Traditionen und Umbrüche in der psychosomatischen Frauenheilkunde

50 Jahre gynäkologisch-psychosomatische Tagungen in Deutschland - das klingt eher langweilig, ist aber eine Sensation: Die Gynäkologie ist das einzige medizinische Fachgebiet in Deutschland, in dem sich ExpertInnen so kontinuierlich mit den psychosomatischen Aspekten ihres Fachgebietes auseinandersetzten und auch einen Blick über den Tellerrand wagten.

In diesem Sammelband wird auf die Wurzeln der psychosomatischen Gynäkologie in Deutschland ebenso eingegangen wie auf die Gründung der Ost-Gesellschaft in Magdeburg und der West-Gesellschaft in Gießen. Gründungsmitglieder, PräsidentInnen und Vorsitzende kommen zu Wort. Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung des gewollt langsamen Prozesses der Vereinigung beider Verbände, der mit einer Verschmelzung im Jahr 2000 seinen Abschluss fand. Eine Auswahl von Vorträgen aus den vorangegangenen Tagungsbänden belegt die Vielfalt der Themen und Ansätze.



Mit Beiträgen von Matthias David, Carmen Dietrich, Barbara Fervers-Lippmann, Paul R. Franke, Heribert Kentenich, Wolf Lütje, Arndt Ludwig, Mechthild Neises, Martina Rauchfuß, Dietmar Richter, Claudia Schumann, Dorothea Schuster, Friederike Siedentopf und Manfred Stauber



Claudia Schumann, Dr. med., geb. 1951, ist Frauenärztin und Psychotherapeutin. Sie praktizierte von 1987 bis 2014 in einer Praxis für psychosomatische Frauenheilkunde in Northeim. In der DGPFG (Deutsche Gesellschaft für psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe) fungierte sie seit 2005 als Vorstandsmitglied und von 2014 bis 2020 als Vizepräsidentin.



Matthias David, Prof. Dr. med., geb. 1961, ist geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Gynäkologie am Campus Virchow-Klinikum der Berliner Charité und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Versorgungsforschung/Migration, Psychosomatik, Medizingeschichte sowie klinische Arbeiten zur Myomtherapie.



Zur Einführung

Claudia Schumann/Matthias David



Grußwort

Wolf Lütje



Zur Geschichte der beiden Gesellschaften

Über die Wurzeln psychosomatischer Frauenheilkunde in Deutschland vom 19. Jahrhundert bis in die 1970er-Jahre

Matthias David



Tagungen "… etwas entfernt von der streng gynäkologischen Tradition"

Claudia Schumann, Dorothea Schuster



Entwicklung der psychosomatischen Frauenheilkunde in der DDR – Erinnerungen und Reflexionen

Paul Franke



Psychosomatische Frauenheilkunde gestern, heute, morgen



Gespräche mit Gründungsmitgliedern

"Wie fing das eigentlich alles an? Wer war das?"

Claudia Schumann



Gründungsphase und die ersten Jahre während

meiner Präsidentschaft

Dietmar Richter



Danksagung und Vortrag (nach der Ernennung zum Ehrenpräsidenten der DGPFG/München 2002)

Manfred Stauber



Die derzeitige Situation des Frauenarztes:

soziopsychologische Implikationen

Barbara Fervers-Schorre



Veränderungen in der Medizin: Studentenbewegung, Frauenbewegung, neues Denken und neue Probleme

Heribert Kentenich



Vereinigung der beiden Gesellschaften für Psychosomatische Frauenheilkunde Ost (GPGG) und West (DGPGG)

Carmen Dietrich



Berliner Jahre – Bausteine und Entwicklungsschritte

Friederike Siedentopf



Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe – eine bewegte Geschichte auch für mich

Martina Rauchfuß



Vom Fremdsein im eigenen Land – schwierige und einmalige Erfahrungen im deutsch-deutschen Vereinigungsprozess

Vorträge der Jahrestagung 2017 in Dresden



Ein Blick aus dem Westen

Mechthild Neises



Ein Blick aus dem Osten

Arndt Ludwig



Eine subjektive Auswahl interessanter Beiträge aus

den Tagungsbänden der Ost- und Westgesellschaft

sowie der DGPFG



Qual der Wahl: Was ist (wieder) lesenswert?

Matthias David, Claudia Schumann



Wiederveröffentlichte Beiträge, chronologisch geordnet



Der Weg zum psychosomatisch orientierten Frauenarzt aus der Sicht des Psychotherapeuten

Dietrich Langen



Zielsetzung der Psychosomatik in Geburtshilfe und

Gynäkologie

Hans Molinski, Dan G. Hertz



Über einige Aspekte im Umgang mit Patientinnen

nach Brustamputation

Walter Dmoch



Das Kranksein in der Frauenheilkunde und dessen

Bewältigung

Roger Kirchner



Betreuung von Schwangeren – Erfahrungen eines Teams

Edith Bauer, Ulrike Hauffe, Mura Kastendieck



Der Umgang mit der Scham

Marianne Springer-Kremser



Lustlosigkeit. Gesellschaftliche und klinische Aspekte

Gunter Schmidt



Der Mann in der gynäkologischen Sprechstunde – wie es mir damit geht

Gabriele Barthel



Diskriminierung von Lesben in der Gynäkologie

Helga Seyler



Schwangerschaft nach psychotherapeutischer Behandlung

Klaus Herold



Lust und Macht – ein ostdeutscher Blick

Susanne Rothmaler



Die Bedeutung eines sich wandelnden Frauenbildes

für das Fach Gynäkologie und Geburtshilfe

Viola Frick-Bruder



Praktizierte Psychoonkologie

Andrea Petermann-Meyer



Schwangerschaft nach der Wende – ein Sicherheitsrisiko. Beobachtungen und Gedanken aus meiner Sprechstunde

Carmen Presch



Psychosomatische Medizin und Gesellschaft. Hat psychosomatisches Denken und Handeln heute Kraft für gesellschaftliche Veränderungen?

Thea Bauriedl



Psychosomatisch-gynäkologisches Konzept zur Behandlung kriegstraumatisierter Frauen und Mädchen in Krisengebieten

Kornelia Schönfeld, G. Endel, M. Spindeler, B. Mersin, M. Hauser



Angst vor Intimität – Mut zur Intimität

Ulrike Brandenburg



Nach-Sorge. Was erwarten betroffene Frauen? Realität und die Probleme

Annette Schwarte, Mechthild Kuhlmann



Qualitätskriterien der Forschung in der Psychosomatischen Medizin

Claus Buddeberg



Klinische Notfallambulanzen – zwischen Patientenbedürfnissen und medizinisch definiertem Versorgungsbedarf

Imke Schwartau, Theda Borde, Tanja Braun, Matthias David



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