Anders als Nietzsche dachte, ist die Schuld nicht aus dem modernen Leben verschwunden, sondern erobert zunehmend den politischen Raum. Schuldbekenntnisse sind heute fester Bestandteil nationaler wie internationaler Politik. Maria-Sibylla Lotter hinterfragt die kulturelle Bedeutung der neuen Schuldpraxis und unterscheidet die politische Bedeutung von Schuldbekenntnissen von ihrer moralischen und rechtlichen. Wie Praktiken der Ausrede und der Rache dienen auch Schuldbekenntnisse der Wiederherstellung gestörter Respektsbeziehungen unter Gleichen. Aufgrund ihrer Anfälligkeit für moralistische Missverständnisse können sie aber auch eine destruktive Eigendynamik entwickeln.
Maria-Sibylla Lotter lehrt als Privatdozentin an der Universität Zürich.
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- Artikel-Nr.: SW9783518775981450914
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Maria-Sibylla Lotter
- Autoreninformationen Maria-Sibylla Lotter lehrt als Privatdozentin an der Universität Zürich.
Autoreninformationen
Maria-Sibylla Lotter lehrt als Privatdozentin an der Universität Zürich.- Wasserzeichen ja
- Verlag find_in_page Suhrkamp Verlag
- Seitenzahl 249
- Veröffentlichung 20.05.2024
- ISBN 9783518775981
- Autoreninformationen Maria-Sibylla Lotter lehrt als Privatdozentin an der Universität Zürich.