Zukunftsbildung

Die Giergesellschaft überwinden - und überleben

Wie sich evolutionspsychologisch begründen lässt, gehören Gier und Unrast zu den Hauptantriebskräften der menschlichen Natur. Hiermit treten liberale Gesellschaftsentwicklungen in eine ungute, selbstverstärkende Wechselwirkung: Die Gier treibt den »Kapitalismus«, und der »Kapitalismus« züchtet die Gier. Auf vielfältige Weise muss dies am Ende in die Selbstvernichtung der Menschheit führen. Was tun? Eine gewaltsame Eingrenzung im Sinne einer »Ökodiktatur« ist aus vielen Gründen nicht wünschenswert und würde, wie die Geschichte lehrt, ebenso in der Katastrophe enden. Aus diesem zentralen,... alles anzeigen expand_more

Wie sich evolutionspsychologisch begründen lässt, gehören Gier und Unrast zu den Hauptantriebskräften der menschlichen Natur. Hiermit treten liberale Gesellschaftsentwicklungen in eine ungute, selbstverstärkende Wechselwirkung: Die Gier treibt den »Kapitalismus«, und der »Kapitalismus« züchtet die Gier. Auf vielfältige Weise muss dies am Ende in die Selbstvernichtung der Menschheit führen. Was tun? Eine gewaltsame Eingrenzung im Sinne einer »Ökodiktatur« ist aus vielen Gründen nicht wünschenswert und würde, wie die Geschichte lehrt, ebenso in der Katastrophe enden. Aus diesem zentralen, existenziellen Dilemma der Menschheit gibt es nur einen Ausweg: Wir müssen ein Bildungs- und Erziehungswesen aufbauen, das den Menschen zur freiwilligen Selbstbeschränkung befähigt. Gezielt lassen sich die altruistischen Teile der menschlichen Natur stärken und die menschliche Natur insgesamt lässt sich durch kulturelle Antriebe überbauen. Nur unter dieser Voraussetzung kann sich der Betriebsmodus unserer Gesellschaften von der »Giergesellschaft« zur »Kulturgesellschaft« wandeln, und nur unter dieser Voraussetzung ist ein Langzeitüberleben der Menschheit vorstellbar. Das Buch zeigt, dass die Möglichkeiten und Erfolgschancen für ein solches Bildungsprojekt heute sehr viel größer sind, als noch vor Jahrzehnten. - Dr. med. Dietmar Hansch, Jahrgang 1961, Internist und Psychotherapeut, Leiter des Zentrums für Burnout und Stressfolgeerkrankungen an der Klinik Wollmarshöhe in Bodegg. Mitglied des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM). Er ist Autor zahlreicher Zeitschriftenartikel und Bücher. Dr. med. Till Bastian, geb. 1949, ist Arzt und Psychotherapeut an einer Fachklinik für psychosomatische und internistische Medizin. Autor zahlreicher Bücher und Artikel. Er lebt in Isny im Allgäu, ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen.

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