"Ich will hier nicht das letzte Wort"
Heinz Rudolf Kunze und Egon Krenz im Gespräch
Der westdeutsche Rocker und der ostdeutsche Staatsmann. Sie trafen sich erstmals in den 80er Jahren, nach einem Konzert in Berlin-Weißensee. Fast drei Jahrzehnte später sahen sie sich erneut, vor einem Konzert in Halle und auf Wunsch von Kunze. Was zunächst wie ein Schwelgen in Erinnerungen und kontroverse Debatte über die Vergangenheit daherkommt, entwickelt sich alsbald zu einer anregenden Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Natürlich haben der Ex-Politiker und der Künstler unterschiedliche Sichten und Erfahrungen, aber gemeinsam ist ihnen die wechselseitige Neugier. Diesem Dialog entnimmt man mehr, als bislang über die beiden bekannt war.
Egon Krenz, geboren 1937, Schlosserlehre und Lehrerausbildung. Nach Besuch der Parteihochschule in Moskau von 1964 bis 1967 wurde er Vorsitzender der Pionierorganisation und war von 1974 bis 1983 FDJ-Chef. Im Herbst 1989 wurde er Nachfolger Erich Honeckers als Generalsekretär des ZK der SED und Staatsratsvorsitzender. 1997 wurde er wegen der Todesschüsse an der deutsch-deutschen Grenze zu sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Heute lebt er in Dierhagen.
Heinz Rudolf Kunze, geboren 1956 in Espelkamp-Mittwald, ist Schriftsteller und Musiker. Er gilt als intellektueller Rockpoet, dem aber auch große kommerzielle Erfolge wie "Dein ist mein ganzes Herz" gelangen. Daneben veröffentlichte er seit Beginn der 80er Jahre mehrere Bücher und journalistische Essays. Er ist u. a. Träger des Niedersächsischen Staatspreises für sein Lebenswerk und der Goldenen Stimmgabel.
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- Artikel-Nr.: SW355468