Transit 33. Europäische Revue

Tod in der modernen Gesellschaft

Unter den Bedingungen des Planeten Erde wird zu allen Zeiten und an allen Orten gestorben. Dennoch hängt die Frage, was es heißt zu sterben, in hohem Maße davon ab, an welchem Ort und zu welcher Zeit dies geschieht. Das invariante physiologische Faktum ist offen für fast unendlich viele Varianten von Deutungen, Verhaltens- und Handlungsweisen. Die Frage nach dem Tod ist eine Grundfrage, insofern als sie zugleich die Frage nach dem Leben enthält. In den Antworten spiegelt sich jeweils ein Konzept, ein Begriff, eine Vision der conditio humana wider. Die Artikel zum Schwerpunkt "Tod" im vorliegenden Heft sollen zu einer Theorie des Todesverständnisses und... alles anzeigen expand_more

Unter den Bedingungen des Planeten Erde wird zu allen Zeiten und an allen Orten gestorben. Dennoch hängt die Frage, was es heißt zu sterben, in hohem Maße davon ab, an welchem Ort und zu welcher Zeit dies geschieht. Das invariante physiologische Faktum ist offen für fast unendlich viele Varianten von Deutungen, Verhaltens- und Handlungsweisen. Die Frage nach dem Tod ist eine Grundfrage, insofern als sie zugleich die Frage nach dem Leben enthält. In den Antworten spiegelt sich jeweils ein Konzept, ein Begriff, eine Vision der conditio humana wider. Die Artikel zum Schwerpunkt "Tod" im vorliegenden Heft sollen zu einer Theorie des Todesverständnisses und seiner gesellschaftlichen Auswirkungen beitragen.



Der tschechische Philosoph Jan Patocka gilt heute als einer der interessantesten Vertreter der zweiten Generation von Phänomenologen nach Husserl und Heidegger, bei denen er in den 30er Jahren in Freiburg studierte. Er verband sein phänomenologisches Denken in innovativer Weise mit Fragen von Politik und Geschichte, Kunst und Literatur. Patocka war Mitbegründer und erster Sprecher der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 . Am 13. März 1977 starb er nach einer Reihe von Polizeiverhören. Die Bedeutung seines Werks für das politisch-historische Selbstverständnis Europas wird erst heute sichtbar. Im Jahre 2007 feiern wir nicht nur Patockas hundertsten Geburtstag, auch sein Todestag und die Veröffentlichung der Charta 77 jähren sich zum dreißigsten Mal. Anlässlich dessen präsentiert das Heft eine Hommage an den tschechischen Denker und Bürgerrechtler.



Der dritte Schwerpunkt des Heftes ist dem Phänomen des Populismus gewidmet, der heute ein gesamteuropäisches Phänomen darstellt, sich jedoch, anders als in den dreißiger Jahren, nicht als Alternative zur Demokratie sieht und im Rahmen der Europäischen Union agiert. Der Aufstieg des illiberalen Populismus ist der eigentliche Test für die vieldiskutierte "Aufnahmekapazität" der EU.



Cornelia Klinger

Die Bedeutung des Todes in der heutigen Gesellschaft

Zur Einführung



Alois Hahn und Matthias Hoffmann

Der Tod und das Sterben als soziales Ereignis



Hans-Ludwig Schreiber

Tod und Recht

Hirntod und Verfügungsrecht über das Leben



Hanfried Helmchen und Hans Lauter

Krankheitsbedingtes Leiden, Sterben und Tod aus ärztlicher Sicht



Ulrike Brunotte

Martyrium, Vaterland und der Kult der toten Krieger

Männlichkeit und Soteriologie im Krieg



Oliver Krüger

Die Vervollkommnung des Menschen

Tod und Unsterblichkeit im Posthumanismus und Transhumanismus



Vera Koubova

"Ich bleibe. Ihr geht." Photographien



Jan Patocka

Was die Charta 77 ist und was sie nicht ist



Vaclav Havel

Was bleibt von der Charta 77?



Jan Sokol

Jan Patocka und die Charta 77



Jacques Rupnik

Das Erbe der Charta 77 und die Entstehung

einer europäischen Öffentlichkeit



Nathanaël Dupré la Tour

"Rückkehr nach Europa"



Rudolf Stamm

Sanfter Widerstand in Prag

Zwei Dissidenten-Porträts



Jacques Rupnik

Populismus in Ostmitteleuropa



Jacek Kochanowicz

Rechtsruck

Politische Landschaft Polens am Anfang des 21. Jahrhunderts



Ivan Krastev

Die Stunde des Populismus



Jan Werner Müller

Europäische Erinnerungspolitik Revisited



Krzysztof Michalski

Nihilismus: Ein Ort für Gott



Zu den Autorinnen und Autoren

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