Von der Idee zum fertigen Text
Tipps, Tricks & Kniffe für kreatives Schreiben
Mit diesem Buch führt die erfolgreiche Krimi-, Science-Fiction- und Fantasy-Autorin Mara Laue die Leser ein in die Tipps, Tricks & Kniffe, mit deren Hilfe aus einer Idee eine interessante Story oder ein spannender Roman wird.
Schritt für Schritt wird das gesamte Handwerkszeug des kreativen Schreibens vorgestellt und anhand vieler Beispiele erläutert. Zusätzlich enthält es nicht alltägliche Tipps sowie eine ausführliche Analyse der Methoden der Spannungserzeugung und der gängisten Genres des Buchmarktes. Nützliche Hinweise für die Formalitäten, die beim Kontakt mit Verlagen zu beachten sind, ergänzen das Buch.
Ein fundierter, auf den deutschen Buchmarkt und alle gängigen Genres zugeschnittener Schreibratgeber für Anfänger und Fortgeschrittene.
Sechste, um 80 % erweiterte Auflage, u. a. mit neuen Kapiteln über
•Dialgobesonderheiten
•Figurenpsychologie
•das Schreiben von Kurzgeschichten
•Spezialtipps für Krimis, Fantasy und SF
•Selfpublishing
sowie sprachliche Besonderheiten, Ergänzungen, Erweiterungen u.v.a.m.
Für wen das Buch gedacht ist
Die vorliegende Ausgabe richtet sich an alle Menschen mit Interesse an belletristischem (unterhaltendem) Schreiben, die das Handwerk des kreativen Schreibens von Grund auf erlernen oder ihre bereits erworbenen Fähigkeiten verbessern wollen.
Für Anfänger: Das Buch begleitet Anfänger kontinuierlich von der Ideenfindung, der Entscheidung, welcher Textgattung ihr Werk angehören soll, zum Aufbau des Plots mit allen dazugehörigen Punkten, erläutert die Tricks der Spannungserzeugung, die Finessen des guten Beschreibens und der Sprache, die Ausarbeitung von Charakteren und die Wahl des Settings sowie die übrigen Grundlagen guter Texte bis zum fertigen Endprodukt. Zusätzlich gibt es Tipps für den Kontakt mit Verlagen, um den fertigen Text anzubieten.
Für Fortgeschrittene: Fortgeschrittenen bietet es die Möglichkeit zur Vertiefung ihres Wissens, gibt Einblicke in nicht alltägliche Kniffe für die schriftstellerische Arbeit sowie spezielle Hinweise für genretypische Besonderheiten wie zum Beispiel Kriminalromane, Science-Fiction, Fantasy und das Schreiben von erotischer Literatur. Darüber hinaus gibt es ausführliche Hinweise für die Ausarbeitung von Exposés und Kontakte mit Verlagen.
Zu guter Letzt kann das Buch Anfängern wie Fortgeschrittenen als kompaktes Nachschlagwerk dienen.
HINWEIS:
Trotz einiger genrespezifischer Sonderkapitel sind die hier vermittelten Schreibtechniken auf jedes beliebige Genre und auf alle Textgattungen der Belletristik anwendbar, von der Kurzgeschichte bis zum Roman.
WICHTIG:
Haben Sie sich dieses Buch gekauft, um das Handwerk zu erlernen oder als Unterstützung Ihres Lernprozesses, dann ist es essenziell, dass Sie es der Reihe nach durcharbeiten, denn die Kapitel bauen teilweise aufeinander auf.
Haben Sie es sich als Fortgeschrittener in erster Linie als Nachschlagwerk gekauft, empfehle ich Ihnen dasselbe. Ich garantiere Ihnen, dass Sie in fast jedem Kapitel Informationen finden werden, die Ihnen noch unbekannt waren.
Vorwort zur 6. Auflage
Eine uns Schriftstellern häufig gestellte Frage lautet, welche Voraussetzungen man erfüllen müsse, um Schriftsteller zu werden, sei es als Hobby oder Beruf. Abgesehen von der Grundvoraussetzung, den inneren (meist unwiderstehlichen) Drang zu verspüren, eigene Geschichten – lang oder kurz – zu erfinden und aufzuschreiben, sind es drei Dinge: viel lesen, viel schreiben und das Handwerk erlernen. Durch das aufmerksame Lesen lernt man, wie man literarische Sätze formuliert, eine Geschichte strukturiert und aufbaut. Durch viel Schreiben übt man, sich selbst ebenso gewandt auszudrücken und die Storys spannend und interessant und/oder humorvoll zu gestalten. Lesen und Schreiben gehen also Hand in Hand. Liest man die Biografien von Bestsellerautoren, stellt man fest, dass die meisten von ihnen schon seit der Kindheit ausgeprägte Leseratten waren und auch schon als Kinder/Jugendliche mit dem Schreiben begonnen haben.
