfolgten des NS-Regimes

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Die renommierte Historikern Stefanie Schüler-Springorum stellt erstmals die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft aus Sicht der Menschen dar, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Damit erzählt sie eine bislang weitgehend ausgeblendete Geschichte. Sie schildert die Erfahrungen von überlebenden Juden und Sinti und Roma, von ehemaligen Zwangsarbeitern und Homosexuellen im westlichen Teil Deutschlands in den ersten Nachkriegsjahrzehnten. Es gab nach 1945 nicht weniger Antisemitismus und Rassismus, nicht weniger Hass auf Homosexuelle als während des NS, sondern wahrscheinlich sogar mehr. So war die Rede von »marodierenden« befreiten... alles anzeigen expand_more

Die renommierte Historikern Stefanie Schüler-Springorum stellt erstmals die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft aus Sicht der Menschen dar, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Damit erzählt sie eine bislang weitgehend ausgeblendete Geschichte. Sie schildert die Erfahrungen von überlebenden Juden und Sinti und Roma, von ehemaligen Zwangsarbeitern und Homosexuellen im westlichen Teil Deutschlands in den ersten Nachkriegsjahrzehnten.

Es gab nach 1945 nicht weniger Antisemitismus und Rassismus, nicht weniger Hass auf Homosexuelle als während des NS, sondern wahrscheinlich sogar mehr. So war die Rede von »marodierenden« befreiten Osteuropäern, wenn es um ehemalige Zwangsarbeiter ging, oder von »feilschenden« jüdischen DPs auf dem Münchner Schwarzmarkt. Sinti und Roma waren während des Nationalsozialismus lückenlos registriert worden. Die 30.000 Namen umfassende Kartei wurde in der Bundesrepublik weiter für polizeiliche Maßnahmen verwendet. Auch Homosexuelle wurden weiterhin strafrechtlich verfolgt, bis 1969 auf Grundlage des § 175 in der Fassung von 1935.

Das gängige Bild von der gelungenen Demokratisierung der Bundesrepublik bekommt durch diese Geschichten einen Riss. Die Erfahrungen der ehmals Verfolgten zeigen, dass der Hass und die Ressentiments gegen sie nicht einfach verschwanden, sie waren tief im Denken der Menschen verankert und sind es zum Teil bis heute. Die Gründe und Funktionen dieser Einstellungen mögen sehr unterschiedlich sein, doch sie haben eines gemeinsam: den Wunsch der Mehrheitsgesellschaft, dass die betroffenen Menschen nicht da seinsollten.



Stefanie Schüler-Springorum ist Historikerin und seit 2011 Direktorin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin sowie seit 2012 Ko-Direktorin des Selma-Stern-Zentrums für jüdische Studien Berlin-Brandenburg. Zuvor arbeitete sie bei der Stiftung Topographie des Terrors und leitete von 2001 bis 2011 das Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Ihre zentralen Themen sind die jüdische, die deutsche und die spanische Geschichte im  19. und 20. Jahrhundert.

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  • Artikelnummer SW9783104921310450914
  • Autor find_in_page Stefanie Schüler-Springorum
  • Autoreninformationen Stefanie Schüler-Springorum ist Historikerin und seit 2011… open_in_new Mehr erfahren
  • Wasserzeichen ja
  • Verlag find_in_page FISCHER E-Books
  • Seitenzahl 224
  • Veröffentlichung 23.04.2025
  • ISBN 9783104921310

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