Merkel, Amerika und Faschismus
Aktuelle Sachbücher und Biographien
Angela Merkel, das Ende von Amerika und wie man Faschist wird
Kontroverse Themen und interessante Biographien
Heiß diskutiert und ein Titel, bei dem man aufhorcht: Mit "Faschist werden" veröffentlichte Michela Murgia ein Buch, das den Faschismus auseinander nimmt. Provozierend und zum Nachdenken anregend ... für alle politisch Interessierten haben wir diese Woche einige der aktuellsten Sachbücher ausgesucht.
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Michela Murgia: Faschist werden
Die Demokratie ist mühsam, fehlerhaft und instabil. Entscheidungsprozesse sind langwierig, kompliziert und teuer, politische Parteien kaum zu unterscheiden. Zu viele Beteiligte müssen gefragt, möglichst alle Minderheiten einbezogen werden. Wäre da eine volksnahe Führung mit mehr Entscheidungsfreiheit nicht wirkungsvoller? Ist der Faschismus nicht effizienter in der Durchsetzung zentraler Ziele für das gesellschaftliche Zusammenleben? Oder warum sonst wurden in jüngster Zeit so viele populistische Regierungen gewählt? "Faschist werden" beschreibt, wie man sich innerhalb der Demokratie in Position bringen kann, wie man über die sozialen Medien das demokratische Chaos vorführt und welche argumentativen Muster zu beachten sind. Michela Murgia hat eine provozierende Polemik über die italienische und europäische Gegenwart verfasst – und auch im deutschsprachigen Raum sollen politische Gegner, wenigstens rhetorisch, "gejagt" oder "entsorgt" werden. Geschichtsrevisionistische Vorstöße häufigen sich, sozial Schwache werden gegen Geflüchtete ausgespielt. Und der Grat zwischen solidarischem und reaktionärem Denken ist oft schmaler als gedacht – auch in uns selbst. Mit Faschistometer zum Selbsttest.
Stephan Hebel: Merkel
Was bleibt, wenn sie geht? Wie hat sich unser Land in der Ära Merkel entwickelt? Ist Deutschland freier, sicherer, gerechter, ökologischer geworden – oder nicht? Hat die scheidende Kanzlerin recht, wenn sie sagt: "Deutschland geht es gut"? Stephan Hebel zieht die kritische Bilanz einer Kanzlerschaft und kommt zu dem Ergebnis: Hätte Merkel eine andere, sozialere Politik gemacht, ginge es vielen Deutschen jedenfalls besser. Trotz eines anhaltenden Wirtschaftsbooms hat die Spaltung der Gesellschaft zugenommen. Stephan Hebel widerspricht der Behauptung, diese Kanzlerin habe keine eigene Agenda gehabt. Und er zeichnet am Beispiel zahlreicher Zahlen und Fakten die Spuren nach, die Merkels Neoliberalismus im Leben der Bürgerinnen und Bürger hinterlassen hat.
Thomas Jäger: Das Ende des amerikanischen Zeitalters
Europas, insbesondere Deutschlands Politik basierte bislang auf drei Gewissheiten: Dass die USA uns beschützen, die Weltwirtschaft offen und die EU stabil bleiben. Nichts davon ist mehr sicher. Mit der Präsidentschaft von Donald Trump ist die bisherige Nachkriegsordnung am Ende. Und der Westen steckt in einer paradoxen Lage. Die USA weisen – America First – Führungsleistungen von sich, wollen aber dennoch für die europäische Entwicklung bestimmend bleiben. Die EU sucht nach mehr Eigenständigkeit, bleibt jedoch in allen Fragen auf die USA angewiesen und ist sich zudem untereinander uneins. Eindrücklich macht Thomas Fischer klar: Die demokratischen Lebensweisen in Europa werden nur in einem Bündnis aus USA und EU fortbestehen können. Europa, vor allem aber Deutschland, wird seine Rolle in der Weltpolitik klären müssen, denn die zentralen Herausforderungen finden sich unmittelbar vor seiner Haustür: Die russische Politik der Destabilisierung, Chinas macht- und handelspolitischen Ansprüche, die Migration und die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten.
Jean Ziegler: Was ist so schlimm am Kapitalismus?
Eine ermutigende Streitschrift des bekannten Kapitalismus- und Globalisierungskritikers!
Leben wir mit dem Kapitalismus in der besten aller Welten? Dass Jean Ziegler dieser Ansicht entschieden widerspricht, wissen seine Leser. Jetzt erklärt er seiner Enkeltochter Zohra und ihrer Generation, welchen unmenschlichen Preis wir für dieses System zahlen, warum es „radikal zerstört“ werden muss und mit dem weltweiten Erstarken der Zivilgesellschaft eine neue Antwort der Geschichte heraufzieht.