Wie wichtig es ist, das Handwerk zu erlernen, kann gar nicht oft genug betont werden. Im Zeitalter von Print on Demand und E-Publishing (Erläuterung beider Begriffe siehe Glossar) und der damit einhergehenden Schwemme von selbstverlegten Büchern, zeigt sich deutlich, was dabei herauskommt, wenn Autoren Texte veröffentlichen, ohne das Schreibhandwerk ausreichend zu beherrschen. Obwohl manche Grundideen durchaus Potenzial haben, teilweise sogar das Potenzial zu einem Bestseller, lassen ihre Umsetzungen nicht nur hinsichtlich der Dramaturgie, sondern gerade auch der Sprache in der Mehrheit der Fälle sehr viel zu wünschen übrig. Und ist der Ruf mit einer oder gar mehreren schlechten Selbstveröffent-lichungen ruiniert, hat der betreffende Autor kaum noch Chancen, seine Werke später in einem ordentlichen Verlag unterzubringen, wenn er das plant.
Der zweite Teil der Antwort hängt davon ab, wie man „Schriftsteller“ definiert. Zunächst: Ein Schriftsteller verfasst ausschließlich belletristische Texte, die der Unterhaltung dienen. (Dagegen ist ein Autor jeder, der einen selbst erdachten Text geschrieben hat, sei es ein Gedicht, eine Kurzgeschichte, ein Brief, ein Werbeslogan, eine Gebrauchsanleitung, ein Roman oder ein Sachbuch.) Die einen sagen, ein Schriftsteller ist ein Autor, der vom Schreiben leben kann; er muss also bereits erfolgreich etwas veröffentlicht haben und weiterhin schreiben mit der Absicht, zu veröffentlichen. Andere sagen, ein Schriftsteller ist jeder, der belletristische Texte schreibt, auch wenn er noch nichts veröffentlicht hat und vielleicht auch nicht die Absicht hat, seine Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Meine persönliche Definition lautet: Wenn Schreiben Ihre Leidenschaft ist, wenn Sie die Frage, was Sie unbedingt auf eine einsame Insel mitnehmen würden, mit „Laptop mit Textverarbeitungsprogramm“ (alternativ: „Berge von Schreibpapier und Legionen von Kugelschreibern“) beantworten, wenn Sie auf alles andere im Leben verzichten könnten außer auf das Schreiben (lebensnotwendige Dinge wie Atmen, Essen, Trinken und Sex ausgenommen) – dann sind Sie Schriftsteller, auch wenn Sie noch nichts veröffentlicht haben.
Falls Sie dieses Buch gekauft haben, um das Handwerk von Grund auf zu erlernen, stellt sich Ihnen vielleicht die Frage, ob man nur durch das Lesen eines oder mehrerer Schreibratgeber lernen kann, eine veröffentlichungsreife Geschichte oder einen Roman zu schreiben.
Aus eigener Erfahrung und inzwischen mehrjähriger Praxis mit der Ausbildung von Nachwuchsautoren kann ich diese Frage grundsätzlich bejahen. Es ist sogar möglich, in die Profiliga des Schreibens aufzusteigen und Berufsautor zu werden, ohne auch nur einen einzigen Schreibratgeber gelesen oder einen einzigen Schreibkurs besucht zu haben. (Ich selbst habe beides erst getan, nachdem ich bereits Berufsschriftstellerin war.) Das ist aber die große Ausnahme, wenn auch kein Einzelfall. Allerdings kürzt das fundierte Erlernen des Schreibhandwerks durch Unterricht oder Schreibratgeber oder beides den Weg zu einer ersten Veröffentlichung in einem guten Verlag erheblich ab und erspart außerdem eine Menge Frust durch die permanente, wenn auch berechtigte Ablehnung von noch ungeschliffenen Texten.
Jedoch gelingt es nicht jedem, ohne Rückmeldungen eines Lehrers (neudeutsch „Coach“) die Theorie in die Praxis umzusetzen. Ich erlebe in jedem Gruppenkurs und im Einzelunterricht immer wieder, dass es vielen Teilnehmern schwerfällt, nicht nur gelesene, sondern auch bei persönlichen Unterweisungen vermittelte Inhalte auf ihre eigenen Texte anzuwenden. Manche haben zwar die jeweils vorangegangenen Anleitungen in der Theorie verstanden, begehen in der Praxis aber trotzdem noch dieselben Fehler, die sie nach dem Durcharbeiten der Lektionen eigentlich von da an vermeiden sollten. Den meisten von ihnen gelingt es, den Stoff nach mehrfachem Durcharbeiten und entsprechend intensivem Üben umzusetzen, aber es gibt auch Lernende, die das trotz allem nicht schaffen. Die sind jedoch nach meinen bisherigen Erfahrungen in der Minderheit.
