Alternative Dänemark
Kosmopolitismus im westdeutschen Alternativmilieu 1965-1985
In den 1970er Jahren blickten viele junge, linksalternative Deutsche auf der Suche nach Alternativen nach Dänemark.
Small is beautiful lautete Anfang der 1970er Jahre eine Alternative, als die "Grenzen des Wachstums" erreicht waren. Kleiner und überschaubarer, aber auch liberaler und egalitärer wirkte der nördliche Nachbar der Bundesrepublik. Dänemark ließ manche Blume der Alternativkultur erblühen: die Republik Christiania in Kopenhagen, die Tvind-Schulen mit ihren "Reisenden Hochschulen" in Asien und Afrika, das Festival von Roskilde. In Dänemark entstand eine der ersten Parteien der Neuen Linken, es hob das Verbot der Pornografie auf und gewährte Rudi Dutschke und seiner Familie Asyl.
Auf der Suche nach Alternativen zur eigenen Nation, die sie für vergangenheitspolitisch kontaminiert, hierarchisch und undemokratisch hielten, blickten viele junge, linksalternative Deutsche nach Dänemark. Ihre Wahrnehmungen und Praktiken entsprangen einem postnationalen Selbstverständnis, das Diversität nicht als Problem, sondern als Gewinn betrachtete. Detlef Siegfried untersucht, welche Rolle kosmopolitische Einstellungen in den transnationalen Beziehungen des westdeutschen Alternativmilieus spielten, und beleuchtet die Schwierigkeit, sich zwischen Europa und der Welt, der Region und der Nation zu orientieren.
Detlef Siegfried, geb. 1958, Professor für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte an der Universität Kopenhagen. Er ist Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften und Träger des Humboldt-Forschungspreises.
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- Artikel-Nr.: SW9783835384446110164
- Artikelnummer SW9783835384446110164
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Autor
Detlef Siegfried
- Wasserzeichen ja
- Verlag Wallstein Verlag
- Seitenzahl 640
- Veröffentlichung 25.04.2023
- ISBN 9783835384446
- Wasserzeichen ja