Der gute Tod. [Was bedeutet das alles?]
Seneca – Erläuterungen; Denkanstöße; Analyse
Senecas Gedanken über den Tod, vor fast 2000 Jahren formuliert, sind erstaunlich zeitlos und von großer Aktualität: Nicht nur, dass wir uns mit dem Tod auseinandersetzen sollen, statt die Gedanken an ihn beiseite zu schieben, nein: Wir sollten uns freuen, dass es den Tod gibt, der manchmal eine Erlösung sein kann! Auch dafür, dass wir die Möglichkeit haben, unserem Leben ein Ende zu setzen. Wir sollten uns überlegen, wie wir sterben wollen, und entsprechende Vorkehrungen treffen. Und wer einen Freund verloren hat, der solle die Trauer irgendwann ablegen und sich dankbar der gemeinsam verlebten Zeit erinnern. In einer Einleitung ordnet Gerd König Senecas Anschauungen über den Tod in die antike Philosophie ein.
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, auch Seneca der Jüngere genannt, zwischen 4 v. Chr. und 1 n. Chr. Cordoba – April 65 n. Chr. bei Rom) war unter den Kaisern Caligula und Claudius als Anwalt, Quästor und Senator tätig. Im Jahr 41 ins Exil nach Korsika geschickt, wurde er acht Jahre später zur Erziehung Neros nach Rom zurückberufen. Als Dichter beschäftigte sich Seneca in "Medea", "Oedipus" und sieben weiteren Tragödien mit Stoffen aus dem griechischen Sagenkreis. Mit der "Apocolocyntosis" ("Die Verkürbissung des Kaisers Claudius") gelang ihm ein bissiges und scharfzüngiges Pamphlet gegen den Mann, der ihn ins korsische Exil geschickt hatte. Als Philosoph vertrat er in seinen Briefen "Epistulae morales ad Lucilius" ("Briefe an Lucilius über Ethik") sowie in seinen Abhandlungen, beispielsweise "De vita beata" ("Vom glücklichen Leben") oder "De tranquillitate animi" ("Von der Ausgeglichenheit der Seele"), die Lehre der Stoa, die Leben und Tod mit Genügsamkeit, Weisheit und Gleichmütigkeit entgegentritt. In diesem Geist erscheint auch Senecas Ableben, wie es der Historiker Tacitus in seinen "Annalen" beschreibt: Seneca wurde von Nero, der dem Lehrer zusehends entglitten war, der Teilnahme an der Pisonischen Verschwörung beschuldigt und zum Selbstmord gedrängt – einem Befehl, dem der Philosoph laut Tacitus stoisch Folge leistete.
Einleitung
I. Die Furcht vor dem Tod
II. Der Tod als Teil des vorbestimmten Lebenswegs
III. Folgerungen für eine gute Lebensgestaltung
IV. Der Tod als Befreiung
V. Der Lebensabend
VI. Suizid und "guter Tod"
VII. Der Umgang mit dem Tod Nahestehender
Literaturhinweise
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- Artikel-Nr.: SW9783159612881