Ob Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in der Lage sein werden, den in diesem Buch vermittelten Stoff so in Ihren Werken zu verarbeiten, dass am Ende ein veröffentlichungsfähiger Text herauskommt, kann ich Ihnen deshalb nicht garantieren. Das hängt von Ihrer persönlichen Lernfähigkeit und vor allem von Ihrem Fleiß ab, mit dem Sie das Gelernte schreibend üben und immer wieder üben. Davon abgesehen ist in den seltensten Fällen die erste fertige Geschichte, der erste Roman auf Anhieb „druckreif“. Die meisten Autoren schaffen ihre professionelle Erstveröffentlichung erst nach mehreren Jahren, in denen sie Hunderte, manche sogar Tausende von Seiten für die Schublade oder sogar den Papierkorb geschrieben haben.
Den Rückmeldungen nach zu urteilen, die ich zu den vorangegangenen Auflagen dieses Schreibratgebers bekommen habe, ist das Buch allen Lesern zumindest eine gute Hilfe, die den Erfolg zwar nicht garantiert, ihn aber möglich macht.
Unter den Kommentaren zu den ersten Auflagen gab es viele nützliche Anregungen, die ich aufgegriffen habe, um diese Auflage zu verbessern und zu ergänzen. Allen, die sich die Mühe gemacht haben, mir detaillierte Rückmeldungen zu geben – ob positiv oder negativ–, danke ich an dieser Stelle herzlich! Ihre Tipps waren und sind mir sehr wertvoll.
Zu zwei häufig angesprochenen Punkten halte ich es für erforderlich, ausführlich Stellung zu nehmen, um Missverständnissen und falschen Erwartungen an dieses Buch vorzubeugen.
Der erste Punkt betrifft die verwendeten Textbeispiele. Mehrere Leser bemängelten, dass die meisten davon (keineswegs alle!) aus der Spannungsliteratur (Krimi/Thriller, Horror, Fantasy) stammten. Teilweise erwarteten die Leser Beispiele aus der „Weltliteratur“ oder anderen Genres als denen, in denen ich schreibe. Ich kann Ihnen aus persönlicher Erfahrung wie auch durch entsprechende Rückmeldungen von Lesern und Kursteilnehmern versichern, dass es für die Verdeutlichung und Vermittlung einer Schreibtechnik völlig unerheblich ist, aus welchem Genre der Modelltext stammt, um für die Leser auch für jedes beliebige andere Genre umsetzbar zu sein.
Um ein Beispiel zu nennen: Ein „Cliffhanger“ (siehe Kapitel6) ist ein Cliffhanger. Ob ich eine Krimiszene mitten in der Handlung abbreche und zu einem anderen Schauplatz umblende, während die auf die Kommissarin abgefeuerte Kugel in der literarischen Luft hängt, ob ich zu einer anderen Szene umblende, wenn in einem Fantasyroman der Dieb nach dem Schlüssel greift, der um den Hals der schlafenden Königin hängt, die just in dem Moment die Augen aufschlägt, oder ob ich in einem Liebesroman in dem Moment zu einer anderen Handlung wechsele, als der Verlobte ins Schlafzimmer platzt und sieht, wie seine Zukünftige einen anderen Mann küsst – es ist und bleibt ein Cliffhanger.
Ich vermittle Ihnen in diesem Buch das Handwerk und die Techniken des kreativen Schreibens. Dieses Handwerk ist immer dasselbe, völlig unabhängig davon, ob Sie einen Krimi oder einen Liebesroman, einen zeitgenössischen Entwicklungsroman oder einen Fantasyroman, eine Kurzgeschichte oder eine Novelle mit historischem Inhalt schreiben. Ein Maler benutzt auch immer dieselben Techniken für die Erzeugung von Licht, Schatten, Perspektive, Tiefenwirkung, Goldenem Schnitt und so weiter und auch dieselben Pinsel unabhängig davon, ob er eine Landschaft, ein abstraktes Bild oder einen Akt malt. Mit dem Handwerk des kreativen Schreibens verhält es sich nicht anders.
Da ich hauptsächlich in den Spannungsgenres (Krimi, Science-Fiction, Fantasy und einigen Unterarten) schreibe und auch fast ausschließlich Bücher aus diesen Bereichen lese, habe ich die Modelltexte weitgehend aus diesen Sparten gewählt, weil ich mich in denen fachlich am besten auskenne. In dem Schreibratgeber einer Liebesromanautorin wird wohl kaum jemand Beispieltexte aus Fantasybüchern erwarten, in dem eines Science-Fiction-Autors keine aus Kriminalromanen. Wer ein Sachbuch wie dieses schreibt, erläutert darin sein Fach, sein Handwerk, nicht das von anderen Fachleuten. Mein Handwerk ist das belletristische Schreiben, mein Fach die Spannungsliteratur, die hin und wieder auch romantische Komponenten und Erotik enthält.
