Migranten
Essay
Die Hypnose in den westlichen Ländern besagt, wir bräuchten unseren
Frieden, "die Ruhe der Zivilisierten", und diese werde von den Migranten
gestört, sie seien Eindringlinge wie einst die Barbaren im antiken
Griechenland. Chamoiseau sieht jedoch die Barbarei im Inneren der
westlichen Gesellschaften, die dem neoliberalen kapitalistischen System
hörig sind. Unter der Herrschaft des Maximalprofits verlieren alle, bis auf
einige wenige. Dabei wurde der Reichtum des Westens von allen erbracht,
nicht zuletzt von den Menschen in den Kolonien, aber auch über
Generationen von den Arbeitnehmern. Dieser Reichtum steht daher allen
zu. Die Migranten zeigen auf, dass den großen Gewinnern diese Welt nicht
gehört. Chamoiseau beschreibt die vitale Kraft der Migranten, ihre Vision
zu leben – "etwas Besseres als den Tod findest du überall", wie es im
Märchen heißt.
Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum
Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und
Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft.
Patrick Chamoiseau, geboren 1953 auf Martinique, zählt zu den wichtigsten Schriftstellern Frankreichs. In seinen zahlreichen Texten beschäftigt er sich hauptsächlich mit der kreolischen Kultur und seiner Herkunftsinsel Martinique. Für seinen Roman Texaco erhielt er 1992 den Prix Goncourt, den wichtigsten Literaturpreis Frankreichs. Sein Roman Die Spur des Anderen (Wunderhorn 2014) kam 2015 auf die Shortlist des Internationalen Literaturpreises des Haus der Kulturen der Welt.
Die Hypnose in den westlichen Ländern besagt, wir bräuchten unseren
Frieden, "die Ruhe der Zivilisierten", und diese werde von den Migranten
gestört, sie seien Eindringlinge wie einst die Barbaren im antiken
Griechenland. Chamoiseau sieht jedoch die Barbarei im Inneren der
westlichen Gesellschaften, die dem neoliberalen kapitalistischen System
hörig sind. Unter der Herrschaft des Maximalprofits verlieren alle, bis auf
einige wenige. Dabei wurde der Reichtum des Westens von allen erbracht,
nicht zuletzt von den Menschen in den Kolonien, aber auch über
Generationen von den Arbeitnehmern. Dieser Reichtum steht daher allen
zu. Die Migranten zeigen auf, dass den großen Gewinnern diese Welt nicht
gehört. Chamoiseau beschreibt die vitale Kraft der Migranten, ihre Vision
zu leben – "etwas Besseres als den Tod findest du überall", wie es im
Märchen heißt.
Patrick Chamoiseau anwortet mit seinem Essay auf das Ohnmachtsgefühl
zweier Künstlerinnen: Hind (Meddeb) ist Filmemacherin, sie hat die
Räumung des "Dschungels" in Calais dokumentiert und die Zerstörung des
Lagers von Geflüchteten an der Metrostation Stalingrad im Zentrum von
Paris gefilmt; und Jane, eine junge Schriftstellerin, die von ihren
Eindrücken berichtet, wenn sie die Geflüchteten mit einem Frühstück
versorgt.
Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum
Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und
Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft.
Patrick Chamoiseau anwortet mit seinem Essay auf das Ohnmachtsgefühl zweier Künstlerinnen: Hind (Meddeb) ist Filmemacherin, sie hat die Räumung des "Dschungels" in Calais dokumentiert und die Zerstörung des Lagers von Geflüchteten an der Metrostation Stalingrad im Zentrum von Paris gefilmt; und Jane, eine junge Schriftstellerin, die von ihren Eindrücken berichtet, wenn sie die Geflüchteten mit einem Frühstück versorgt.
Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft.
Chamoiseaus Essay endet mit einer "Erklärung der Dichter", die zum Widerstand gegen Intoleranz, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen aufruft.
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- Artikel-Nr.: SW9783884235782