Das Leben im Cyberspace

Das Internet ist ein realer Ort. Immer wenn wir den Computer hochfahren, ein Programm, eine App oder die sozialen Medien nutzen, begeben wir uns in einen virtuellen Raum, bestehend aus Cyberwelten, Domains und Foren. In Interaktion mit der Technik verhalten wir uns aber anders als sonst: Die Technik hilft uns, schneller zu handeln und dabei mehr Menschen zu erreichen, sie eröffnet uns den Zugang zu nützlichen Informationen und vielfältigen Dienstleistungen, und sie ermöglicht uns, mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Doch sie kann uns auch süchtig machen, und wir können online manipuliert werden – ohne es zu merken. Cyberpsychologin Mary Aiken ist... alles anzeigen expand_more

Das Internet ist ein realer Ort. Immer wenn wir den Computer hochfahren, ein Programm, eine App oder die sozialen Medien nutzen, begeben wir uns in einen virtuellen Raum, bestehend aus Cyberwelten, Domains und Foren. In Interaktion mit der Technik verhalten wir uns aber anders als sonst: Die Technik hilft uns, schneller zu handeln und dabei mehr Menschen zu erreichen, sie eröffnet uns den Zugang zu nützlichen Informationen und vielfältigen Dienstleistungen, und sie ermöglicht uns, mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Doch sie kann uns auch süchtig machen, und wir können online manipuliert werden – ohne es zu merken. Cyberpsychologin Mary Aiken ist auf die Auswirkung der Technik auf das menschliche Verhalten spezialisiert und warnt uns vor den Cyberspace-Gefahren: "Im Mittelpunkt muss der Menschen stehen. Wir brauchen einen Ansatz, der darstellt, wie wir das Internet wirklich nutzen, und nicht, wie es die Tech-Industrie annimmt oder von uns erwartet." Dieser Essay ist der fünfte aus der Reihe "Big Ideas" der Europäischen Investitionsbank.



Mary Aiken ist Lehrbeauftragte am Geary Institute for Public Policy des University College in Dublin, Irland. Sie ist wissenschaftliche Beraterin für Psychologie am European Cyber Crime Centre (EC3) von Europol und gehört dort dem wissenschaftlichen Beraternetzwerk an. Ferner ist sie Global Fellow am Wilson Center, der führenden US-Einrichtung für Forschung und Austausch zur Entwicklung umsetzbarer Lösungsideen für globale Fragen. Prof. Aiken ist Dozentin für Kriminologie und Fellow an der juristischen Fakultät der Middlesex University sowie Fellow der Gesellschaft für staatlich geprüfte IT-Fachkräfte.

In Anerkennung ihrer Beiträge zum Sektor Informations- und Cybersicherheit wurde Mary Aiken 2017 in die Hall of Fame der Infosecurity Europe gewählt. Bei politischen Debatten auf europäischer und internationaler Ebene zu den Auswirkungen der Technologie auf menschliches Verhalten wird sie als strategische Beraterin hinzugezogen. Sie hat zu diesem Thema weltweit publiziert und Vorträge gehalten. Ihre Forschungsschwerpunkte sind forensische Cyber-Psychologie, künstliche Intelligenz, der Faktor Mensch in der Cybersicherheit, Internet-Psychologie, organisierte Cyberkriminalität, Cyberkriminologie, Verhaltensmanipulation online sowie Kinderrechte in Cyber-Umgebungen. Sie hat einen Sitz im Beirat des The Hague Justice Portal – einer Stiftung für internationalen Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit – und ist strategische Beraterin für den European Cyber Fund der Paladin Capital Group.

Die bahnbrechenden Arbeiten von Mary Aiken lieferten die Anregungen für die Krimiserie CSI: Cyber des US-Senders CBS. Ihr kürzlich erschienenes Buch Der Cyber-Effekt war 2016 bei der britischen Times das Buch des Jahres in der Kategorie "Thought". Im selben Jahr kürte die Redaktion des internationalen Naturwissenschafts- und Technikmagazins Nature das Werk zum Sieger im Ressort Wissenschaft.

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