Weihnachten und der Koran

Auch der Koran kennt die Weihnachtsgeschichte. Überhaupt sind in ihm biblische Überlieferungen in erstaunlicher Breite aufgenommen. Sure 19 (mit dem Namen »Maryam«) erzählt: Durch den Geist Gottes empfängt Maria ihren Sohn Jesus, den sie an einem entlegenen Wüstenort allein unter einer Palme zur Welt bringt. Aus der Sicht des Korans ist er der größte Prophet vor Mohammed. Neben markanten Unterschieden zeigen sich überraschende Parallelen im Verständnis der Person Jesu. Die Überlieferungen von Bibel und Koran überschneiden sich nirgendwo stärker als bei der Geschichte seiner Geburt, die auch Muslimen ein... alles anzeigen expand_more

Auch der Koran kennt die Weihnachtsgeschichte. Überhaupt sind in ihm biblische Überlieferungen in erstaunlicher Breite aufgenommen. Sure 19 (mit dem Namen »Maryam«) erzählt: Durch den Geist Gottes empfängt Maria ihren Sohn Jesus, den sie an einem entlegenen Wüstenort allein unter einer Palme zur Welt bringt. Aus der Sicht des Korans ist er der größte Prophet vor Mohammed.



Neben markanten Unterschieden zeigen sich überraschende Parallelen im Verständnis der Person Jesu. Die Überlieferungen von Bibel und Koran überschneiden sich nirgendwo stärker als bei der Geschichte seiner Geburt, die auch Muslimen ein »Zeichen Gottes« für die Menschheit ist.



Karl-Josef Kuschel ermutigt über die Betrachtung der Geburtsgeschichten Jesu in Bibel und Koran zum Gespräch von Muslimen und Christen über Grundfragen ihres Glaubens. Beide können der Friedensbotschaft von Weihnachten neue Kraft geben.



Dr. Karl-Josef Kuschel, em. Professor der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Tübingen, lehrte dort von 1995 bis 2013 Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs. Seit 2012 ist er Kuratoriumsmitglied der »Stiftung Weltethos«. 2015 wurde er in den Stiftungsrat des Börsenvereins des deutschen Buchhandels zur Vergabe des jährlichen Friedenspreises des Deutschen Buchhandels berufen. Er ist Präsident der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zum interreligiösen Dialog und zu Religion und Literatur.



Prolog 2024

Vier Überlieferungen zu Jesu Geburt

Zum Verhältnis Bibel – Koran heute

Zehn Voraussetzungen für das interreligiöse Gespräch

Friedensgrüße zum Fest



I. Jesu Geburt im Neuen Testament

1. Die Ur-Kunden

2. Worin sich die Geburtsgeschichten unterscheiden

3. Die Grundbotschaft

4. Kein Weltfrieden ohne Weltgerechtigkeit



II. Die Geburt Mohammeds

1. Wie Muslime das Neue Testament lesen

2. Der Ursprung des Propheten



III. Die Geburt von Johannes, dem Propheten, im Koran

1. Die Johannes-Sure in Mekka: 19,2–15

2. Der "Fall Johannes" – in Medina neu gelesen:

3. Der neutestamentliche und der koranische Johannes



IV. Maria – Gottes Erwählte

1. Maria als Mutter Jesu: Sure 19

2. Die Geburt und Kindheit Marias: Sure 3

Geistschöpfung und "Jungfrauengeburt"

3. Die Verehrung Marias im Islam



V. Die Geburt Jesu im Koran

1. Die Geburt Jesu als "Zeichen Gottes": Mekka, Sure 19

2. Streit um Jesus: Medina, Sure 3

3. Die Geburtsgeschichten im Vergleich



VI. Aufruf zum Dialog

1. Ein gemeinsames Wort

2. Das Dokument der 138

3. Christen und die Heilige Nacht des Islam



Epilog: Die Sure "Maria" und ein Blick nach Äthiopien

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