›Materialize‹ bedeutet manifestieren, verstofflichen, gegenständlich machen. Der Sammelband macht daher Kontroversen und aktuelle Herausforderungen feministischer Theorie und Praxis sichtbar. Feministische Themen sind im Mainstream angekommen: Das Aufbegehren gegen Sexismus wird zunehmend salonfähig, Feminismus verkauft sich nicht nur auf T-Shirts und Frauenförderung und Gleichstellung sind Anliegen staatlicher Politik. Dieser Erfolg ist genauso begrüßenswert wie ambivalent, da soziale Ungleichheit durch die Zurichtungen kapitalistischer Verwertungslogik ausgeblendet oder sogar verschärft wird. Vor diesem Hintergrund fragen wir nach...
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›Materialize‹ bedeutet manifestieren, verstofflichen, gegenständlich machen. Der Sammelband macht daher Kontroversen und aktuelle Herausforderungen feministischer Theorie und Praxis sichtbar.
Feministische Themen sind im Mainstream angekommen: Das Aufbegehren gegen Sexismus wird zunehmend salonfähig, Feminismus verkauft sich nicht nur auf T-Shirts und Frauenförderung und Gleichstellung sind Anliegen staatlicher Politik. Dieser Erfolg ist genauso begrüßenswert wie ambivalent, da soziale Ungleichheit durch die Zurichtungen kapitalistischer Verwertungslogik ausgeblendet oder sogar verschärft wird.
Vor diesem Hintergrund fragen wir nach den Herausforderungen und den Kontroversen emanzipatorischer Politik und Theorie, die sich gegen die Vereinnah
Autoreninformationen
Gudrun-Axeli Knapp (Dr. phil. habil) war bis 2010 Professorin am…
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Autoreninformationen
Gudrun-Axeli Knapp (Dr. phil. habil) war bis 2010 Professorin am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie der Leibniz Universität Hannover. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Soziologie des Geschlechterverhältnisses, feministische Theorie und Epistemologie und Intersektionalität.
Juliana Moreira Streva ist Doktorandin der Rechtswissenschaft am interdisziplinären Graduiertenkolleg »Human Rights under Pressure – Ethics, Law, and Politics« an der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der Hebrew University of Jerusalem /Stand 2018). Sie hat Staatstheorie und Verfassungsrecht an der Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro (PUC-Rio) studiert und war Visiting Researcher am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaften an der Brown University.
Verena Letsch wurde 1987 in einem Dorf in der Eifel geboren – je einen (kräftigen) Steinwurf von den Geburtsorten von Maria Mies und Karl Marx entfernt. Sie lebte und studierte Sozialwissenschaften in Hannover, Berlin, Wien und New York, wo sie mit ganz unterschiedlichen Frauen debattieren und kämpfen konnte: gegen das Abtreibungsverbot, für die Rechte von Sexarbeiterinnen und gegen das kapitalistische Patriarchat. Sie lebt in Berlin und arbeitet als Referentin für den Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg.
Isabell Merkle ist Politikwissenschaftlerin und katholische Theologin und wohnt inzwischen in Berlin. Obwohl es weit über die erste Hälfte ihres Lebens nicht so aussah, hat sie seit Studienbeginn mehrere feministische Lesekreise gegründet. In und um diese herum hat sie viel Zeit und Leidenschaft darauf verwendet, Gesprächsfäden mit sehr unterschiedlichen Frauen zu knüpfen und weiterzuspinnen. Weil ihr das so viel bedeutet, freut sie sich sehr, dass sie zusammen mit Verena Letsch ein paar Fäden in das Gewebe von ›materializing feminism‹ einflechten konnte.
Meret Matthes wurde in Dortmund geboren und wohnt jetzt in Berlin. Dazwischen hat sie Frauenbande geschmiedet, den Antifaschismus hochgehalten, Politik- und Geschlechterwissenschaften studiert und Unverzeihliches über den Kapitalismus gelernt. Sie hat u.a. im Altenheim, als Betriebsrätin und für die Gewerkschaft gearbeitet und ist zutiefst unzufrieden mit den Verhältnissen. Deshalb arbeitet sie mit ihren Freund*innen seit fast 20 Jahren an deren Überwindung. Manchmal liegt sie aber auch einfach nur auf dem Sofa
Andrea Trumann arbeitet als Sozialpädagogin in einem feministischen Mädchenprojekt in Berlin und hat eine Tochter. Seit über 25 Jahren ist sie in verschiedenen Gruppierun
Fabian Hennig übt sich in der materialistischen Kritik des Geschlechterverhältnisses. Als Geschlechterforscher lehrt er zur materialistischen Kritik der Diskurstheorie sowie des New Materialism. Als Publizist veröffentlicht er Essays zum sogenannten »Anti-Genderismus«, zum Kampf um reproduktive Rechte, zu Liebe und Sex sowie geschlechtlicher Arbeitsteilung in der Postmoderne. Aktuell forscht er zum Wandel von Männlichkeit und den Diskurs um neue männliche Verhütungsmittel.
Anna Stiede ist Politologin. Als politische Bildnerin, Übersetzerin (für das Istoreco Institut) und Kommunikationstrainerin sind ihre Themen die Geschichten sozialer Bewegungen, Reproduktionsökonomie und Kommunikation. Sie liebt es, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen und betreibt durch Workshop- und Trainingsformate Erkundungen zu (digitaler) Kommunikation und kollektiver Ermächtigung. Gemeinsam mit anderen tollen Frauen gründete sie das Politologinnen-Institut: www.politologinnen.de
Dr. Lucia Artner studierte Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie sowie Mittlere und Neuere Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Stiftung Universität Hildesheim. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen u.a. auf Material Care, Ageing, feministische Perspektiven auf Care, ethnografische Forschungsmethoden und Transnational Studies.
Bini Adamczak, 1979, arbeitet als freie (lies: prekäre) Autorin und Künstlerin in Berlin. 2004 erschien ›Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird‹, dessen englische Übersetzung 2017 einen antikommunistischen Shitstorm in der US-Rechten auslöste. 2007 veröffentlichte sie ›Gestern Morgen. Über die Einsamkeit kommunistische Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft‹. 2017 folgten ›Der schönste Tag im Leben des Alexander Berkman. Vom möglichen Gelingen der Russischen Revolution‹ sowie ›Beziehungsweise Revolution, 1917, 1968 und kommende‹. Bini Adamczak ist Mitglied der ›jour fixe initiative berlin‹.
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