Ein auffallendes Merkmal in den deutschen Basisdialekten stellt die sogenannte 'Negationskongruenz' oder auch 'doppelte Negation' dar. Umso erstaunlicher ist es, dass bisher nur selektiv zu einzelnen Dialekten geforscht wurde, nicht jedoch eine mikrotypologisch angelegte, korpusbasierte Arbeit zu diesem Phänomen vorliegt. Diese Forschungslücke schließt Ann-Marie Moser: Sie identifiziert zwei verschiedene Typen der Negationskongruenz und legt dar, dass diese Negationskonstruktionen unterschiedlich im Raum verteilt sind. Die Negationskongruenz ist nicht obligatorisch, sondern optional - während Ansätze aus dem Minimalismus nur beschränkt mit der Optionalität umgehen können, bietet sich eine Analyse im Rahmen der Optimalitätstheorie an. Eine qualitativ angelegte Datenerhebung im oberdeutschen Raum bestätigt, dass sich Sprecherinnen und Sprecher des Alemannischen und Bairischen in der Wahl der Negationskonstruktion und auf pragmatischer Ebene unterscheiden. Schließlich geht Moser der Frage nach, warum im Standarddeutschen die Negationskongruenz nicht möglich ist, in allen deutschen Dialekten hingegen schon.
Ann-Marie Moser arbeitet nach ihrem Studium und ihrer Promotion in Freiburg/Br., Eichstätt, Paris und München seit 2019 als Postdoc am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Aktuell vertritt sie eine Professur in Hamburg. Ihre Forschungsinteressen umfassen syntaktische (Mikro-)Variation und Wandel sowie interne als auch externe Faktoren, die dafür verantwortlich gemacht werden können. Darüber hinaus interessiert sie sich für Datenerhebung und quantitative Ansätze zur Datenanalyse. weniger anzeigen expand_less
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- Artikel-Nr.: SW9783515129862369098
- Artikelnummer SW9783515129862369098
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Autor
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Ann-Marie Moser
- Wasserzeichen ja
- Verlag find_in_page Franz Steiner Verlag
- Seitenzahl 208
- Veröffentlichung 01.01.2021
- ISBN 9783515129862
- Wasserzeichen ja