Heimat
Eine Rehabilitierung
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Der Begriff der Heimat hat eine dunkle Geschichte, die der Erhellung bedarf, und sie hat womöglich mehr Zukunft, als uns lieb ist. Je mehr Heimatlosigkeit die mobile, flexible neoliberale Welt mit sich bringt, desto unausweichlicher wird es, von Heimat zu reden.
Heimat ist ein deutsches Wort, das sich nicht umstandslos in andere Sprachen übersetzen läßt. Heim, Haus, Schutz, Seßhaftigkeit schwingen da mit. Heimat ist, wo man zu Hause, geborgen, mit allem vertraut ist. Heimat ist ein Idiom. Es ist schwer belastet mit Geschichte. Deutsche Romantik, deutsche Volkstümelei und deutscher Faschismus haben sich ausgiebig seiner bedient. Unzählige Male ist es mißbraucht und verhunzt worden. Aber sein Mißbrauch raubt ihm keineswegs alle Berechtigung. Im Gegenteil, ihr verantwortungsvoller Gebrauch wird um so dringlicher. Solange das Gefühl, das sich Heimweh nennt, bei kleinen und großen Kindern nicht ausstirbt, gibt es keinen vernünftigen Grund, das Wort Heimat aus der deutschen Sprache zu tilgen.
Christoph Türcke, Jahrgang 1948, ist Professor für Philosophie an der
Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig und Autor zahlreicher
Bücher.
Zuletzt erschien im zu Klampen Verlag "Fundamentalismus – maskierter
Nihilismus".
DE
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- Artikel-Nr.: SW9783866743304450914
- Artikelnummer SW9783866743304450914
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Autor
Christoph Türcke
- Wasserzeichen ja
- Verlag zu Klampen Verlag
- Veröffentlichung 13.05.2014
- ISBN 9783866743304