UND STATT ODER

Ermunterung zu einer Debattenkultur in Grautönen

Die Polarisierung in der Gesellschaft und auf Schwarz-Weiß-Denken reduzierte Debatten nehmen zu. Flüchtlingswellen, eine Pandemie, staatlich verordnete Corona-Maßnahmen, neue für undenkbar gehaltene Kriege - auch in Europa-, Teuerungswellen und neue Armut in manchen Bevölkerungsschichten, die heftige Diskussion über sexuelle Identitäten oder das ebenso intensive Aufeinanderprallen der Standpunkte beim Gendern, all das und noch viel mehr hat für diese Entwicklung gesorgt. Man fühlt Unbehaglichkeit, Debatten werden immer bedrohlicher geführt, heftige Anschuldigungen ersetzen den vernünftigen Austausch. Hinzu kommt, dass man... alles anzeigen expand_more

Die Polarisierung in der Gesellschaft und auf Schwarz-Weiß-Denken reduzierte Debatten nehmen zu. Flüchtlingswellen, eine Pandemie, staatlich verordnete Corona-Maßnahmen, neue für undenkbar gehaltene Kriege - auch in Europa-, Teuerungswellen und neue Armut in manchen Bevölkerungsschichten, die heftige Diskussion über sexuelle Identitäten oder das ebenso intensive Aufeinanderprallen der Standpunkte beim Gendern, all das und noch viel mehr hat für diese Entwicklung gesorgt. Man fühlt Unbehaglichkeit, Debatten werden immer bedrohlicher geführt, heftige Anschuldigungen ersetzen den vernünftigen Austausch. Hinzu kommt, dass man für Andersdenkende immer weniger Tolerenz aufbringt. Dieser Essay soll eine Ermunterung sein, sich nach einem Jahrzehnt Unversöhnlichkeit eines kleinen Wörtchens mit größem, verbindendem Charakter zu besinnen, UND wäre so eine Möglichkeit. Statt des so ausweglosen Entweder-Oder.



Hans Bürger, geboren 1962 in Linz, absolvierte das Volkswirtschaftsstudium an der Johannes Kepler Universität in Linz. Erst Wirtschaftsjournalist, seit 1987 beim ORF. 1997 ORF-Korrespondent in Brüssel, seit 1998 Ressortleiter Innenpolitik & EU, stellvertretender Chefredakteur sowie innenpolitischer Hauptkommentator der österreichischen Hauptnachrichtensendung Zeit im Bild. Gastgeber der ORF-Pressestunde sowie fallweise Diskussionsleiter des Runden Tisches. Gemeinsam mit dem Ökonomen Kurt W. Rothschild verfasste er 2009 "Wie Wirtschaft die Welt bewegt". Zuletzt erschienen: "Der vergessene Mensch in der Wirtschaft" (2012) und "Wir werden nie genug haben" (2016).

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