Gab es eine Alternative? / Die Partei der Hingerichteten
Band 5
In diesem Band aus der Reihe 'Gab es eine Alternative?' beleuchtet Wadim Rogowin den dritten Schauprozess gegen die alten Bolschewiki in der Sowjetunion, untersucht deren innen- und außenpolitische Ziele und geht der Frage nach, ob es wirklich Schuldige in den Prozessen gab. Anhand von Flugblättern und Briefen beweist er, dass es zur Zeit der Säuberungen Widerstand in unterschiedlich starker Form gab. Er tritt Konzeptionen entgegen, wie sie auch von Alexander Solschenizyn vertreten wurden, die die gesamte Bevölkerung der UdSSR als 'Kaninchen' sahen, die nicht den Mut aufbrachten, sich Gewalt und Willkür zu widersetzen.
Rogowin legt das Hauptaugenmerk auf den Gegensatz und den Kampf von Stalinismus und Trotzkismus. Diese Auseinandersetzung führte nicht nur zur physischen Vernichtung der Anhänger der linken Opposition, sondern auch zur Beseitigung mindestens zweier Generationen von Bolschewiki, welche die Oktoberrevolution vorbereitet und verteidigt hatten. Das Besondere dieses Vernichtungsfeldzugs gegen den Bolschewismus bestand darin, dass er von der Stalinclique unter dem Deckmantel der bolschewistischen Phraseologie und Symbolik geführt wurde. Für zahllose gerichtliche und außergerichtliche Fälschungen und für die brutale Unterdrückung der großen revolutionären Bewegung von innen heraus verwendete man politische Losungen, die von der Bewegung selbst entlehnt wurden. In den Jahren 1936–1938 wurde die leninsche Partei endgültig durch die stalinsche ersetzt und der Bolschewismus als politische und ideologische Massenkraft beseitigt.
Einführung
1. KAPITEL:
»Massenoperationen«
2. KAPITEL:
Das Januar-Plenum des ZK:
»Über die Fehler der Parteiorganisationen«
3. KAPITEL:
Das Januar-Plenum des ZK: Der Fall Postyschew
4. KAPITEL:
Die Vorbereitung auf den dritten Prozess
5. KAPITEL:
Die Episode mit Krestinski
6. KAPITEL:
Bucharin und Wyschinski
7. KAPITEL:
Die »Verschwörung« von 1918
8. KAPITEL:
Das Rätsel um Bucharin
9. KAPITEL:
Die Sternenbahn Jagodas
10. KAPITEL:
Vergiftungen und Vergifter
11. KAPITEL;
Was war im Prozess die Wahrheit?
12. KAPITEL:
Der Hauptangeklagte
13. KAPITEL:
Die innenpolitischen Ziele des Prozesses
14. KAPITEL:
Die außenpolitischen Ziele der Moskauer Prozesse
15. KAPITEL:
Der Generalstaatsanwalt
16. KAPITEL:
Das Urteil
17. KAPITEL:
Die internationale Resonanz auf den Prozess
18. KAPITEL:
Trotzki über die Moskauer Prozesse
19. KAPITEL:
Das historische Schicksal der Moskauer Prozesse
20. KAPITEL:
Stalin und sein nächstes Umfeld
21. KAPITEL:
Im inneren Kreis des Politbüros
22. KAPITEL:
Die Beseitigung des Zentralkomitees
23. KAPITEL:
Der Parteiapparat
24. KAPITEL:
Die Armee
25. KAPITEL:
Das NKWD
26. KAPITEL:
Der Komsomol
27. KAPITEL:
Die parteilose Intelligenz
28. KAPITEL:
Das Volk
29. KAPITEL:
Die große Säuberung in den Augen der Feinde der Sowjetmacht
30. KAPITEL:
Die große Säuberung in den Augen der russischen Emigration
31. KAPITEL:
Die große Säuberung in den Augen der Kommunisten
32. KAPITEL:
Gab es Schuldige?
33. KAPITEL:
Oppositionelle in den Lagern
34. KAPITEL:
Die Tragödie von Workuta
35. KAPITEL:
Wer zog einen Vorteil aus der großen Säuberung?
36. KAPITEL:
Die Rekruten des Jahres 1937
37. KAPITEL:
Wer wurde nach Stalins Tod bestraft und wie?
38. KAPITEL:
Der Terror gegen ausländische Kommunisten
39. KAPITEL:
Nichtrückkehrer des Jahres 1937
40. KAPITEL:
Nichtrückkehrer des Jahres 1938
41. KAPITEL:
Das Verdikt der Dewey-Kommission
42. KAPITEL:
Bolschewismus, Stalinismus, Trotzkismus
43. KAPITEL:
»Der Rummel um Kronstadt«
44. KAPITEL:
»Ihre Moral und unsere«
45. KAPITEL:
»Der Alte hätte es ohne das Söhnchen schwer«
46. KAPITEL:
Der Agent mit dem Decknamen »Tulpe«
47. KAPITEL:
Der Tod von Leo Sedow
48. KAPITEL:
Trotzki in Mexiko
49. KAPITEL:
Mordanschläge im Ausland
50. KAPITEL:
Pariser Intrigen
51. KAPITEL:
Das Ende der »Jeshowstschina«
52. KAPITEL:
Die Fälschung der Geschichte
ANLAGE I:
Aus der Geschichte der Aufdeckung der Stalinschen Verbrechen
ANLAGE II:
Statistische Angaben über die Opfer der Massenrepressalien
Personenverzeichnis
Wadim S. Rogowin war Doktor der Philosophie und Professor am Soziologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. Anlass zu bisweilen heftigen Kontroversen boten in der Sowjetunion seine umfangreichen Veröffentlichungen zu Problemen der Sozialpolitik, zur Entwicklungsgeschichte des gesellschaftlichen Bewusstseins und zur Geschichte politischer Bewegungen in der UdSSR. Der Linken Opposition gegen den Stalinismus galt von jeher sein besonderes Interesse. Die Öffnung zuvor geheimer Archive infolge der Auflösung der Sowjetunion ermöglichte ihm die Vervollständigung seiner Forschungen durch eine Fülle neuer Erkenntnisse.
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