Fromms
Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel
+++Die Geschichte von Julius Fromm, der das Kondom erfand und 1938 als Jude von den Deutschen enteignet wurde – eine Jahrhundertfigur+++
Hauchzarte, dreifach geprüfte Kondome – damit versorgte der Erfinder Julius Fromm in den 1920er Jahren deutsche Paare. Der Historiker Götz Aly und der »Spiegel«-Journalist Michael Sontheimer erzählen erstmals die Geschichte des Unternehmens und seines Gründers.
Wöchentlich verließen Millionen »Frommser« die gläserne Fabrik in Berlin-Köpenick - architektonisch so revolutionär wie das Produkt. Binnen kurzer Zeit war der mittellose ostjüdische Zuwanderer zum angesehenen Großfabrikanten aufgestiegen, bis ihn der deutsche Staat 1938 verjagte und ihn »arische« Volksgenossen seines Lebenswerks beraubten. Hermann Göring ließ das florierende Unternehmen seiner Tante zukommen. Julius Fromm überlebte den Holocaust im Exil - doch nach dem Krieg enteigneten deutsche Kommunisten ihn ein zweites Mal. Eine bewegende Geschichte, in der sich das 20. Jahrhundert spiegelt.
aufwendig recherchiert und ebenso akribisch wie anrührend aufgeschrieben
Dem Historiker Aly und dem Journalist Sontheimer ist mit ›Fromms‹ ein außerordentliches Buch gelungen. Häufig liest es sich wie ein Roman.
Am Ende wünscht man das Buch tatsächlich […] unters Volk. Nicht etwa, weil es pikant oder chic wäre, sondern weil es, historisch betrachtet, tatsächlich gefühlsecht ist.
Götz Aly und Michael Sontheimer haben in den Archiven recherchiert, mit den noch lebenden Familienangehörigen gesprochen und eine vorzüglich lesbare, spannende Unternehmensgeschichte vorgelegt.
Aly und Sontheimer erzählen eine faszinierende Lebensgeschichte und beschreiben gleichzeitig […], wie sich das Deutsche Reich und viele seiner Bürger auf Kosten der Juden bereicherten.
Es ist ein faktenreiches und gut zu lesendes Geschichtsbuch geworden. [...] Und es endet nach 191 Seiten ergreifend.
ein glänzend recherchiertes und packend geschriebenes Buch.
Wer in die banalen Abgründe einer nicht wirklich vergangenen Geschichte hinabsteigen will, der lese dieses Buch.
Götz Aly ist Historiker und Journalist. Er arbeitete für die »taz«, die »Berliner Zeitung« und als Gastprofessor. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt. 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. Bei S. Fischer erschienen von ihm u.a. 2011 »Warum die Deutschen? Warum die Juden? Gleichheit, Neid und Rassenhass 1800-1933« sowie 2013 »Die Belasteten. ›Euthanasie‹ 1939-1945. Eine Gesellschaftsgeschichte«. Im Februar 2017 erschien seine große Studie über die europäische Geschichte von Antisemitismus und Holocaust »Europa gegen die Juden 1880–1945«. Für dieses Buch erhielt er 2018 den Geschwister-Scholl-Preis.
Literaturpreise:
Heinrich-Mann-Preis für Essayistik der Akademie der Künste Berlin 2002
Marion-Samuel-Preis 2003
Bundesverdienstkreuz am Bande 2007
National Jewish Book Award, USA 2007
Ludwig-Börne-Preis 2012
Estrongo Nachama Preis für Zivilcourage und Toleranz 2018
Geschwister-Scholl-Preis 2018
Michael Sontheimer, geboren 1955, studierte Geschichte, Politologie und Publizistik. 1979 war er Gründungsmitglied der »tageszeitung«; ab 1985 sieben Jahre Redakteur und Autor der »Zeit«, von 1992 bis 1994 war er Chefredakteur der »taz«, seit 1994 schreibt er für den »Spiegel«. Zahlreiche Buchpublikationen, darunter: ›Bilder des Zweiten Weltkriegs‹ und ›Es darf geschossen werden. Eine kurze Geschichte der Roten Armee Fraktion‹.
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- Artikel-Nr.: SW9783104033501450914
- Artikelnummer SW9783104033501450914
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Autor
Götz Aly, Michael Sontheimer
- Wasserzeichen ja
- Verlag FISCHER E-Books
- Seitenzahl 224
- Veröffentlichung 07.10.2014
- ISBN 9783104033501