Erkenntnis und Irrtum

Philosophie-Digital Nr. 22

Skizzen zur Psychologie der Forschung Ohne im geringsten Philosoph zu sein oder auch nur heißen zu wollen, hat der Naturforscher ein starkes Bedürfnis, die Vorgänge zu durchschauen, durch welche er seine Kenntnisse erwirbt und erweitert. Der nächstliegende Weg hierzu ist, das Wachstum der Erkenntnis im eigenen Gebiet und in den ihm leichter zugänglichen Nachbargebieten aufmerksam zu betrachten, und vor allem die einzelnen den Forscher leitenden Motive zu erspähen. Diese müssen ja ihm, welcher den Problemen so nahe gestanden, die Spannung vor der Lösung und die Entlastung nach derselben so oft miterlebt hat, leichter als einem anderen... alles anzeigen expand_more

Skizzen zur Psychologie der Forschung

Ohne im geringsten Philosoph zu sein oder auch nur heißen zu wollen, hat der Naturforscher ein starkes Bedürfnis, die Vorgänge zu durchschauen, durch welche er seine Kenntnisse erwirbt und erweitert. Der nächstliegende Weg hierzu ist, das Wachstum der Erkenntnis im eigenen Gebiet und in den ihm leichter zugänglichen Nachbargebieten aufmerksam zu betrachten, und vor allem die einzelnen den Forscher leitenden Motive zu erspähen. Diese müssen ja ihm, welcher den Problemen so nahe gestanden, die Spannung vor der Lösung und die Entlastung nach derselben so oft miterlebt hat, leichter als einem anderen sichtbar sein. Das Systematisieren und Schematisieren wird ihm, der fast an jeder größeren Problemlösung immer noch Neues erblickt, schwerer, erscheint ihm immer noch verfrüht, und er überlässt es gern den darin geübteren Philosophen. Der Naturforscher kann zufrieden sein, wenn er die bewusste psychische Tätigkeit des Forschers als eine methodisch geklärte, verschärfte und verfeinerte Abart der instinktiven Tätigkeit der Tiere und Menschen wiedererkennt, die im Natur- und Kulturleben täglich geübt wird.



Philosophisches und naturwissenschaftliches Denken.

Eine psycho-physiologische Betrachtung.

Gedächtnis, Reproduktion und Association.

Reflex, Instinkt, Wille, Ich.

Die Entwicklung der Individualität in der natürlichen und kulturellen Umgebung.

Die Wucherung des Vorstellungslebens.

Erkenntnis und Irrtum.

Der Begriff.

Empfindung, Anschauung, Phantasie.

Anpassung der Gedanken an die Tatsachen und aneinander.

Über Gedankenexperimente.240

Das physische Experiment und dessen Leitmotive.

Die Ähnlichkeit und die Analogie als Leitmotiv der Forschung.269

Die Hypothese.

Das Problem.

Die Voraussetzungen der Forschung.

Beispiele von Forschungswegen.

Deduktion und Induktion an psychologischer Beleuchtung.

Zahl und Maß.

Der physiologische Raum im Gegensatz zum metrischen.

Zur Psychologie und natürlichen Entwicklung der Geometrie.485

Raum und Geometrie vom Standpunkt der Naturforschung.526

Die physiologische Zeit im Gegensatz zur metrischen.

Zeit und Raum physikalisch betrachtet.

Sinn und Wert der Naturgesetze.

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