Europa im Schatten des Ersten Weltkriegs

Kollabierende Imperien, Staatenbildung und politische Gewalt

Das Kriegsende 1918 brachte Europa keinen Frieden - schon 1917 begann eine Reihe von (Konter-)Revolutionen, Bürgerkriegen und gewaltsamen Konflikten, die sich über viele europäische Länder ausbreitete und bis 1923 andauerte. Diese Welle der politisch und ideologisch bedingten Gewalt, die sich nach einer Stabilisierungsphase mit der Weltwirtschaftskrise 1929 wieder entfesseln und ihren Höhepunkt mit dem Zweiten Weltkrieg erreichen würde, hing mit mehreren Ursachen zusammen: mit der Auflösung alter Kontinentalimperien, Gründung problematischer Nationalstaaten und Entstehung radikaler Bewegungen, die ihre Ziele u.a. auch mit der... alles anzeigen expand_more

Das Kriegsende 1918 brachte Europa keinen Frieden - schon 1917 begann eine Reihe von (Konter-)Revolutionen, Bürgerkriegen und gewaltsamen Konflikten, die sich über viele europäische Länder ausbreitete und bis 1923 andauerte. Diese Welle der politisch und ideologisch bedingten Gewalt, die sich nach einer Stabilisierungsphase mit der Weltwirtschaftskrise 1929 wieder entfesseln und ihren Höhepunkt mit dem Zweiten Weltkrieg erreichen würde, hing mit mehreren Ursachen zusammen: mit der Auflösung alter Kontinentalimperien, Gründung problematischer Nationalstaaten und Entstehung radikaler Bewegungen, die ihre Ziele u.a. auch mit der paramilitärischen Gewalt zu erreichen suchten. Unterschiedliche Diskursivierungen dieser Themenkomplexe, die dem historischen Rahmen der 1910er und 1920er Jahre entsprungen sind und in der darauffolgenden Zeit weiterentwickelt wurden, werden im vorliegenden Sammelband von Forscher:innen aus verschiedenen Ländern, unterschiedlichen Fachdisziplinen und differenten methodologischen Perspektiven aufgegriffen und diskutiert.



Marijan Bobinac lehrt deutsche Literatur an der Universität Zagreb. 2015-19 war er Leiter des Forschungsprojekts Postimperial Narratives in Central European Literatures of the Modern Period.



Prof. Dr. Wolfgang Müller-Funk lehrt Literatur- und Kulturwissenschaften an der Univ. Wien und an der Diplomatischen Akademie in Wien. Internationale Lehr- und Forschungstätigkeit. (Ko-) Leiter zahlreicher Forschungsprojekte, zuletzt : Wien nach 1918: Ein kulturelles Laboratorium der Moderne (zusammen mit Andrea Seidler)



Prof. Dr. Andrea Seidler lehrt ungarische Literaturwissenschaft an der Univ. Wien Internationale Lehr- und Forschungstätigkeit. (Ko-) Leiter zahlreicher Forschungsprojekte, zuletzt : Wien nach 1918: Ein kulturelles Laboratorium der Moderne (zusammen mit Wolfgang Müller-Funk).



Jelena Spreicer ist Postdoktorandin am Lehrstuhl für deutsche Literatur an der Philosophischen Fakultät in Zagreb.



Doz.. Dr. Ales Urválek lehrt deutschsprachige Literatur an der Masaryk Universität Brno, seit 2017 ist er Vorstand am Institut für Germanistik, Nordistik und Nederlandistik der Masaryk Universität Brno.



Historische und theoretische Diskurse



Wolfgang Müller-Funk (Wien): Die Schatten des Krieges: Bruch, Fremdheit, Marginalisierung, Wiederholungszwang



Filip Simetin Segvic (Zagreb): 1918, Untergang der Habsburgermonarchie und ihre Historiker: Eine unendliche Geschichte vom Fall und Ende



Christine Magerski (Zagreb) / Johanna Chovanec (Wien): Die Geburt des Rechtspositivismus aus dem Zerfall der politischen Ordnung. Kelsen und die Reine Rechtslehre



Fatima Festic (Amsterdam): Violence and Rhetorical Strategies in Sigmund Freud's Study Beyond the Pleasure Principle (1919-1920) and Anna Akhmatova's Selected Poems (1917-1924)



Publizistische Diskurse



Svjetlan Lacko Vidulic (Zagreb): Sternstunde des transethnischen Nationalismus. Das Periodikum "Knjizevni Jug" (1918/19) und die Programmatik einer jugoslawischen Literatur



Johann Georg Lughofer (Ljubljana): "Kreuzritter des 20. Jahrhunderts. Kreuzritter des Sozialismus". Das imperiale Erbe der Roten Armee: Joseph Roths Perspektiven auf den Polnisch-Sowjetischen Krieg im historischen und medialen Kontext



Endre Hárs (Szeged): Skandal und Genre. Die Affäre von "Tisza-Eszlár" in der Literatur



Andrea Seidler (Wien): Das Bild Horthy-Ungarns in den Medien der ungarischen Exilanten in Wien um 1920



Toni Bandov (Zagreb): The Image of the Kingdom of Yugoslavia in Dutch Travel Writings after the First World War



Ales Urválek (Brno): "Kulturbund" (1922-1934) und "Europäische Revue" (1925-1944): Europakonzepte ohne Zukunft?



Fiktionale Diskurse



Jelena Sesnic (Zagreb): U.S. Literature's Images of the Great War and the Loss of Innocence



Davor Dukic (Zagreb): Der Erste Weltkrieg im Frühwerk von Ivo Andric



Marijan Bobinac (Zagreb): Ein dionysisches Fest oder eine hysterische Tragikomödie? Zur literarischen Darstellung von D'Annunzio's ,Fiume-Unternehmen' bei Giovanni Comisso und Viktor Car Emin



Milka Car (Zagreb): Das Vermächtnis der Epoche(n). Der Roman Careva kraljevina (Der Kaisers Königreich) von August Cesarec



Hans Richard Brittnacher (Berlin): Heimkehr ins Nichts. Leo Perutz' Wohin rollst Du, Äpfelchen?



Jörg Jungmayr (Berlin): Die Throne stürzen. Bruno Brehms Habsburger Trilogie



Jelena Spreicer (Zagreb): Miroslav Krleza und die postimperiale Gewalt. Mit einer Kurzanalyse des Romans Ohne mich (1938)

weniger anzeigen expand_less
Weiterführende Links zu "Europa im Schatten des Ersten Weltkriegs"

Versandkostenfreie Lieferung! (eBook-Download)

Als Sofort-Download verfügbar

eBook
62,40 €

  • SW9783772057403110164

Ein Blick ins Buch

Book2Look-Leseprobe

Andere kauften auch

Andere sahen sich auch an

info