"...all diese fingierten, notierten, in meinem Kopf ungefähr wieder zusammengesetzten Ichs"
Autobiographie und Autofiktion
Dass jede literarische Selbstdarstellung fiktionale Elemente beinhaltet, ist in der gegenwärtigen Autobiographie-Diskussion unbestritten. Mit dem von Serge Doubrovsky geprägten Terminus "Autofiktion" hat sich die Forschung verstärkt literarischen Texten zugewendet, die fiktionales und faktuales Erzählen der eigenen Biographie mehr oder minder offensichtlich vermischen und so die Problematik literarischer Selbstthematisierung reflektieren. Ausgehend von der theoretischen Diskussion um Autobiographie und Autofiktion werden Texte und Textentwürfe von Robert Walser, Annemarie Schwarzenbach, Paul Nizon, Friedrich Dürrenmatt und Urs Widmer mit ihren je eigenen und nicht selten eigenwilligen Konzepten des literarischen Umgangs mit der Biographie untersucht. Aus dem Inhalt: Peter Gasser: Autobiographie und Autofiktion. Einige begriffskritische Bemerkungen Lucas Marco Gisi: Der autofiktionale Pakt. Zur (Re-)Konstruktion von Robert Walsers Felix-Szenen Heidy Margrit Müller: "Je serai Archéologue" - ein autofiktionales Lebenskonzept bei Annemarie Schwarzenbach Ulrich Weber: Friedrich Dürrenmatts "Stoffe" als Autofiktion Elio Pellin: Mit Schere und Klebstreifen. Die Literarisierung von Paul Nizons Journalen Vertrieb in der Schweiz über den Chronos Verlag ISBN 978-3-0340-1110-5
Die HerausgeberElio Pellin, geb. 1964, Literaturwissenschaftler, Publizist und Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsbibliothek Bern; Projektleiter der Sommerakademie Schweizer Literatur am Centre Dürrenmatt Neuchâtel 2006, 2008 und 2010.Ulrich Weber, geb. 1961, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern; Co-Organisator der Sommerakademie Schweizer Literatur im Centre Dürrenmatt; Lehrbeauftragter an der Universität Fribourg.In der Reihe zuletzt erschienen:"Wir stehen da, gefesselte Betrachter": Theater und Gesellschaft (Sommerakademie Centre Dürrenmatt Neuchâtel, hg. vom Schweizerischen Literaturarchiv, Bd. 2)
Aus dem Inhalt:
Peter Gasser: Autobiographie und Autofiktion. Einige begriffskritische Bemerkungen
Wolfram Groddeck: "Versuch, ein Selbstbildnis herzustellen". Ein philologisch-poetologischer Kommentar zu Robert Walsers Prosastück Meine Bemühungen
Robert Walser: Meine Bemühungen. Faksimile und Transkription
Lucas Marco Gisi: Der autofiktionale Pakt. Zur (Re-)Konstruktion von Robert Walsers "Felix"-Szenen
Heidy Margit Müller: "Je serai Archéologue" - ein autofiktionales Lebenskonzept bei Annemarie Schwarzenbach
Ulrich Weber: "... immer noch mit dem unnützen Problem beschäftigt, ob der Identitätssatz A=A stimme": Friedrich Dürrenmatts autofiktionales Spätwerk
Reto Sorg: Autofiktionalität und Heterotopie. Paul Nizons Selbsterfindung im "schöpferischen Apparat" des Journals
Elio Pellin: Mit Schere und Klebstreifen. Die Literarisierung von Paul Nizons Journalen
Irmgard Wirtz: Autobiographie als Autofiktion: Urs Widmers Archiv im SLA
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- Artikel-Nr.: SW325624