Der zweite Punkt, an dem sich die Geister schieden, sind die Übungsaufgaben am Ende mancher Kapitel. Den einen Lesern waren es zu viele, den anderen zu wenige.
Ursprünglich hatte ich die erste Auflage dieses Buches ausschließlich als Begleitmaterial für die Teilnehmer an meinen Schreibkursgruppen konzipiert, um ihnen eine schriftliche Zusammenfassung der Lektionen in die Hand zu geben. (Aus diesem Grund hatte ich es als „Book on Demand“ herausgegeben und niemals einem Verlag zur Veröffentlichung angeboten.) Da die Teilnehmer ihre „Hausaufgaben“ für die jeweiligen Lektionen bereits im Rahmen des Unterrichts absolviert hatten, waren die im Buch gestellten Übungsaufgaben als ergänzendes Training gedacht und schlossen sich deshalb ausschließlich an Buchkapitel an, die Stoffe behandeln, die man auch als Profi nie genug üben kann (zum Beispiel Kapitel4 „Zeigen, nicht erzählen“).
Da sich bereits nach Erscheinen der ersten Auflage zeigte, dass das Buch auch bei Lesern auf großes Interesse stößt, die keinen meiner oder die Schreibkurse anderer Anbieter belegt haben, hatte ich mich bereits für die vorangegangene fünfte Auflage entschieden, sie zum kompletten Lehrbuch zu vervollständigen. Deshalb enthält jedes Kapitel, für das es etwas zu üben gibt, entsprechende Aufgaben. Wer mit ihrer Hilfe üben möchte, kann sie abarbeiten. Wer die Kapitelinhalte lieber „frei nach Schnauze“ in eigenen Werken umsetzen möchte, der ignoriere sie bitte.
Nur das Ergebnis zählt, nämlich Ihr fertiger Text, der, falls das Ihr Ziel ist, einen Verlag und/oder Ihre privaten Leser oder Zuhörer begeistert. Wie Sie es geschafft haben, ihn zu schreiben – ob mithilfe von Schreibratgebern, des Besuchens eines oder mehrerer Schreibkurse oder völlig autodidaktisch–, interessiert am Ende niemanden.
PS: Warum nach bereits fünf Auflagen eine sechste mit überarbeitetem und nochmals erweitertem Inhalt? Erstens, weil ich die Wünsche der Leserinnen und Leser hinsichtlich fehlender Informationen umgesetzt habe. Besonders häufig wurde bemängelt, dass das Buch hauptsächlich das Schreiben von Romanen behandelt, aber ein Kapitel für das Schreiben von Kurzgeschichten fehlt. In dieser Auflage fehlt es nicht mehr. Durch die vielen Fragen, die meine Schreibkursteilnehmer mir zu ihren Lektionstexten stellten und meine Arbeit mit ihren Textentwürfen, habe ich gemerkt, dass doch noch viele wichtige Informationen in der fünften Auflage des Buches nicht enthalten waren. Ich habe sie ergänzt mit dem Ergebnis, dass diese Auflage fast doppelt so dick ist und inhaltlich tatsächlich doppelt so viele Informationen enthält wie die vorherige.
Zweitens, weil auch die erfahrensten Profis mit jedem geschriebenen Text und bei jeder Zusammenarbeit mit einem neuen Verlag/Lektor etwas dazulernen, neue Erkenntnisse gewinnen und sich ständig weiterentwickeln. Meine seit der fünften Auflage neugewonnenen Erkenntnisse möchte ich mit Ihnen teilen, damit Sie die Chance haben, mit Ihren Werken denselben Erfolg zu erzielen wie andere Autoren, die es geschafft haben, den Traum zu verwirklichen, vom Schreiben leben zu können, oder „nur“ einmal im Leben ein selbst verfasstes Buch in den Händen zu halten.
Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen und Arbeiten mit diesem Buch und mit Ihren fertigen Texten den Erfolg, den Sie sich wünschen!
Mara Laue
Niederrhein, 2017
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- Artikel-Nr.: SW9783961270927458270.1
- Artikelnummer SW9783961270927458270.1
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Autor
Mara Laue
- Verlag Autoren.tips im vss-verlag
- Seitenzahl 467
- Veröffentlichung 18.03.2018
- ISBN 9783961270927
- Verlag Autoren.tips im vss-verlag