Unbestimmtheitserfahrungen als Basis literarischen Lernens

Literaturtheoretische, fachdidaktische und unterrichtspraktische Perspektiven auf literarische Mehrdeutigkeit

Das Phänomen der Unbestimmtheit literarischer Texte ist Antrieb und zugleich Ergebnis eines jeden Lektüreprozesses. Es spielt im Deutschunterricht oftmals bei handlungs- und produktionsorientierten Unterrichtsverfahren eine wichtige Rolle für Prozesse des literarischen Lernens. In der Literaturtheorie wurde Unbestimmtheit in der Vergangenheit oftmals als "Leerstelle" bezeichnet. Der jüngere Begriff der "Unbestimmtheitserfahrung" hingegen markiert, dass die Wahrnehmung von Unbestimmtheit als Textwirkung auf der Seite des Lesers bzw. Leserin zu verorten ist und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen kann. Damit sind die Irritationen und Ungewissheiten... alles anzeigen expand_more

Das Phänomen der Unbestimmtheit literarischer Texte ist Antrieb und zugleich Ergebnis eines jeden Lektüreprozesses. Es spielt im Deutschunterricht oftmals bei handlungs- und produktionsorientierten Unterrichtsverfahren eine wichtige Rolle für Prozesse des literarischen Lernens. In der Literaturtheorie wurde Unbestimmtheit in der Vergangenheit oftmals als "Leerstelle" bezeichnet. Der jüngere Begriff der "Unbestimmtheitserfahrung" hingegen markiert, dass die Wahrnehmung von Unbestimmtheit als Textwirkung auf der Seite des Lesers bzw. Leserin zu verorten ist und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen kann. Damit sind die Irritationen und Ungewissheiten gemeint, mit denen man während des Leseprozesses ständig konfrontiert ist.



Dieser Band versammelt verschiedene Beiträge, die das Phänomen der Unbestimmtheit im Wechselspiel von Literatur- und Sprachtheorie, Literaturdidaktik und Unterrichtspraxis sowie aus fächerübergreifender Perspektive analysieren und weiterdenken. Die Autorinnen und Autoren konturieren besonders, welche Folgen sich für die Entwicklung und das Verständnis handlungs- und produktionsorientierter Verfahren (nicht nur im Deutschunterricht) ergeben.



Die Herausgeber:

Dr. Alexander Lindner ist Oberstudienrat für Deutsch und Geschichte im bayrischen Schuldienst und hat mit der Studie "Lesen, was der Text verschweigt. Von der Leestelle zur Unbestimmtheitserfahrung" (2017) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg promoviert.

Dr. Torsten Mergen ist Dozent für Fachdidaktik Deutsch an der Universität des Saarlandes, Fachberater für Deutsch bei der Schulaufsichtsbehörde im saarländischen Bildungsministerium sowie Studiendirektor für Deutsch, Geschichte und Katholische Theologie an einem saarländischen Gymnasium.



Alexander Lindner; Torsten Mergen

Einführung: Unbestimmtheitserfahrungen als Basis literarischen Lernens



A. THEORETISCHE GRUNDLAGEN



Sebastian Susteck

Unbestimmtheitserfahrungen als Basis literarischen Lernens? Literaturwissenschaftlich-didaktische Annäherungen



Ulrich Steltner

Die "Unbestimmtheitsstellen" im Funktionsgefüge des literarischen (Kunst)Werks.

Zur Auffassung von Roman Ingarden



Matthias Thies

Die Theorie Ingardens im Literaturunterricht



Alexander Lindner

Von der Leerstelle zur Unbestimmtheitserfahrung - Konsequenzen für den Literaturunterricht



Florian Schultz-Pernice

Unbestimmtheiten bestimmen. Eine Sondierung von Anforderungen an eine Didaktik literarischer Unbestimmtheit



Jørgen Sneis

Unbestimmtheits- und Evidenzerfahrungen beim Lesen literarischer Texte



B. DIDAKTISCH-METHODISCHE ASPEKTE



Katrin Dammann-Thedens

Bildliche und bildnarrative Unbestimmtheit im Gespräch.

Zu den Anfängen literarästhetischer Sozialisation im Vorschulalter



Hans Lösener

Unbestimmtheit bestimmen - zur Ethik des Verstehens in literarischen Gesprächen



Jessica Gahn

Irritationen didaktisch begegnen: strategisch lesen



Svenja Blume

Texte ohne Grenzen für Leser jeden Alters - Unbestimmtheit als konstitutive Eigenschaft aktueller jugendliterarischer Texte



Michael Rödel

Unbestimmtheit und Interpretieren: Eine Frage der Medialität



Torsten Mergen

Unbestimmtheitsstellen als Basis von Lern- und Leistungsaufgaben



Winfried Ulrich

Zur Rezeption von Mehrdeutigkeit in den Kleintexten

Witz und Aphorismus



C. FÄCHERÜBERGREIFENDE ASPEKTE

Johannes Odendahl

"[...] das ist wie ein Sich-Aufraffen und seliges Aufbegehren der Leidenschaft".

Zur (Un-)Bestimmtheit von Musik und litera­rischen Musikbeschreibungen



Hanna Roose

Der Bibliolog.

Literaturtheoretische, religionsdidaktische und empirische Perspektiven auf literarische Mehrdeutigkeit



Alexander Schneider

Visuelles Erzählen: Zwischen Leerstelle(n) und Unbestimmt­heit.

Exemplarische Überlegungen zur Festigung von Bildlitera­lität in der Sekundarstufe I



Autorinnen- und Autorenverzeichnis

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Weiterführende Links zu "Unbestimmtheitserfahrungen als Basis literarischen Lernens"

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