Hyperpolitik
Extreme Politisierung ohne politische Folgen
Die Ära der Postpolitik ist vorbei
Dass die Politik wieder da ist, dass Debatten um Corona oder »Wokeness« längst über Twitter hinausgeschwappt sind, wird bestätigen, wer im Privaten heftige Streite erlebt. Nach einer Ära der Postpolitik, in der technokratisch verwaltet wurde, während die Bürger dies höchstens vom Sofa aus kommentierten, stehen wir vor einem allgegenwärtigen Zittern und Beben.
Anton Jäger hat dafür den Begriff »Hyperpolitik« geprägt. Zugleich stellt er fest, dass Aufregungswellen sich selten in kollektives Handeln übersetzen: Die Politisierung hat kaum politische Folgen. Dies, so Jäger in seinem Durchgang durch 150 Jahre Demokratiegeschichte, ist die Folge einer von digitaler Einsamkeit geprägten Situation, in der die Menschen nicht länger über Massenorganisationen am politischen Prozess beteiligt sind.
»Alles will politisch sein, und doch verpufft aller Aktivismus. Dieses Buch erklärt, warum.«
»Mit
Hyperpolitik legt der Historiker Anton Jäger eine intelligente Analyse der politischen Kultur der Gegenwart vor.«
»
Hyperpolitik ist ein sehr gutes Buch ... Sehr gut ist es, weil man nicht 2016 in einer hysterischen Nacht einer Partei beigetreten sein muss, um zu wissen, dass an Jägers Diagnose etwas dran ist. Es reicht in der Gegenwart zu leben.«
»Prägnante Bilder ... machen das Buch lesenswert. Der Titel fordert dazu auf, sich dem neuen Phänomen mit vollem Ernst zu widmen.«
Anton Jäger, geboren 1994, ist ein belgischer Historiker, der sich insbesondere mit der Geschichte des ökonomischen Denkens befasst. Er wurde 2020 in Cambridge promoviert und ist derzeit Postdoctoral Research Fellow an der Katholieke Universiteit Leuven. Jäger schreibt für Magazine wie die
New Left Review und
Jacobin.
Heinrich Geiselberger, geboren 1977 in Waiblingen, arbeitet seit 2006 als Lektor im Suhrkamp Verlag.
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- Artikel-Nr.: SW9783518776841450914