Der Abiturbetrug
Vom Scheitern des deutschen Bildungsföderalismus. Eine Streitschrift
Das deutsche Abitur war jahrzehntelang ein Qualitätssiegel. Bildung »made in Germany« genoss hohes Ansehen in der Welt und versprach mit dem Abitur als ihrem schulischen Höhepunkt freien Hochschulzugang und gesellschaftlichen Aufstieg.
Wird das Versprechen heute noch eingehalten? Das Bild, das die Schulen und die von ihnen vergebenen Abschlüsse bieten, gibt eine eindeutige Antwort: Kaum jemand kann noch darüber hinwegsehen, dass das Leistungsniveau in deutschen Schulen nicht nur in alarmierendem Maße sinkt, sondern im Vergleich der Bundesländer auch noch eklatante Unterschiede aufweist.
Obwohl das bildungspolitische Chaos und die skandalöse Ungerechtigkeit im deutschen Bildungssystem offensichtlich sind, herrscht über die entscheidende Ursache für den Niedergang weitgehend Unklarheit. Katja Koch und Mathias Brodkorb zeigen, dass der mit guten Gründen vor siebzig Jahren eingeführte Bildungsföderalismus inzwischen absurde Blüten treibt: Während einige Bundesländer hohe Anforderungen stellen, machen es andere ihren Abiturienten leicht.
So hängt das Abiturergebnis heute eher von der Gnade der Geburt als von der schulischen Leistung ab. Leidtragende sind nicht nur Schüler und ihre Eltern.
Das Abitur ist vom Aufstiegsversprechen zum kaum noch aussagekräftigen Bildungszertifikat degeneriert. Abhilfe soll ein vermeintliches Zentralabitur schaffen. Ein bildungspolitischer Fake, allein dazu ersonnen, aufgebrachte Gemüter zu beruhigen.
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- Artikel-Nr.: SW9783866747517450914
- Artikelnummer SW9783866747517450914
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Autor
Katja Koch, Mathias Brodkorb
- Wasserzeichen ja
- Verlag zu Klampen Verlag
- Veröffentlichung 09.03.2020
- ISBN 9783866747517