Zukunft braucht Herkunft. Philosophische Essays

Reclam Taschenbuch

Odo Marquard (1928–2015) gilt zu Recht als einer der scharfsinnigsten Essayisten unter den Philosophen. Sein ebenso pointierter wie polemischer und humoristischer Stil prägt sein Werk, das er selbst mit einem Augenzwinkern als "Transzendentalbelletristik" bezeichnet. Die Möglichkeiten der Philosophie sah er kritisch, sprach von Kompetenzverlust und schuf das Wortungetüm "Inkompetenzkompensationskompetenz" für die Bemühungen des Faches. Ironisch führte er aus, "Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt". Unverrückbar verteidigte er die Geisteswissenschaften. Den Menschen versteht er als Mangelwesen, als homo compensator. Marquard erhielt... alles anzeigen expand_more

Odo Marquard (1928–2015) gilt zu Recht als einer der scharfsinnigsten Essayisten unter den Philosophen. Sein ebenso pointierter wie polemischer und humoristischer Stil prägt sein Werk, das er selbst mit einem Augenzwinkern als "Transzendentalbelletristik" bezeichnet. Die Möglichkeiten der Philosophie sah er kritisch, sprach von Kompetenzverlust und schuf das Wortungetüm "Inkompetenzkompensationskompetenz" für die Bemühungen des Faches. Ironisch führte er aus, "Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt". Unverrückbar verteidigte er die Geisteswissenschaften. Den Menschen versteht er als Mangelwesen, als homo compensator. Marquard erhielt wichtige Preise, etwa den hochangesehenen Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa sowie den Cicero-Rednerpreis.



Dieser Band versammelt 17 zentrale und bleibende Texte aus seinem Werk. Das Nachwort von Franz Josef Wetz würdigt die philosophische Lebensleistung Marquards.



Odo Marquard (26.2.1928 Stolp – 9.5.2015 Celle) war Professor für Philosophie an der Universität Gießen. Zuvor hatte er Philosophie, Germanistik und Theologie an den Universitäten Münster und Freiburg studiert. Von 1984 bis 1987 war Marquard zudem Präsident der ›Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland‹. Marquard gilt zu Recht als einer der scharfsinnigsten Essayisten unter den Philosophen. Sein ebenso pointierter wie polemischer und humoristischer Stil prägte sein Werk, das er selbst mit einem Augenzwinkern (in Anlehnung an Immanuel Kant) als "Transzendentalbelletristik" bezeichnete. Die Möglichkeiten der Philosophie sah er kritisch, sprach von Kompetenzverlust und schuf das Wortungetüm "Inkompetenzkompensationskompetenz" für die Bemühungen des Faches. Ironisch führte er aus, "Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt". Unverrückbar verteidigte er die Geisteswissenschaften. Den Menschen verstand er als Mangelwesen, als homo compensator. In philosophischer Skepsis befasst sich Marquard in "Abschied vom Prinzipiellen" mit der Endlichkeit des Menschen. Sammlungen seiner Essays liegen etwa unter den Titeln "Zukunft braucht Herkunft", "Philosophie des Stattdessen", "Individuum und Gewalteinteilung" oder "Skepsis in der Moderne" vor. Marquard erhielt wichtige Preise, etwa den hochangesehenen Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa sowie den Cicero-Rednerpreis.



Vorwort zur ersten Auflage 2003

Vorwort zur zweiten Auflage 2015



Abschied vom Prinzipiellen

Auch eine autobiographische Einleitung



Inkompetenzkompensationskompetenz?

Über Kompetenz und Inkompetenz der Philosophie



Lob des Polytheismus

Über Monomythie und Polymythie



Frage nach der Frage, auf die die Hermeneutik die Antwort ist



Universalgeschichte und Multiversalgeschichte



Entlastungen

Theodizeemotive in der neuzeitlichen Philosophie



Apologie des Zufälligen

Philosophische Überlegungen zum Menschen



Über die Unvermeidlichkeit der Geisteswissenschaften



Loriot lauréat

Laudatio auf Bernhard-Viktor von Bülow bei der Verleihung des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor 1985



Moratorium des Alltags

Eine kleine Philosophie des Festes



Einheit und Vielheit



Zeit und Endlichkeit



Zukunft braucht Herkunft

Philosophische Betrachtungen über Modernität und Menschlichkeit



Apologie der Bürgerlichkeit



Philosophie des Stattdessen



Skepsis als Philosophie der Endlichkeit



Fundamentalkantate

für Solostimme und Chor mit gemischten Gefühlen zum zehnjährigen Bestehen des Collegium Philosophicum Münster



Nachwort

Bürgerlicher Optimismus erwächst aus existentiellem Pessimismus

Textnachweise

Biographische Notiz

Veröffentlichungen

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