Verdrängte Nachbarn

Wadi Salib - Haifas enteignete Erinnerung

In Wadi Salib, einem Stadtteil Haifas, kam es 1959 zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den dort wohnhaften jüdisch-marokkanischen Einwanderern und den israelischen Behörden. Das Viertel wurde damals geräumt und ist bis heute als Ruinenstätte inmitten Haifas zu erkennen. Hinter diesem bekannten Teil der Geschichte verbirgt sich ein weiterer, bis heute eher verdrängter Teil: der Umstand, dass Wadi Salib bis zum Jahr 1948 ein intaktes arabisches Wohnviertel gewesen war, aus dem dessen arabische Bewohner im Zuge des damaligen Krieges zwischen Arabern und Juden flüchteten oder vertrieben wurden. Yfaat Weiss erzählt mehr als... alles anzeigen expand_more

In Wadi Salib, einem Stadtteil Haifas, kam es 1959 zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den dort wohnhaften jüdisch-marokkanischen Einwanderern und den israelischen Behörden. Das Viertel wurde damals geräumt und ist bis heute als Ruinenstätte inmitten Haifas zu erkennen.



Hinter diesem bekannten Teil der Geschichte verbirgt sich ein weiterer, bis heute eher verdrängter Teil: der Umstand, dass Wadi Salib bis zum Jahr 1948 ein intaktes arabisches Wohnviertel gewesen war, aus dem dessen arabische Bewohner im Zuge des damaligen Krieges zwischen Arabern und Juden flüchteten oder vertrieben wurden.



Yfaat Weiss erzählt mehr als allein die Geschichte eines Stadtviertels und seiner Bewohner. Vielmehr handelt es sich um die Geschichte der Nationswerdung Israels, verbunden mit der Vertreibung und dem Transfer von Menschen im Kontext der dramatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts.



Yfaat Weiss ist Professorin für jüdische Geschichte und leitet das Franz Rosenzweig Minerva Zentrum für deutschjüdische Literatur und Kulturgeschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem.



Inhalt



Einleitung Prolog: "Die Nachbarn, die auf unsere Kosten reich werden"

Krieg Diachronische Nachbarn "Es ist gut ohne Araber, es ist leichter ..." "Es stimmt, früher haben sie separat gelebt" "Wo endet Kolonisation und beginnt Zwangstransfer?" Bevölkerungsaustausch

Aufruhr "Und ich dachte, ich mache etwas Hübsches, wie es am Hadar oben gibt" "Man winkt ihnen mit den Lichtern vom Hadar und Karmel von oben" Mismatch Das Jahr der Teilung "Sind Sie ohne Vereinbarung eingezogen?" Selektivität "Stellen Sie sich vor, dass es unter denen aus Europa welche gab, die in luxuriösen Wohnungen gelebt haben"

Evakuierung Lichter der Großstadt Bevölkerungsverteilung "Was weißt Du schon von der Geschichte der Besiedlung des Landes?" Retusche "Sie vermischen sich und vergessen die Herkunft" "Ich bin in ein Grab geraten, um dort zu wohnen, während wir noch am Leben sind" "Regelrecht menschlicher Abfall" Semi-Stadt "Ich habe gefragt, ob es eine Synagoge gibt, sie sagten, es gibt eine" Reinheit und Gefahr

Chirbe Altneuland "Haifa hat keinen besonderen historischen oder architektonischen Charakter" Zukunft

Epilog: Efrat Goschen und seine Frau Mirjam ziehen in Saids Haus in Hallisa

Bibliographie Dank

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