Wie in all seinen provokanten Analysen stellt sich Ziegler in unmissverständlicher Klarheit den Fragen von Zohra: Der Kapitalismus ist als „kannibalische Weltordnung“ unreformierbar. Und er zeigt sich überzeugt, dass dessen Abschaffung eine kraftvolle Utopie ist, an deren Verwirklichung bereits Millionen Menschen arbeiten und sich als breite Widerstandsfront formieren.
Eine ermutigende Streitschrift des bekannten Kapitalismus- und Globalisierungskritikers.
Oben und unten
Abstieg, Armut, Ausländer – was Deutschland spaltet
von Augstein, Jakob, Blome, Nikolaus
Augstein und Blome in Bestform: provokant, kontrovers und immer unterhaltsam Zum ersten Mal seit Jahrzehnten machen sich die Abgehängten und die Vergessenen ernsthaft bemerkbar: die, die sich...
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11,99 €
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Jakob Augstein, Nikolaus Blome: Oben und unten
Augstein und Blome in Bestform: provokant, kontrovers und immer unterhaltsam
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten machen sich die Abgehängten und die Vergessenen ernsthaft bemerkbar: die, die sich nur so fühlen, und die, die es tatsächlich sind. Ihre Ängste und ihre Wünsche handeln von sozialer Gerechtigkeit, aber, und das ist neu, auch von nationaler Identität. Oben und Unten ist heute mehr als der Streit um Hartz IV, Niedriglohn oder Vermögensteuer. Die neue Frage »Wer gehört dazu?« ist inzwischen genauso wichtig wie die alte Frage »Wer hat was?«. Damit ist in diesem Buch eine Debatte eröffnet, die sich nicht mehr klar mit den Positionen »links« oder »rechts« verhandeln lässt.
William Davies: Nervöse Zeiten
Wir befinden uns in einer neuen politischen Ära, die viele ratlos zurücklässt: Wo bisher Zahlen, Daten und Expertisen Grundlage politischer Entscheidungen waren, sind nun Emotionen Trumpf. Ob Donald Trump in den USA, der Front National in Frankreich oder die AfD in Deutschland – überall greifen Populisten die Ängste der Menschen auf und sind mit ihren gefährlichen Ideologien auf Erfolgskurs. Doch wie konnte es dazu kommen, dass statt objektiver Größen wie Arbeitslosenzahlen oder Wirtschaftswachstum plötzlich Wut und Angst über unsere Zukunft entscheiden? William Davies erklärt unter Einbeziehung ökonomischer, philosophischer und politischer Theorien, wie es zum »Niedergang der Vernunft« und dem »Siegeszug der Gefühle« kommen konnte.
»Ein kluger Blick auf die (Philosophie-)Geschichte mit schlauen Ideen für Gegenwart und Zukunft.«, Psychologie bringt dich weiter
»(…) ein erhellendes Buch (…).«, Hannoversche Allgemeine, 18.02.2019
Christian Schüle: In der Kampfzone
Gegen die emotionale Mobilmachung in Politik und Gesellschaft
Im Jahr 2019: Statt 70 Jahre Frieden, Wohlstand und Sicherheit zu feiern, befindet sich die Bundesrepublik in einer Art Ausnahmezustand. Spätestens seit der Ankunft massenweise geflüchteter Migranten wird die Zerrissenheit unserer Gesellschaft deutlich sichtbar. Gültige Übereinkünfte stehen plötzlich infrage, es regieren Instinkte, Stimmungen und Emotionen. Mit dem Blick des politischen Philosophen durchdringt Christian Schüle die typisch deutschen Muster, die der neuen Erregungsspirale zugrunde liegen. »In der Kampfzone« ist ein provozierend-anregender Aufruf zu Vernunft, Einigkeit und Recht und Freiheit.
Mark Synnott: Free Solo im Yosemite
Alleine und ungesichert Nur wenige wagen sich an die Freerider-Route am El Capitan im Yosemite Nationalpark. Alex Honnold klettert die senkrecht abfallende Granitwand in Rekordzeit. Ohne jede Sicherung. Free solo zu klettern ist ein Balanceakt: zwischen Luft und Fels, Hängen und Fallen, Leben und Tod. Mark Synnott begleitet in diesem Buch den jungen Kletterer Alex Honnold auf seiner Mission eine Route zu begehen, die im Free Solo-Stil als unschaffbar gilt. Dabei zeichnet er ein feinfühliges Portrait dieses Ausnahmesportlers und öffnet Türen für ein tieferes Verständnis des Klettersports, der selbst im gesicherten Zustand ein mitunter großes Verletzungsrisiko birgt.
