TEXT+KRITIK 206 - Ernst Augustin
Ernst Augustin (geb. 1927) ist einer, der sich auf der Bühne des literarischen Lebens unserer Gegenwart zurückhält. Doch sein literarisches Werk ist kontinuierlich gewachsen und lässt sich als "Abenteuerliteratur im besten und intellektuellen Sinne" (Lutz Hagestedt) charakterisieren.Ob "Der Kopf", "Raumlicht. Der Fall Evelyne B." oder "Die Schule der Nackten", die Romane des 1927 geborenen, weit gereisten Psychiaters und Schriftstellers führen thematisch wie formal die unbegrenzten Möglichkeiten der Literatur vor. Sie widmen sich historischen wie mystischen Erfahrungen mit großem Detailreichtum und großer Fabulierkunst, sprechen Sinn und Verstand an.
Augustins erzählerischer Leichtigkeit ist es zu verdanken, dass seine Texte als 'unterhaltsam' und 'spannend' aufgenommen werden. Obgleich sie in Teilen auf nur schwer durchschaubare Weise in phantastische, traumhafte, realistische Welten führen und anregen zu überdenken, wie wir beurteilen, was wahr und wirklich ist. Die Beiträge des Heftes widmen sich u. a. der Frage nach dem Verhältnis von Augustins Texten zum Nouveau Roman, ihrem Spiel mit literarischen Genres, ihrer Komik, der Rolle der Psychologie darin sowie nach Augustins journalistischem Schreiben und seiner Werkpolitik.
Martin Rehfeldt, geboren 1978; Studium der Germanistik, Philosophie und Psychologie in Augsburg und Bamberg. Seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. 2003–2009 Redaktion der Zeitschrift "Deutsche Bücher. Forum für Literatur". Seit 2011 Herausgeberschaft und Redaktion des Blogs "Deutsche Lieder. Bamberger Anthologie" (deutschelieder.wordpress.com), seit 2013 gemeinsam mit Denise Dumschat-Rehfeldt Herausgabe und Redaktion des Blogs eckersbestiarium.wordpress.com. Publikationen: "Literaturwissenschaft als interpretierende Rezeptionsforschung. Entwurf einer philologischen Methodik mit humanwissenschaftlichem Erkenntnisinteresse mit Beispielanalysen zur Rezeption von Helmut Kraussers Hagen-Trinker-Trilogie und 'UC'" (Dissertation, 2015), außerdem zahlreiche Rezensionen, Aufsätze und Lexikonartikel, u.a. zur Gegenwartsliteratur, zu Filmen und Songtexten.
- Ernst Augustin: Mein letztes Haus
- Lutz Hagestedt: Absolute Fiktion. Ernst Augustins Poetik
- Martin Hielscher: Ernst Augustin und seine Verlagspolitik
- Kai Sina: Geist der Erzählung 2.0. Ernst Augustins poetologischer Roman
"Der amerikanische Traum"
- Hans-Peter Ecker: "Blut, Blut, Fleisch und Fett, und der Geruch der Unterwelt" - aber auch die Gerechtigkeit kommt nicht zu kurz! Ernst Augustins
Roman "Mahmud der Schlächter oder Der feine Weg"
- Martin Kraus: Die gewisse Komik beim Beschreiben bestimmter Körperteile.
Zu Ernst Augustins "Die Schule der Nackten"
- Stefan Neuhaus: Humoristische Skizzen über die Glücks- und Unglücksfälle
des Lebens. Ernst Augustins "Der Künzler am Werk"
- Martin Rehfeldt: Häuser, Menschen, Abenteuer. Zur Verschränkung von Architektur, Psychologie und Literatur in Ernst Augustins Romanen "Raumlicht.
Der Fall Evelyne B." und "Robinsons blaues Haus"
- Nicolai Riedel / Lutz Hagestedt / Martin Rehfeldt
- Ernst Augustin - Auswahlbibliografie
- Biografie
- Notizen
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- Artikel-Nr.: SW216271.1