Übergang zum Klassenfeind
Der Begriff „Klassenfeind“ lässt es erahnen – hier geht es um die ehemalige Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Bundesrepublik Deutschland (BRD), die bis 1990 bestand. Die deutsch-deutsche Grenze war zugleich Grenze zwischen der sozialistischen und der kapitalistischen Welt. Die meisten DDR-Bürger durften nicht ins kapitalistische Ausland – das damals auch „Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet“ (NSW) genannt wurde – reisen. Die „Staatsgrenze West“ der DDR bestand nicht nur aus Mauer und Stacheldraht, sondern auch aus einem Regime an den Grenzübergangsstellen (GÜSt), das jeden Fluchtversuch verhindern sollte. Heute sind diese Anlagen und die Personen- und Transportmittelkontrollen in Europa kaum noch vorstellbar. Die Fahrt zum Beispiel mit dem Zug von Magdeburg nach Helmstedt ist so normal geworden wie die von Berlin nach Doberlug-Kirchhain oder von Gießen nach Siegen.
Mit diesem umfangreichen Bildband, der inzwischen über 100 Seiten stark ist, soll nicht zuletzt den „Nach-Wende-Generationen“ anhand vieler Detailfotos ein realistisches Bild des Grenzregimes der DDR an der „Staatsgrenze West“ vermittelt werden. Es sind zahlreiche Fakten aus verschiedenen Publikationen zusammen getragen, welche die visuellen Eindrücke ergänzen. Lehrer und Schüler sind eingeladen, diesen Bildband zur Vertiefung des Themas „Deutsch-deutsche Teilung“ im Unterricht zu verwenden.
Der kleine Ort Marienborn wurde durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges – Aufteilung Deutschlands in Sektoren; später die Gründung der BRD und der DDR – vom kleinen unbedeutenden Ort in Sachsen-Anhalt nächst der niedersächsischen Grenze zum international bedeutsamen Grenzort sowohl für den Straßen- als auch für den Schienenverkehr. Dieser eBildband lädt Sie ein zu einem Besuch auf der ehemaligen GÜSt Marienborn/Autobahn, deren Südteil heute die Gedenkstätte Deutsche Teilung beherbergt. Anschließend sehen Sie noch einen kleinen Eindruck des Bahnhofes Marienborn.
Mit der Version 2011.02 (veröffentlicht am 05.06.2011) ist der Bildband umfangreich erweitert worden:
- Republikflucht in Behrungen: Bei einem Besuch des Freilandmuseums Behrungen lernen Sie die Grenzstaffelung an der Staatsgrenze West detalliert kennen. Hier gab es keine GÜSt. Welche Hürden ein Republikflüchtling zu überwinden hatte, wird hier an zahlreichen Bildern aus museal erhaltenen Teilen des ehmaligen Grenzabschnittes 44 gezeigt.
- Bahnhof Gerstungen: Hier hatten Eisenbahnzüge ihre Kontrollhalte auf dem weg in die bzw. aus der BRD. Diese Halte standen in keinem Fahrplan. Der Kontrollbereich war vom Binnenteil des Bahnhofes (den man ohnehin nur mit Passierschein erreichen konnte) hermetisch abgeriegelt. Der eBildband nimmt Sie mit auf Spurensuche im März 2011. Dann geht es weiter zum tatsächlichen Grenzverlauf bei Obersuhl, wo es einen Grenzlehrpfad gibt.
Der Bildband ist so konzipiert, dass er später problemlos abermals erweitert werden kann. Mangels Bildmaterial aus der Vor- und Nach-Wende-Zeit kann ich dabei aber immer nur den Zustand zum Zeitpunkt meines Besuches in der heutigen Zeit abbilden. Die Angabe der Versionsnummer oben und auf Seite 2 des Bildbandes sowie des Veröffentlichungsdatums auf Seite 2 ermöglicht Ihnen, zu erkennen, ob Sie die aktuellste Version dieser Publikation besitzen.
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- Artikel-Nr.: SW333807
- Artikelnummer SW333807
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Autor
Diego Wegner
- Verlag Diego Wegner
- Veröffentlichung 01.01.2011
- Verlag Diego Wegner