Mark Synnott, Mitglied des North Face Athleten-Teams, gehört zu den Pionieren im Bigwall-Klettern. Er schreibt unter anderem für das National Geographic Magazin und Rock and Ice. Synnott ist zertifizierter Bergführer und Trainer der Fallschirmretter der United States Air Force. Mit Alex Honnold verbinden ihn eine väterliche Freundschaft und gemeinsame Klettererfahrungen.
Janina Findeisen: Mein Zimmer im Haus des Krieges
Die Journalistin Janina Findeisen wird 2015 auf einer Recherchereise in Syrien gekidnappt und anschließend 351 Tage gefangen gehalten. Sie war nach Syrien gereist, um ihre zum Islam konvertierte Schulfreundin zu treffen und zu verstehen, wie es zu deren Radikalisierung kam. Kurz nach dem Treffen wird sie entführt und verbringt fast ein Jahr an unterschiedlichen Orten, in wechselnde Zimmer eingesperrt, von bewaffneten Männern bewacht. In einem dieser Zimmer bringt sie ihr Kind zur Welt. Ihr Buch erzählt von 351 Tagen im Krieg, vom Überleben in Isolationshaft, den ersten Monaten mit ihrem Kind und schließlich der Befreiung. Eine Geschichte über Hoffnung, Widerstand und Liebe, Freundschaft und Verrat und die grausame Logik des Krieges.
Richard Hey: Die schlafende Schöne in Formalin
In Erinnerungen, wie sie einem jeden erscheinen, gibt es keine Chronologie. Die Abfolge, Intensität, Länge und Abstände, in denen sie erfolgen kann nicht vorherbestimmt, nicht beeinflusst werden. Manche sind klar und deutlich als wären die Dinge erst gestern geschehen, andere sind verblasst, kaum noch zu greifen und dennoch sind es Erinnerungen an ein Leben, das uns formte, uns zu dem Menschen machte, der wir heute sind. Daher ist jede Erinnerung auch Gegenwart und oft sogar ein Stück Zukunft, denn wer aus der Vergangenheit lernt, kann Gegenwart und Zukunft beeinflussen. Mit Distanz, wo sie nötig ist, mit Nähe, wo er sie zulassen kann, mit Witz, den er auch in gar nicht komischen Situationen zu finden wusste, mit einem großen Maß an Phantasie, die sein Leben bestimmte, erzählt Richard Hey Geschichten aus der Zeit, die ihn prägte. In Momentaufnahmen voller Poesie und Schilderungen erschreckend genau, berichtet er, wie er als Jugendlicher den Krieg erlebte und überlebte, davonkam und die ersten Jahre nach dem 8. Mai 1945 als „Neugeborener“ mit Geliebter und späterer Frau verbrachte. Und warum es Hoffnung für diese Welt nur durch die Frauen geben kann. Mit bislang unveröffentlichten Bildern der Fotografin Renate von Mangoldt.
Eugène Müntz: Leonardo da Vinci Band 1
“War Leonardos deutliche Berufung zur wissenschaftlichen Forschung eine Hilfe oder ein Hindernis für seine Arbeit als Künstler? Er wird gewöhnlich als ein Beispiel für die Möglichkeit eines Bündnisses von Kunst und Wissenschaft angeführt. In ihm, so heißt es zumeist, erhielt das schöpferische Genie durch die analytische Fähigkeit zusätzlichen Antrieb; der Verstand verstärkte die Vorstellungskraft und die Gefühle. […] Leonardo war ein tiefgründiger Gelehrter und unvergleichlicher Schöpfer und ist der einzige Mensch in unserer Geschichte, der in die geheimnisvollsten Verstecke der Wahrheit eingedrungen ist und gleichzeitig Visionen der strahlendsten Schönheit heraufbeschworen hat, der die Wissenschaft des Aristoteles mit der Kunst des Phidias verbunden hat." “Dadurch, dass er die Natur und alle für ihre vollkommene Wiedergabe wichtigen Wissenschaften – Anatomie, Perspektive, Physiognomie – leidenschaftlich studierte und klassische Modelle konsultierte, sich gleichzeitig allerdings die für ihn typische Unabhängigkeit bewahrte, konnte er bei der Kombination von Präzision mit Freiheit und von Wahrheit mit Schönheit nicht fehl gehen. Die raison d’être und der Ruhm des Meisters beruhen auf dieser endgültigen Emanzipation, dieser perfekten Meisterschaft der Modellierung, der Lichtgebung und des Ausdrucks, dieser Weite und Freiheit. Auch andere mögen neue Wege gebahnt haben, aber niemand reiste weiter oder stieg höher als er."
Biographien
Wer sich weniger für Politik interessiert, wird in unseren Biographie-Empfehlungen fündig: Von Leonarda da Vinci bis zum Kletterexperten und waghalsigen Abenteurer Mark Synott.